Einmal rum!

Nach dem Annapurna Base Camp Trek und wagemutigem Paragliding hat Luc sich für 4 Tage zum Kayaken verabschiedet und ich end...äh, also meine Ruhe.
Um mein inneres Gleichgewicht zu finden, Körper und Geist zu stärken usw. hatte ich schon vor langer Zeit beschlossen, unseren Aufenthalt für einige Yoga und Meditationsstunden zu nutzen. Nepal ist dafür ein sehr gut geeignetes Land, mit einer blühenden buddhistischen Kultur und jeder Menge Retreats, Ashrams, Klöster etc. Aufgrund täglicher Nasenspülungen und "intestinal cleansings" hatte ich mich gegen einen stationären Aufenthalt ausserhalb von Pokhara entschieden, und wollte bei der OM Familie in Pokhara Yoga und Meditation üben. Ich wurde informiert, ich solle einfach morgens auftauchen und losatmen. Hochmotiviert suche ich also gegen 8:40 das Office auf, um Registrierung und Bezahlung vorzunehmen. Nach 10min schickt mich der freundliche Teppichverkäufer von nebenan zu dem 2. Office, wo mir ein netter OM-Mitarbeiter den Weg zum eigentlichen Ashram zeigt. Auf dem Weg auf das Gelände haue ich mir mit voller Kraft den Kopf am Eisengitter an, ich komme voller Demut und mit Tränen in den Augen im 3. Office an, wo ich endlich bezahlen darf. Die Yogastunde beginnt Warmtanzen zu indischer Popmusik und dann einer Reihe Übungen, die bei mir in erster Linie zu einem soliden Krampf der Nackenmuskulatur führen.
Der Yoga-Lehrer schnappt sich fürsorglich meine Beine, während ich auf dem Bauch liege, und zieht sie gen Decke, während er mit seinen Füßen auf meinen Rücken steigt. 'This posture verry relaxing, ja?" und strahlt. Ich bleibe liegen, bis ich meine Füße wieder spüren kann, währenddessen macht der Lehrer irgendwelchen wilden Hand- und Kopfstandübungen, erwartet dabei aber gar nicht, dass wir es ihm nachtun. Es folgende noch weitere, diesmal 'total relaxing' Positionen, zu zweit mit meinem Mityoganer Manolo aus Australien, wir fiepen vor Schmerzen, haben aber viel Spass. Nach vielem Ausruhen (wir) und Kopfständen (Lehrer) ist nach 1.5h alles vorbei, ich bin durchgefroren vom Rumliegen und meiner Yoga-Lehrerin Brigitte von der Pusteblume in noch größerer Dankbarkeit verbunden als sofort .
Auf dem Weg nach draussen bücke ich mich vorsorglich und knalle diesmal nur mit der Stirn gegen die Eisentür.