Achämeniden, Safawiden und Sassaniden
Persepolis - die bedeutende Achämenidenstätte
Um den zeremoniellen Festlichkeiten des achämenidischen Weltreichs, das von Ägypten bis zum heutigen Pakistan reichte, einen angemessenen Rahmen zu geben, gründete König Darius I. um 518 v. Chr. die Repräsentationshauptstadt Parsa, welche griechische Geschichtsschreiber Persepolis, Stadt der Perser, nannten. Sie ist als UNESCO-Weltkulturerbe registriert und liegt 55 Kilometer nördlich von Shiraz am Fuß des Berges Kuh-e Rahmat auf 1620 Meter Höhe. Diese Anlage diente auch der Feier des Neujahrfestes, an dem Abgesandte aller Völkerschaften des Reiches teilnahmen.
Eine riesige Fläche (455 x 300 m) ist bedeckt mit Palästen - gut und schlecht erhalten. Oben auf dem Berg liegt noch einmal ein Grabmal.
Der Rundgang beginnt mit dem Tor aller Länder. Dieses ist von sieben Meter hohen Stierfiguren auf der westlichen und von Mischwesen mit Menschenköpfen, die zylindrische Kronen mit Hörnermotiven tragen, auf der östlichen Seite flankiert. Diese Skulpturen waren assyrischen Vorbildern nachempfunden und hatten eine Abwehr- und Schutzfunktion.
Das Dach wurde von vier 16,5 Meter hohen Säulen getragen. An der kompletten der drei stehenden Säulen kann man beispielhaft die Integration von Kunstformen verschiedener Kulturen erkennen. So besteht der untere Teil des Kompositkapitells aus Pflanzenstrukturen (Palmen) ägyptischen Stils, der mittlere aus Voluten ionischer Herkunft, und die Darstellung der Stiere des oberen Teils, auf dem die Dach-Tragebalken auflagen, ist nach babylonischen Motiven gestaltet.
Der östliche Ausgang des Tors aller Länder führt über einen Weg, der auch als Straße der Armee bezeichnet wird. Wir laufen zum wohl interessantesten Teil des Apadana-Palastes - der Darstellung der verschiedenen Delegationen im Relief
Sami erklärt uns die Details an der Treppe, wo die Vertreter aller Länder des achämenidischen Reiches abgebildet sind, die dem Herrscher Geschenke bringen.
Im Anschluß haben wir noch genügend Zeit, um uns die anderen Teile des Geländes anzusehen. Wir laufen zunächst zu den Felsgräbern am östlichen Bergabbang. Sie haben Fassaden in der Art und Größe des Darius-Palastes mit dahinter befindlichen Grabgewölben. Sie werden Artaxerxes II. (404-359 v. Chr.) und Artaxerxes III (359-338 v. Chr.) zugeschrieben, aber es ist nicht sicher, welches welchem König gehört. I
Wieder auf der unteren Ebene bewundern wir die Hundertsäulenhalle und noch weitere Reliefs.
Der Xerxes-Palast oder Hadish steht auf einer Anhöhe von drei Metern, zu der Treppen hinaufführen. Den Mittelpunkt bildete eine Halle mit 36 Säulen, an die sich nördlich eine Vorhalle mit zwölf Säulen anschloss. Der Erhaltungszustand ist schlecht.
Der Darius-Palast oder Tachara, wie er in Bauinschriften genannt wird, hatte einen Mittelsaal mit zwölf Säulen, nördlich zwei anschließende quadratische Räume und eine Vorhalle mit acht Säulen im Süden. Treppen mit Reliefs, die Gardisten und Löwe-Stier-Motive zeigen, führen hinauf. In einer Türlaibung des Südeingangs ist König Darius abgebildet. Über seinem Kopf befinden sich Inschriften in Elamisch, Babylonisch sowie Altpersisch, was man an dem sich wiederholenden nach links geneigten Wort-Trennungskeil erkennen kann. Die altpersischen Inschriften an der Südseite benützte Georg Friedrich Grotefend 1802 in Göttingen zur ersten Entzifferung der altpersischen Keilschrift. Sie besagt: »Darius, der große König, König der Könige, König der Länder, Sohn des Hystaspes, derAche-mänide, der diesen Tachara gebaut hat.«-
Zum vereinbarten Treffpunkt sind alle wieder da und wenige Kilometer weiter steht die Mittagspause an. Ulrike und ich sind nicht hungrig, die anderen essen alle etwas, heute ißt Ali mal das Meiste. Er war ja auch gestern 'unpäßlich'. Allerdings schaufelt auch Sami wieder ganz nett.
Aufbruch: | 24.05.2014 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 14.06.2014 |