Einmal rum!
Ecuador: Otavalo
So, endlich komm ich mal wieder dazu, Euch auf dem Laufenden zu halten.
Das Wochenende in Otavalo war sehr lustig, wenn auch ziemlich ueberteuert.
Von der Schule organisiert, inklusive des Besuches einer "Comunidad", also einer Gemeinde (?) von...ja, welches Wort ist im Deutschen das richtige? Indios? Natives? Einheimische? im Spanischen sind es die Indigenas, das werd ich hier jetzt auch verwenden.
Wir sind mit dem normalen, oeffentlichen Bus nach Otavalo gefahren, haben in einem Hotel in der Stadt unsere Rucksaecke deponiert, und sind zum "Animal Market" gelaufen. Leider hat alles recht lange gedauert, obwohl wir sehr frueh losgefahren sind, so dass das Hauptgeschaeft schon vorueber war. Da die meisten von uns aber eh keine Kuh kaufen wollten, war das nicht so schlimm, es waren auch noch genug Meerschweinchen (span. "cuy"), Katzen- und Hundebabies, Kueken usw. da. Wuerde ich hier wohnen, wuerde ich also jedes Wochenende einen Kaefig da kaufen, naja. Mein Herz hat ein bisschen geblutet, aber andere Laender, andere Sitten.
Als Vegetarier habe ich mich auch nicht am abendlichen Cuy-Essen beteiligen koennen, aber eigentlich sah es sogar ganz lecker aus, nur nicht viel dran, an so einem Meerschweinchen.
Die cuys werden auch in der Heilkunst verwendet, die betroffene Person wird mit einem (lebenden!) Meerschweinchen abgerubbelt, welches dann die ?? negativen was-auch-immer aufnimmt. Danach wird es "geopfert", und anhand der Eingeweide etc kann man sehen, was der Patient hat. Warum sich das bei uns noch nicht durchgesetzt hat, weiss ich nicht. Wahrscheinlich zuviele sentimentale Tierschuetzer in Deutschland.
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Zureuck zum Thema. Nach dem Tiermarkt gings auf den Hauptmarkt, und ich musste schwer an mich halten, nicht sofort diese wunderschoenen Wandbehaenge, Haengematten, Muetzen, Pullis, Decken etc etc zu kaufen. Konnte aber mit Luc per Skype klaeren, dass wir wieder kommen, mit einer grossen Tasche und versuchen werden die Einkaeufe zu verschiffen.
Die winzigen, bunten Andenpullis sind fast ein Grund, doch mal ueber Nachwuchs nachzudenken.
Andererseits auch schoene Geschenke
Die Landschaft um Otavalo ist traumhaft, zwischen den Anden in einer Art Plateau/Hochebene, umgeben von Vulkanen. Obwohl in den Bergen, kann man endlos weit gucken, auf bunte Felder und kleine Oertchen, die sich die Flanken der Berge hochziehen...
Die Ankunft in der Comunidad war sehr lustig, weil wohl irgendwie alle dachten, man besucht die Cominidad, schlaeft aber im Hotel. Falsch gedacht, nach einer etwas abenteuerlichen Fahrt auf der Ladeflaeche eines Pickups fanden wir uns dann in der Werkstatt zwischen Webstuehlen und Wollballen wieder, wo irgendwo auch ein paar Etagenbetten reingezwaengt waren.
Am naechsten Tag konnten wir die Comunidad besichtigen, und der Aelteste hat uns die Art der Landwirtschaft erklaert, divere Heilpflanzen, wie man in 3min auf einem Yucca-Blatt ein Seil macht, Wolle spinnt und dann webt usw. Sehr spannend!!
Danach sind wir zu einem See gewandert, der sich im Krater eines erloschenen Vulkans gebildet hat, der unglaublich tief (>100m) ist und dessen Boden immer noch gefroren ist, und sind dort mit dem Boot rumgefahren.
Nachmittags gings dann zurueck, wo ich vor meinem Hostel eine verzweifelte Berenice (Besitzerin) vorfand, die sich ausgeschlossen hatte. Der einzige andere Schluessel war bei ihrem Mann am Amazonas
Viele hilfreiche Nachbarn waren sofort zur Stelle um die Lage fachmaennisch zu begutachten, und zu dem Schluss zu kommen, das sie das naechste Mal besser einen Schluessel mitnimmt, wenn sie den Gehweg fegen will.
Maenner sind eben einfach analytisch und pragmatisch.
Auch der Schluesseldienst, der nebenan sein Geschaft hat, konnte nicht helfen, und irgendwann haben wir das Blech vom Schloss aufgebrochen und mit einem Draht das Schloss aufgezogen.
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Aufbruch: | 12.07.2011 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 01.03.2012 |
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