Achämeniden, Safawiden und Sassaniden

Reisezeit: Mai / Juni 2014  |  von Herbert S.

Shiraz III

Saadi-Mausoleum (Aramgah-e Sa'adi oder Sa'adiyeh)

Zurück in Shiraz besuchen wir als erstes das Saadi-Mausoleum.
Rundumpanorama Saadi-Mausoleum
Saadi war ein an der Nizamiyeh-Hochschule in Bagdad ausgebildeter Gelehrter, der später dem Suhrawardi-Sufi-Orden beitrat und lange Auslandsreisen unternahm. Er starb 1292 in Shiraz.
Der Grabbau ist modern und überkuppelt. Er wurde 1952 nach einem Plan von Mohsen Forughi errichtet.

hohes Vordach auf acht Säulen vor dem überkuppelten Grabbau

hohes Vordach auf acht Säulen vor dem überkuppelten Grabbau

Innen sind die Wände des zentralen Kuppelbaus, wo sich der Grabstein befindet, mit braun geäderten Marmorplatten verkleidet und die Nischen mit Zitaten aus Saadis Werken und floralen Fliesenbildern verziert.

Hafis-Mausoleum (Aramgah-e Hafez oder Hafeziyeh)

Der Dichter Hafis hat Shiraz nur zweimal in seinem Leben einige hundert Kilometer verlassen, doch hat er, als er 1389 starb, ein universales Lebenswerk hinterlassen. Die Liebe zu seiner Vaterstadt drückte er in zahlreichen Ghaselen aus.
Sami trägt einige seiner Gedichte aus einem biografischen Buch (in Deutsch veröffentlicht und längst vergriffen, mit tollem Einband) vor.

Hafis besang die Liebe und den Wein als mystische Gottesgeschenke und beschrieb gleichzeitig damit seine Liebe zu Gott.

Hafis besang die Liebe und den Wein als mystische Gottesgeschenke und beschrieb gleichzeitig damit seine Liebe zu Gott.

Durch den vorderen Gartenbereich gelangt man zu einem erhöhten Kolonnadenbau, dessen vier mittlere Säulen aus der Zeit von 1773 stammen, als Karim Khan Zand den Vorgängerbau errichten ließ.

Durch den vorderen Gartenbereich gelangt man zu einem erhöhten Kolonnadenbau, dessen vier mittlere Säulen aus der Zeit von 1773 stammen, als Karim Khan Zand den Vorgängerbau errichten ließ.

Um 1939 wurde die Anlage erneuert, wobei man den dahinterliegenden Grabpavillon auf oktagonaler Plattform schuf, an dessen Entwurf auch der französische Archäologe Andre Godard beteiligt war. Unter der baldachinartigen Kuppel, die innen von Fliesenmosaiken geschmückt ist und die Form einer stilisierten Derwischmütze hat, liegt der Alabastergrabstein mit eingravierten Nastaliq-Inschriften.

Grabpavillon

Grabpavillon

Die Verehrung der Bevölkerung für ihn ist außerordentlich groß, und besonders auch glücklich und unglücklich Liebende möchten seinem Grab nahe sein.

Die Verehrung der Bevölkerung für ihn ist außerordentlich groß, und besonders auch glücklich und unglücklich Liebende möchten seinem Grab nahe sein.

Eram-Park (Bagh-e Eram)

Beide Mausoleen liegen in hübschen Parkanlagen. Allmählich macht sich allerdings Müdigkeit breit und wir schleichen nur noch durch den 3. Park - Eram-Park, der auch Paradiesgarten genannt wird. Auch ergehört inzwischen zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Nasr ol-Molk ließ um 1893 einen dreistöckigen Palast erbauen, der zu Schahzeiten als zeitweiliger Wohnsitz für den Schah und Fara Diva diente, heute aber der Universität als botanischer Garten dient.

Nasr ol-Molk ließ um 1893 einen dreistöckigen Palast erbauen, der zu Schahzeiten als zeitweiliger Wohnsitz für den Schah und Fara Diva diente, heute aber der Universität als botanischer Garten dient.

Der Garten ist von Wasserläufen durchzogen und mit Zypressen, Pinien, Palmen und Orangenbäumen bewachsen.

Der Garten ist von Wasserläufen durchzogen und mit Zypressen, Pinien, Palmen und Orangenbäumen bewachsen.

Die Ziergiebel der Palastfassade zeigen farbige Fliesenbilder, z. B. ein mythisches Königspaar mit Rostam, dann Nasserud-din Shah auf einem Schimmel, Farhad und Shirin, Josef und Sulaika und verschiedene Tierarten. Leider ist der Palast nicht zugänglich.

Die Ziergiebel der Palastfassade zeigen farbige Fliesenbilder, z. B. ein mythisches Königspaar mit Rostam, dann Nasserud-din Shah auf einem Schimmel, Farhad und Shirin, Josef und Sulaika und verschiedene Tierarten. Leider ist der Palast nicht zugänglich.

Gegen 17.00 Uhr sind wir eigentlich geschafft und trinken auf dem Zimmer einen Kaffee/Tee. Während Ulrike ein Nickerchen macht mit meinem Kissen auf dem Bauch, damit sie von der Klimaanlage keinen kalten Bauch bekommt, schreibe ich das Bordbuch von heute.
Ich halte zwar den Reiseverlauf gut bei, komme aber nicht zu Beschreibungen von Details. Die muß ich später aus den Reiseführern extrahieren.
Zum Essen treffen wir uns wieder in der Lobby und wir gehen 100 m neben das Hotel, wo uns gestern schon ein alter Mann auf einem Stuhl sitzend ins Restaurant locken wollte. Auch dieses Lokal liegt im Keller und hat einen völlig unscheinbaren Eingang. Neben dem obligatorischen Salat gibt es heute 'rote Bohnensauce' - Ulrike und ich teilen uns wieder eine Portion.

aus:Tehran Times 10 November 2012

Power of the Persian garden does not come from itself alone
Historic Eram Garden, Shiraz

The archetypal garden, Paradise, derives its name and its symbolism from the Old Persian, Pardeiza, meaning an enclosed area.
The Persian garden was born as a retreat from the harsh landscape. These gardens are the forerunners of the modern day garden and span centuries of development from the magnificent sanctuaries and hunting parks of 5th century BC Persepolis, to the magical nightingale gardens of 19th century Tehran. 
They provide an earthly paradise, where the garden can be used as a place of spiritual solace, a meeting place for friends, or a formal adjunct to the house or palace.

The ruins of the earliest surviving garden, dating to 550 BC and built by Cyrus the Great, are found on the plain of Marvdasht in southern Iran. This garden had a geometrical plan and stone watercourses. Incorporating architecture and planting, water rills and shade-giving pavilions, Cyrus's garden offered the background to all later garden development.

When Islam came to Persia, this model -- always walled and inward-looking -- was embraced, and the waterways came to signify the rivers of paradise: of water, milk and honey.

This style was widely copied with the spread of Islam, from the Moorish gardens of Spain to the Moghul gardens of India.

Persians built lavish gardens in contrast to the European garden of the time, which consisted of modest herb plantings around monasteries. One Persian garden featured a lake surrounded by tin, 20 meters by 30 meters, while another was more than a mile square with fruits that gleamed yellow and red, bright as the stars of heaven in a dusky night.

Unfortunately many have not survived, but Bagh-e Shahzadeh is one of the few remaining gardens, not far from the earthquake-devastated ancient city of Bam. Built in 1873, it contains a series of split level fountains leading to a large palace that was once the residence of Abdul Hamid Mirza, one of the last princes of the Qajar dynasty. 

It continues to work its magic, showing that the power of the Persian garden does not just come from itself alone, but its contrast to the harsh terrain that surrounds it.

Persian Garden on UNESCO World Heritage list
Inscribed on the UNESCO World Heritage list, the property includes nine gardens in as many provinces. They exemplify the diversity of Persian garden designs that evolved and adapted to different climate conditions while retaining principles that have their roots in the times of Cyrus the Great, 6th century BC. Always divided into four sectors, with water playing an important role for both irrigation and ornamentation, the Persian garden was conceived to symbolize Eden and the four Zoroastrian elements of sky, earth, water and plants. These gardens, dating back to different periods since the 6th century BC, also feature buildings, pavilions and walls, as well as sophisticated irrigation systems. They have influenced the art of garden design as far as India and Spain.
(Source: Art Arena)

© Herbert S., 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die kulturelle Hinterlassenschaft der genannten Reiche aus mehr als zweieinhalb Jahrtausende erfordert eine gewaltige Kilometerleistung durch ganz Iran. Selbst dann hat man den Eindruck, man habe noch nichts gesehen - und außerdem sind durchaus auch kulinarische Erlebnisse zu erwarten.
Details:
Aufbruch: 24.05.2014
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 14.06.2014
Reiseziele: Iran
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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