Einmal rum!
Kambodscha: Rana Homestay
Von Siem Reap aus ging es nun Richtung Grenze nach Laos, wo wir pünktlich zum Ablauf unseres Visums und schweren Herzens Kambodscha verlassen wollten.
Der erste Stop war Kompong Cham, wo wir die Gastfreundshaft einer amerikanisch-kambodschanischen Familie 2 Tage im Rahmen eines "Homestay" genossen haben. Dabei lebt man normalerweise mit der Familie, isst mit ihr und unternimmt Dinge wie Spaziergänge mit den Eltern umd den Kindern.
Das Essen war exotisch und sehr lecker, das Ambiente abseits der Stadt angenehm anders. Stiller war es definitiv nicht, da man in den Dörfern früh anfängt zu arbeiten. Sehr zur Unzufriedenheit aller Hunde, Hühner und Rinder, die ihr Missfallen täglich morgens lautstark kundtaten. Schien uns zumindest so.
Das Besondere an diesen Tagen waren aber vor allem die Gespräche abends mit der Mutter unserer Gastgeberin, die
aus der Zeit des Pol Pot Regimes berichtete und mit der Schwester, einer Lehrerin, die uns über die Zustände der Schulausbildung in ländlichen Gebieten und der Korruption der Verantwortlichen unterrichtete. Dabei geben diese eine Quote für die Versetzung der Schüler von 90% vor, egal wie schlecht diese sind. Dies dient dazu, die NGOs von dem
Erfolg ihrer Investition zu überzeugen. Lehrer gibt es auf dem Land so gut wie keine, weil der Maximalverdienst bei 140$ pro
Monat liegt und in der Stadt jeder Schüler den Lehrer noch zusätzlich zu diesem Einkommen bezahlt. Entsprechend stehen viele Schulgebäude leer, zumal die Kinder von der Familie bei der Arbeit eingebunden werden müssen, damit diese überhaupt über die Runden kommt. Bei den Besuchen der Leute auf den Feldern hat unsere gastgeberin und Führerin, Keea, Tüten mit Essen dabei, die sie unter den Leuten verteilt, denen wir begegnen. Trotz des harten Lebens dieser Menschen auf der anderen Seite der Armutsgrenze hat jeder ein Lächeln für uns, wenn wir sie begrüßen. Warum können wir das in Deutschland nicht?
Aufbruch: | 12.07.2011 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 01.03.2012 |
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