Achämeniden, Safawiden und Sassaniden
Isfahan
Isfahan
Schon in der Achämenidenzeit war Isfahan als Cabai oder Gabae, das am Nordufer des Zayandehrud nahe der späteren Shahrestan-Brücke gelegen haben soll, eine der Residenzstädte des Großkönigs.
In parthischer und sassanidischer Zeit wurde Isfahan als Provinzhauptstadt unter dem Namen Aspadana und später als Sepahan bekannt, was >Ort der Armee< bedeutet.
Die Blütezeit Isfahans begann, als Shah Abbas I. im Jahre 1598 die Hauptstadt des Safawiden-Reichs von Qazvin hierher verlegte. 25 Jahre später hatte Isfahan etwa 600000 Einwohner und war damit eine der bevölkerungsreichsten Städte der Welt.
Meydan-e Imam
Heute hat Ali2 frei und Sami muß alles zu Fuß machen! Wir beginnen am in aller Welt bekannten Imam-Platz -oder Meydane-e Imam. Er wurde 1602 von Shah Abbas I. angelegt und gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Mit 510 mal 160 Metern ist er nach Pekings Tianan-men-Platz der größte und zugleich einer der schönsten Plätze der Welt.
Der gesamte Platz ist von Arkadengängen umgeben, in denen sich Geschäfte und Werkstatten befinden. Zum Ensemble des Platzes gehören die imposante Imam-Moschee am Südende, die herrliche Lotfullah-Moschee an der Ostseite, der Bazar am Nordende und an der Westseite der Ali-Qapu-Palast. Alle diese Gebäude bilden bereits seit 1616 das Erscheinungsbild des Platzes.
Lotfullah-Moschee
Wir beginnen unsere Besichtigung mit der Lotfullah Moschee, Sie war die Privatmoschee der safawidischen Königsfamilien. Da hier auch die Damen des königlichen Gefolges zugelassen waren, wird sie auch als Frauenmoschee bezeichnet. Shah AbbasI. ließ sie zw. 1602 und 1619 errichten. Sie ist nach einem libanesischen Geistlichen benannt , der damals die schiitische Glaubensrichtung im Iran verbreitete. Da die Moschee nur einem kleinen Personenkreis zugänglich war, hat sie keinen Innenhof und keine Minarette..
Der Eingangsiwan ist mit Stalatiten ausgestattet und ebenso wie das gesamte Innere mit wundervollen floralen Fliesenmustern geschmückt.
Damit das Mihrab nach Mekka ausgerichtet werden konnte, führt vom Eingang ein gewinkelter Korridor zum Gebetsraum. Rundumpanorama
Das besondere Merkmal ist die 32m hohe Kuppel, die mit Blumenmustern und Ranken auf sandfarbenem Grund verziert ist. Sie sitzt auf einem relativ hohem Tambour, der durchbrochene Fenster und kalligraphische Schriftbänder aufweist.
In einer der rund um den Meydane verlaufenden zweistöckigen Basarstrassen probieren wir Pistaziennougat und besuchen einen Miniaturmaler.
Danach besuchen wir die am südlichen Ende des Platzes liegende große Jame-Abassi-Moschee, die aus Symmetriegründen den Iwan zum Platz gerichtet hat, dann jedoch um nach Mekka ausgerichtet zu sein im Grundriß einen Knick hat, wie das Modell des Platzes zeigt.
Sie wurde 1611 begonnen und 1630 beendet. Die Moschee gilt als eines der Meisterwerke islamischer Baukunst.
Modell des Meydane - unten Eingang zum Basar (Norden) - oben Jame Abassi Moschee - links Lutfallah Moschee und rechts Ali-Qapu-Palast
Das beeindruckende Hauptportal ist knapp 27 Meter hoch und wird von zwei 42 Meter hohen Minaretten flankiert. Der Eingang wird von zwei großen Panelen eingerahmt, deren Fliesenmuster Gebetsteppiche darstellen. Die große Thulth-Inschrift stammt von Meister Ali Reza Abbasi.
Im Zentrum der 36 m hohen Gebetshalle gibt es wegen der ausgezeichneten Akustik eine Stelle mit 7-fachem Echo.
Ali-Qapu-Palast
Danach geht es in den Ali-Qapu-Palast, der 7stöckig erbaut, leider z.Zeit restauriert wird und entsprechend wenig nfotografierfreudig ist.
Der Palastname bedeutet 'Hohe Pforte'. Der von Shah Abbas I. im Jahre 1597 in Auftrag gegebene 48 Meter hohe Bau bildete vom Meydan her den Zugang zum westlich des Platzes gelegenen safawidischen Palastbezirk.
von der Veranda des Ali-Qapu-Palastes (Kakh-e Ali Qapu) aus kann man den Imam-Platz gut überblicken. Von der veranda beobachtet der Hofstaat das Treiben auf dem Platz, wo bei Polospiele besonders belibt waren.
Die Räume in den unteren Stockwerken dienten dem Personal und den Wächtern, während die oberen Stockwerke dem König und seiner Familie vorbehalten waren.
der Thronraum wurde für größere Empfänge benutzt. - die zahlreichen Wandmalereien des Ali Qapu stammen von Meister Reza Abbasi und seinen Gehilfen.
Im fünften Stock, über 72 relativ hohe Treppenstufen erreichbar, befindet sich ein zentraler Saal, dessen Wände durch viele flaschen- und vasenförmige Gipsnischen aufgelockert sind, was ihm eine sehr gute Akustik verleiht. Er wird deshalb auch Musikzimmer genannt.
Durch einen Park mit volleyballspielenden jungen Damen - alle in Schwarz gehüllt und mit Kopftuch bestückt - geht es zum Chel-Sotun-Palast (40-Säulenpalast), der selbst wiederum in einem gepflegten Pak liegt.
Chehel-Sotun-Palast
Die Gartenanlage, in der dieser Palast (Kakh-e Chehel Sotun) steht, gehört zur safawidischen Residenz und liegt nordwestlich des Meydan-e Imam. Von einem kleinen Iwan aus führt ein 110 Meter langes Becken auf den Palast zu, dem eine Terrasse mit zwanzig Säulen aus Zedernholz vorgelagert ist. Da sich diese Säulen im Wasser des Beckens spiegeln, entstand der Name .Vierzig-Säulen-Palast. Dieser Palast wurde von Shah Abbas I. in Auftrag gegeben und im Jahre 1647, in der Zeit von Shah Abbas II. fertiggestellt.
Nach dem Betreten der Haupthalle durch den mit Spiegelmosaiken geschmückten Eingangsiwan sieht große Fresken, von denen ich nur eines vorstellen will.
ich vermute es ist die Darstellung: Shah Tahmasp I. beim Empfang des indischen Sultans Homayun, der 1543 nach Persien floh und 1554 nach Indien auf den Sultansthron zurückkehrte.
aus: Tehran Times 10 December 2012
Chehel Sotun, a museum of Safavid art
One of the only surviving palaces from the royal parklands between Imam Sq and Chahar Bagh Abbasi St, Safavid-era Chehel Sotun is today most famous for its frescoes. It was built as a pleasure pavilion and reception hall, using the Achaemenid-inspired talar (columnar porch) style. There are historical references to the palace dating from 1614; however, an inscription uncovered in 1949 says it was completed in 1647 under the watch of Shah Abbas II. Either way, what you see today was rebuilt after a fire in 1706.
Located in the historic city of Isfahan, it is a pavilion in the middle of a garden covering 67,000 Sq. meters at the far end of a long rectangle shaped pool to be used for the Shah's entertainment and receptions.
In this palace, Shah Abbas II and his successors would receive dignitaries and ambassadors, either on the terrace or in one of the stately reception halls. Shah Abbas II built Chehel Sotun inside a vast royal park round an earlier building erected by Shah Abbas I. The Chehel Sotun palace is one of the sixteen Safavid palaces in Isfahan, four of which are left.
The name, "Forty Columns," was inspired by the twenty slender wooden columns supporting the entrance pavilion, which, when reflected in the waters of the fountain, are said to appear to be forty. Each column is made of a plain tree with a thin layer of colored board fitted on the skin. The layer was formerly covered with colored pieces of glass and mirror. The wooden pillars support an elegant terrace with a light wooden ceiling of wide fretwork louvers. The terrace is only a few steps high and opens the pavilion onto the gardens and an elegant pool. The ceiling still keeps its beams, covering, painted wood louvers, and carefully lay-work-rosettes and suns, stars, stylized fruit and foliage.
According to some studies, the possibility of the existence of another pool on the western side of the palace (which was filled due to the changes that took place during the Qajar era) was explored. In 2006 such a pool was in fact discovered and unearthed. Archeological studies show that the discovered pool which was found on the west side of the palace is much bigger than the one found previously on the east side. Studies also revealed that during the Safavid period, water was transferred from this pool to the eastern one and then through canals it was directed to Naqsh'e Jahan Square.
As with Ali Qapu, the palace contains many frescoes and paintings on ceramic. The upper part of the inside walls are decorated with six wall paintings, which represent Safavid court life and military exploits. The area beneath these frescos is covered with smaller paintings, closely similar to Persian miniatures. The paintings portray the parties held by Shah Abbas II, reception of Mohammad Vali Khan, the king of Turkistan, the war between Shah Ismail the first and the Ottoman forces in Chaldoran, and the reception party in honor of Homayoun, the king of India. A more recent painting portrays Nader Shah's victory against the Indian Army at Karnal in 1747. There are also traditional miniatures celebrating the joy of life and love.
The whole room is covered by a series of Safavid objects including carpets, armor, porcelain and coins. The Chehel Sotun has been badly damaged during different eras, especially while the Afghan invasion when the paintings were covered with a thick coat of whitewash. All the walls used to be decorated with large mirrors and colored pieces of glass and beautiful paintings. Many parts of the building including the vaulted ceiling and the throne room have been largely restored to their original design.
The palace is now a museum of Safavid paintings and ceramics, which attracts millions of domestic and foreign visitors.
In 2005 safe guarding plans were to be implemented to include the installation of early fire prevention systems.
Das nebenan befindliche naturhistorische Museum hat einen schlichten Iwan und davor stehen verschiedene Dinosauriernachbildungen.
Zurück am Meydane führt uns Sami in eine Seitengasse in der nordöstlichen Ecke des Meydane zu einer 'Shishahöhle', in der wir Tee trinken und eine selbige rauchen.
Shisha-Höhle - besonders gefragt, da man in Isfahan in den Restaurants keine Wasserpfeife rauchen darf
Danach ist Mittagspause, zu der wir uns aber verabschieden, da heute der Nachmittag zur freien Verfügung steht. Wir beginnen im nördlichen Bazarbezirk, kaufen Berberitze bei einem sehr netten Gewürzhändler und schauen uns neue Shishas an (650000 - 1000000 Rial)
Hakim Moschee
Die Hakim-Moschee steht im nordwestlichen Bazarbereich. Sie wurde von Hakim Mohammad Davud, dem Hofarzt Shah Abbas IL, im Jahre 1656 gestiftet und befindet sich an der Stelle einer buyidischen Moschee des 10. Jahrhunderts. Von dem buyidischen Vorgängerbau ist nur das Jurjir Portal mit seinem urtümlichen Stuckdekor erhalten geblieben.
Sie ist besonders wegen ihres geometrischen Fliesen-Schmucks und des feinen, mit Muqarnas verzierter Mihrabs sehenswert.
Ali-Qoli-Aqa-Badehaus.
Nachdem wir vergeblich trotz mehrmaligen Nachfragens - der Perser konnte meinen Stadtplan mit arabischer Schrift nicht lesen und ich seinen in Farsi nicht) - ein Herrenhaus nicht gefunden haben, machen wir uns auf den Weg zum Ali-Qoli-Aqa-Badehaus. Auch hier müssen wir mehrmals nachfragen, bevor wir den Komplex mit Moschee finden.
Ungefähr 350 Meter westlich der Takh-ti-Kreuzung führt die Kh. All Qoli Aqa nach Norden, wo sich in 300 Metern Entfernung das Badehaus-Museum All Qoli Aqa (Hamam-e All Qoli Aqa) befindet. Dieses liegt an der Westseite der Moschee gleichen Namens. Die Badeanlage ließ Ali Qoli Aqa, ein Höfling der letzten Safawidenkönige, Anfang des 18. Jahrhunderts als Teil eines Moschee-und Basar-Komplexes errichten. Sie umfasst zwei unterschiedlich große Badehäuser, die jeweils Ankleide-, Warmwasser- und Kaltwasserräume enthalten.
Es ist kurz vor 15.00 Uhr und zwei junge Damen warten auch auf die Öffnung des Hamams. Erst beim zweiten Nachfragen erfahren wir, dass um 15.30 Uhr geöffnet werden soll. Ulrike kämpft schon seit zwei km mit der Hitze und ist froh im Schatten auf einem kühlen Stein ein winziges Nickerchen zu halten. Mit leichter Verspätung - wir wollten schon aufbrechen - wird doch noch geöffnet.
Wachsmodelle im Inneren demonstrieren die verschiedenen Phasen eines damaligen Badehausbesuchs. Die Kuppelbauten sind mit Wandbildern und farbigen Fliesen geschmückt.
Da der Komplex noch zahlreiche Nebenräume hat, bietet er noch andere Perspektiven als das Hamam von vor einigen Tagen.
Damit Ulrike mir nicht zusammenbricht, will ich ein Taxi ordern, doch der Taxifahrer bietet uns diverse andere Ziele an und will partout nicht das Hasht-Behesht-Areal 'verstehen'. Da sagt Ulrike: Komm, lass uns doch laufen. Anscheinend hat die Pause ihr gut getan.
Die 2km zum Goldbazar schaffen wir in etwa einer halben Stunde. Doch der hat noch geschlossen, auch hier scheint die Öffnung nicht unbedingt pünktlich um 16.30 Uhr zu erfolgen. Ebenfalls an dieser Allee liegt die Madrese Chahar Bagh .
Madres-e Chahar Bagh
Das Theologische Seminar Chahar Bagh (Madres-e Chahar Bagh) wurde unter Shah Soltan Hoseyn, dem letzten safawidischen König mit Residenz in Isfahan, zwischen 1704 und 1714 erbaut. Da es von seiner Mutter finanziert wurde, war die ursprüngliche Bezeichnung Theologische Schule der Shah-Mutter (Madres-e Madar-e Shah). Die prächtige, mit schwarz-weiß-gelben Ranken auf hellblauem Grund geschmückte 37 Meter hohe Kuppel fällt schon von weitem auf. Dieser Komplex ist das letzte Meisterwerk der Safawiden-Zeit. Wenn man von der Kh. Chahar Bagh aus eintritt, kann man an der Innenseite des Eingangstors die wundervollen Silberschmiedearbeiten mit Pflanzenmustern und Inschriften bewundern. Da sie noch als Theologische Hochschule benützt wird, ist es heute nicht möglich, sie zu betreten.
Abbasi-Hotel
Daher laufen wir weiter zum Abbasi-Hotel, wo die Terrasse noch voll in der Sonne liegt und nicht zum 5 o'clock-Tea geeignet ist. Daher nehmen wir diesen im CoffeeShop des 5-Sternehotels ein. Ich trinke einen grünen Tee und Ulrike bestellt einen Vanille-Milchshake, auch nach 40 Jahren ist sie noch immer für eine Überraschung gut.
Die Hotelfluchten sind in den Gebäuden einer ehemaligen Karawanserei, die auch von der Mutter von Shah Soltan Hoseyn gestiftet wurde, untergebracht. Man nannte diesen Komplex deshalb früher Caravansarai-ye Madar-e Shah. Ihre Einnahmen dienten dem Unterhalt der benachbarten Madrese. Im Nordiwan des sehenswerten Hotel-Innenhofs, in dem man unschwer den Hof der ehemaligen Karawanserei erkennen kann, befindet sich ein traditionelles Teehaus.
Bazar-e Honar
Danach ist auch der Goldbazar geöffnet, aber noch nicht rege besucht. der Goldpreis ist von 97000 Tuman auf 96500 gesunken.
Der Bazar-e Honar grenzt an die Nordseite der Madrese Chahar Bagh. Er ist ein übersichtlicher Basar aus safawidischer Zeit, der aus einer etwa 220 Meter langen Hauptgasse besteht, an deren Seiten sich die Geschäfte aneinanderreihen. Hier werden Goldschmiedearbeiten und feine handwerkliche Erzeugnisse verkauft.
Durch den Park des Hasht-Behesht-Palastes laufen wir dann zurück zum Hotel, wo wir uns um 19.30 Uhr zum Abendessen treffen wollen.
Frisch geduscht laufen wir wieder über den Meydane, der diesmal total bevölkert ist, zu einer Seitengasse im südwestlichen Bereich zu einem versteckt liegenden Lokal, wo Sami uns nicht fragt, was wir essen möchten. 'Überraschung'
Es gibt 'tausend' Tellerchen: Huhn in Pflaumensauce, Fleisch mit Linsen, gefüllte Paprika, Fleisch mit Auberginensauce und natürlich Reis.
Nach dem obligatorischen Tee geht es zurück ins Hotel, die Abendstimmung auf dem Meydane ist einzigartig, Tausende Menschen machen auf den Rasenflächen Picknick, Pferdekutschen rasen über den Platz, alles ist in Bewegung und die Gebäude sind alle angestrahlt. Trotz unserer Müdigkeit müssen wir noch schauen und fotografieren. Im Zimmer fallen wir dann aber todmüde ins Bett.
Aufbruch: | 24.05.2014 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 14.06.2014 |