Einmal rum!
Laos: Unser l(ch)aotischer Reisealltag
Ab und zu kriegen wir zu hören, wir sollten auch mal von Missgeschicken berichten...nun, die passieren uns natürlich nicht, aber es ist auch nicht immer alles so perfekt, wie wir manchmal tun...
Es gibt nach so langer Zeit des Reisens auch einen wenig exotischen Alltag, den die meisten von Euch von eigenen Reisen kennen (meine Unterwäsche hängt immer noch klitschnass auf der Leine, die Luftfeuchtigkeit beträgt 85% bei ca.10°C, ich werd sie morgen also genauso nass einpacken).
Ich schildere einfach mal den gestrigen Tag....
Zugegeben, ich bin erstaunt. "Stellt euch einfach an die Strasse und haltet einen Bus an" riet uns der Guesthouse Besitzer. Ahja. Luc steht 10 min an der Strasse (ich liege in der Hängematte)- und hält das Sawngthaew (nein, ich weiss nicht, wie man es ausspricht) an. 2h später sind wir in Pakse, auf einem vollkommen chaotischen, kunterbunten Markt, auf dem zwischen 300 anderen Sawngthaew Melonen, Zahnpasta, Goldschmuck, Autoreifen, frischer Tabak in Säcken, lebende Fische und Frösche, Baguettes etc. verkauft werden.
Wir werden schnell zum nächsten Gefährt geleitet. Luc fragt um 10:50 "Bus leave 1 h?" No, no, no, Bus leaves 11:40! Hmmm....
Gegen 12:30 brechen wir auf, den Rest der Ladung einzusammeln.
Als wir uns 1h später in Richtung Paksong aufmachen, befinden sich an Bord:
24 Erwachsene plus 2 Helfer, die sich hinten im Stehen festhalten
4 Kinder
4 Hühner/Enten, lebend, an den Füssen zusammengebunden
5 große Weidenkörbe
23 Plastiktüten mit Markteinkäufen
unsere Rücksäcke
4 Sack Zement (50l)
3 Sack Pflanzendünger (50l)
1 Eimer mit Fischen in ca. 3cm hohem Wasser (ums Überleben zappelnd spritzen sie mich regelmäßig nass)
1 Plastikgiesskanne (die kommt jetzt auf die Fische-ha!)
7 Wassermelonen
- was auf dem Dach war, weiss ich nicht.
Erstaunlicherweise steigen wir ohne Ischiadicus-Schaden in Paksong aus, alles ist drop dead, das erste Guesthouse hat keine Bock, erklärt sich für geschlossen, sobald es uns sieht, das zweite zeigt Luc auf mehrfache Nachfrage und mit der Gegenfrage, was denn mit dem anderen Guesthouse sei ein Zimmer, das Luc sich gar nicht erst traut, mir zu zeigen. Auch Essen gibt es nur unter Androhung körperlicher Gewalt, und "no rei" (=No Rice=ich hab keinen Bock für euch welchen zu kochen, und der, den ihr auf dem weg zum klo seht, ist für mich).
Es regnet, die Stimmung ist auf dem Tiefpunkt, in Ermangelung anderer Opfer nerven wir uns gegenseitig.
Irgendwann finden wir jemand, der uns ein Stück zurück fährt, hier gab es doch diese Ecolodge, wir latschen nochmal 1km, und können endlich einen wunderschönen Bungalow beziehen, besichtigen in jetzt goldener Nachmittagssonne den Wasserfall, zu dessen Rauschen wir auf der offenen Terrasse essen und später unter unsere klammen Decken kriechen....The End
unser "Hauptquartier". Dank Dauerregen sitzen wir hier den ganzen Tag, ausgestattet mit Netbook, Büchern, I-Phone, Tagebüchern, Reiseführern und dem I-Pad (Lucs neue Carrera-Rennbahn, erworben in Siem Reap, ich hab mich total drüber lustig gemacht, er hat ein doofes Spiel drauf geladen und mich damit gefügig gemacht)
Aufbruch: | 12.07.2011 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 01.03.2012 |
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