Achämeniden, Safawiden und Sassaniden

Reisezeit: Mai / Juni 2014  |  von Herbert S.

Shushtar

Von Khorrammabad nach Shushtar

Gegen 13.30 starten wir dann über die Autobahn nach Süden. (3 Mautstellen) Eineinhalb Stunden geht es kontinuierlich bergab, von 1600 m bis schließlich 300 m bei Rhushnudi, durch kilometerlange Tunnel und atemberaubende Landschaft. Um 15.15 erreichen wir Andimeshk, von dort an ist es eben. Wir sinken zwar bis Sushtar nochmals 200 m, aber verteilt auf ca. 60 km.

Mautstelle an der Autobahn

Mautstelle an der Autobahn

grandiose Landschaft

grandiose Landschaft

4-spurig durch die Berge

4-spurig durch die Berge

Shushtar

Shushtar bestand schon zu elamischer Zeit und zeichnet sich durch bis in die achämenidische Zeit zurück gehende Bewässerungssysteme aus. Die Anlagen funktionieren noch heute - sie wurden 2009 in die Weltkulturerbeliste der UNESCO aufgenommen.

Bei der Einfahrt in die Stadt - sie liegt nur noch 80 m über NN - kann ich gerade noch aus dem Auto ein Foto von den Ruinen einer alten Brücke ( Shandovar-Brücke ) über den wasserführenden Karun machen.

Shandovar-Brücke

Shandovar-Brücke

Da wir noch früh genug sind, besichtigen wir bei brüllender Hitze (44 Grad) den Gargar-Damm mit Wassermühlen, die früher zum Mahlen und in der 70er Jahren zur Elektrizitätsgewinnung gedient haben. 48°02'41" N/ 48°51'30" E
Das Wasser für die Mühlen wird etwa 700 m flußaufwärtsabgezweigt und fließt dem Karun erst in 70 km wieder zu.

Gargar-Damm

Gargar-Damm

mit enormer Kraft schießt das Wasser ein und triebt (s. Modell) - ein waagerecht liegendes Mühlenrad an.

mit enormer Kraft schießt das Wasser ein und triebt (s. Modell) - ein waagerecht liegendes Mühlenrad an.

Mühlenrad

Mühlenrad

An diesem Ort könnte man noch lange verweilen, wenn es nicht so heiß wäre: denn Wasservögel kreisen um die Anlage, Enten schwimmen auf dem zugehörigen See, junge Männer springen von den umliegenden Felsen ins Wasser

Total geschafft, ziehen wir unsere Köfferchen in das Sonati-Hotel (**), das mitten in der Stadt liegt. Wir befürchten Schlimmstes, werden aber angenehm überrascht, mit kühlen, zwar einfachen aber netten Zimmern und einem hübschen Innenhof. Wir sind froh mal etwas Ruhe zu haben und uns eine Dusche zu gönnen. Zum Abendessen müssen wir allerdings wieder 'hinaus' in die Hitze.

Shoustar Traditional Hotel

Shoustar Traditional Hotel

32°02'36" N/ 48°51'19" E

32°02'36" N/ 48°51'19" E

Zimmer in 2*-Hotel Sonati

Zimmer in 2*-Hotel Sonati

Wir fahren einmal quer durch die Stadt wieder in die Nähe der alten Brücke, die wir bereits bei der Einfahrt gesehen haben. Das Lokal Restoran-e Mostofi liegt sehr schön mit Blick auf diese Brücke, mit einem netten Innenhof. ( die zugehörige Webseite www.itsh.ir bringt für uns weder Name noch Angebot des Restaurants näher ) Trotz der Wärme lassen wir uns auf einem der typischen Sitzplateaus nieder. Das Essen wird dann auf einem großen Tablett serviert und sozusagen im Liegen eingenommen (oder im Schneidersitz). Heute gibt es lt. Sami 'Pflaumensauce' - wir würden es Lammragout mit Trockenpflaumen nennen. Das einzige was bei den bisherigen Essen etwas eintönig ist: es gibt einen Riesenteller Reis dazu. Seit gestern haben Ulrike und ich beschlossen, jeweils nur eine Portion zu bestellen, da die Portionen zur Völlerei führen würden. Aber Sami schafft auch noch ein Eis.
Der Schweizer hat es schließlich auch geschafft, das Restaurant zu finden, eigentlich wollten sie in Shushtar gar nicht übernachten, aber da die Frau nach 6 Stunden auf dem Motorrad bei 40 Grad schlapp gemacht hat, haben sie das Hotel gesucht. Sie haben aber auch die Erfahrung gemacht, dass man sie an Hotels abgewiesen hat - wegen der Motorradkleidung?!

Restoran-e Mostofi -

Restoran-e Mostofi -

Innenhof - hier sind wie überall teppichbelegte Sitzpodeste sowohl zum Essen als auch zum Teetrinken und Shisharauchen aufgestellt.

Innenhof - hier sind wie überall teppichbelegte Sitzpodeste sowohl zum Essen als auch zum Teetrinken und Shisharauchen aufgestellt.

Tagesetappe 430 km

© Herbert S., 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die kulturelle Hinterlassenschaft der genannten Reiche aus mehr als zweieinhalb Jahrtausende erfordert eine gewaltige Kilometerleistung durch ganz Iran. Selbst dann hat man den Eindruck, man habe noch nichts gesehen - und außerdem sind durchaus auch kulinarische Erlebnisse zu erwarten.
Details:
Aufbruch: 24.05.2014
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 14.06.2014
Reiseziele: Iran
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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