Achämeniden, Safawiden und Sassaniden

Reisezeit: Mai / Juni 2014  |  von Herbert S.

Isfahan III - die Brücken

Der Zayandehrud-Fluß hat bis vor wenigen Jahren die Stadt Isfahan durchflossen, um 120 km weiter in einem Salzsumpf zu verdunsten.
Im Westen wurde ein Staudamm gebaut, der das Wasser vollständig für die Landwirtschaft verteilt.
Alte Bilder zeigen traumhafte Flußidyllen mit den fünf Brücken der Stadt.
Am Anfahrtstag besuchen wir die Sharestan-Brücke, da sie am östlichen Stadtrand etwas außerhalb liegt.
Sie ist die älteste Brücke, deren Fundament eund Bögen wahrscheinlich auf sassanidische Zeit zurückgeht.

Pol-e Sharestan

Pol-e Sharestan

früher wurde die Brücke von Karawanen benutzt - daher ein Brückenhaus mit Kontroll- und Zollstelle

früher wurde die Brücke von Karawanen benutzt - daher ein Brückenhaus mit Kontroll- und Zollstelle

Die anderen Brücken besuchen wir im Laufe unserer Stadtbesichtigungen.
Die Si-o-se Pol oder Pol-e Allahverdi Khan wurde im Jahre 1602 fertiggetellt. Sie ist 360 Meter lang und 14 Meter breit. Im Volksmund wird sie nach ihren 33 Bögen Si-o-se Pol genannt. Allahverdi Khan, ein berühmter General von Shah Abbas I., finanzierte den Brückenbau.

Trockenfluß vor Hochgebirge

Trockenfluß vor Hochgebirge

Si-o-se Pol

Si-o-se Pol

die verwaiste Paddelbootstation existiert noch - vielleicht hofft man auf Wiedereröffnung?!

die verwaiste Paddelbootstation existiert noch - vielleicht hofft man auf Wiedereröffnung?!

2.5 Kilometer westlich der Si-o-se Pol liegt die Marnan-Brücke. Sie wurde in safawidischer Zeit auf älteren Fundamenten erbaut. Sie ist ein einfach gehaltener Zweckbau und knapp fünf Meter breit.

Marnan-Brücke

Marnan-Brücke

Die Khaju-Brücke (Pol-e Khaju) wurde um 1650, in der Zeit von Shah Abbas II., erbaut. Sie hat 23 Bögen, ist 132 Meter lang und 12 Meter breit. Da sie zweigeschossig ist, kann man auf zwei Ebenen den Fluss überqueren. Sie hat auch die Funktion eines Dammes und besitzt Schleusentore unterhalb der Bögen. Sehr reizvoll ist, dass sie auf der flussabwärts gewandten Seite bis zur ehemaligen Wasseroberfläche hinab getreppt ist und man auf diesen Stufen sitzen kann. Dies ist besonders angenehm, wenn an heißen Tagen abends die Temperaturen sinken. Der mittlere Pavillon wurde in safawidischer Zeit von den Königen und ihrem Gefolge als Beobachtungsplatz für Wasserspiele benutzt. Aber heutzutage gibt es kein Wasser mehr. Die Frage nach möglichen Protesten aus der Bevölkerung wird verneint, wir wissen was gemeint ist.

Pol-e Khaju

Pol-e Khaju

Die Pol-e Juyi oder Kanal-Brücke ist allgemein bekannt als Pol-e Chubi oder Holz-Brücke. Die Chubi-Brücke stammt von 1665 und befindet sich 1,3 Kilometer östlich der Si-o-se Pol Brücke. Sie diente dazu, einen Wasserkanal über den Fluss zu den königlichen Gärten zu leiten. Dieser Kanal ist nicht mehr in Betrieb. Sie zeigt uns Sami leider nicht.

mit Wasser sah es wohl viel besser aus!

mit Wasser sah es wohl viel besser aus!

© Herbert S., 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die kulturelle Hinterlassenschaft der genannten Reiche aus mehr als zweieinhalb Jahrtausende erfordert eine gewaltige Kilometerleistung durch ganz Iran. Selbst dann hat man den Eindruck, man habe noch nichts gesehen - und außerdem sind durchaus auch kulinarische Erlebnisse zu erwarten.
Details:
Aufbruch: 24.05.2014
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 14.06.2014
Reiseziele: Iran
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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