Die Ferne ruft ....
Laos: Vientiane
Vientiane
26. Juli 2011
Nach 10 Tagen in Luang Prabang machen wir uns per Minibus auf den Weg nach Phonsavan, in die "Ebene der Steinkrüge". Bevor wir mit dem Sammelbus nur schon den Busbahnhof erreichen fliegt wegen unglaublich schlechter Strasse ein Gepäckstück vom Dach des Busses. Und es wird keineswegs besser. Schlaglöcher, teils voller Wasser, wechseln ab mit Erdrutschen, grossen Steinen und daneben noch das reinste Brehm's Tierleben auf der Strasse: Schweinefamilien, unzählige Rinder und Wasserbüffel, Hühner, Enten und Gänse mit unzähligen Kücken sowie natürlich jede Menge Hunde. Und auch dieser Fahrer hat die Tendenz, auf der linken Strassenseite zu fahren (Laos fährt wie die Schweiz rechts!) und jede noch so unübersichtliche Kurve zu schneiden. Aber wir erreichen schliesslich Phonsavan auf 1100 Metern Höhe doch noch.
Der Nordosten von Laos rund um Phonsavan erhielt im Vietnamkrieg eine Tonne Bomben pro Einwohner des ganzen Landes und unzählige Blindgänger verursachen noch immer Todesopfer und schwere Verletzungen. Alteisen ist kostbar und vor allem Kinder wissen nicht, ob die gefundene Bombe noch scharf ist oder nicht. Die 'Bombies' von den Clusterbomben sehen aus wie Tennisbälle.
Bombenschrott vor der Tourist Infostelle. Wenn die Aufräumarbeiten im gegenwärtigen Tempo weitergeführt werden, soll der Nordosten von Laos in ca. 1000 Jahren Blindgängerfrei sein...
Halbierte Streubomben dienen als Stützen für Taubenschläge,..
..oder Gemüse- und Blumenbeete in den Dörfern
Die meisten Besucher reisen in diese Gegend, um die megalithischen Stätten der Ebene der Steinkrüge zu erkunden. Geschätzte 2000 Steinkrüge sind über die Ebene verstreut, und wir besuchen 3 der 4 von Blindgängern gereinigten Stätten. Eine französische Archäologin in den Dreissigerjahren des letzten Jahrhunderts belegte, dass diese Steinkrüge zur Aufbewahrung der Toten dienten, bis diese kremiert wurden. Deren Asche wurde dann aber in Keramikkrügen gesammelt und man verwendete die Steinkrüge eigentlich nur als eine Art Grabstein.
Gegenverkehr unterwegs zu Stätte 3, kreuzen auf schmalem Reisfeldpfad unmöglich.
Doch keine Angst vor den Wasserbüffeln? Neeeiiiin!
Und das sind sie dann. Es ist kaum vorstellbar, dass diese Krüge, die bis 2 Meter hoch und 15 Tonnen schwer sind, im Innern bis zu 1.50 Meter tief ausgehöhlt wurden; und das vor fast 3000 Jahren.
Alle drei Stätten liegen auf Hügeln mit wunderschöner Aussicht.
Weiter geht's 6 Stunden mit dem Minibus auf der gleichen Holperpiste nach Vang Vieng.
Früher scheinbar ein Dorf wie aus einer chinesischen Tuschzeichnung, liegt es inzwischen an der Ameisenstrasse des Massentourismus. Mit Karstkegeln, die entfernt etwas an die Churfirsten erinnern, zahlreichen Höhlen und idealer Lage am Fluss, ist Vang Vieng bei den jungen Backpackern ein beliebtes Reiseziel geworden.
Wir reisen in der Regenzeit und werden hier konstant daran erinnert!
Frische Frösche zum Nachtessen gefällig?
Einen Strassenblock von unserem Hotel entfernt blärrt jeden Morgen kommunistische Propaganda und laotischer Gesang von 06.00h bis 08.15h in der Früh .
Leider nur die erste Reihe der Karstkegel. Die hinteren verschwinden in den tiefhängenden Wolken.
Tubing ist die Hauptattraktion: Auf diesen Lastwangenschläuchen lässt man sich auf dem Fluss treiben und alle paar 100 Meter wird man rausgefischt um sich in einer der vielen Strandbars zu amüsieren (dh. Vollaufen zu lassen) ...
Im dritten Anlauf gelingt die Weiterreise mit dem Minibus nach Vientiane schliesslich. Zwei Norweger haben zuerst verschlafen, und dann vergessen sie noch ihre Pässe im Hotelsafe! Obwohl Hauptstadt von Laos von der Grösse Zürich's, läuft hier nicht gerade viel.
Wir besuchen das uralte und verlotterte Nationalmuseum, in dem die prähistorische Zeit direkt vom Kommunismus abgelöst wird und im üblichen Pathos endet. Nach 30 Minuten sind wir wieder draussen. Aber sonst ist es gut auszuhalten denn es hat viele nette kleine Cafes und tolle französische und italienische Restaurants. Und unser Hotel liegt gleich an der schönen neuen Strandpromenade mit Sicht auf den Mekong.
Ein schöner Tempel bei uns gleich um die Ecke.
Eine Stunde hin und eine Stunde wieder zurück im TuckTuck. Entweder ist es überschwemmt oder es staubt, dass einem Sehen und Hören vergeht. Nie wieder!
Und die ganzen Strapazen für den Buddha Park - eine schräge Sehenswürdigkeit!
Das grösste Heiligtum von Laos, ganz mit Blattgold verkleidet.
Wir finden ihn schön, den Arc de Triomphe von Vientiane
Für Morgen haben wir die Weiterreise nach Pakse gebucht. Eine Premiere, wir fahren im Nachtbus, 10-14 Stunden, für 180'000 Kip = CHF 18.00. Drückt uns die Daumen!
Alles Liebe
Ruth & Chris
Aufbruch: | 28.05.2010 |
Dauer: | 18 Monate |
Heimkehr: | November 2011 |
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