Achämeniden, Safawiden und Sassaniden
nach Isfahan
Mit Ali2 starten wir um 8.30 Uhr über die N71 Richtung Meybod, wechseln dann gegen 9.20 Uhr auf die N65. Die Fahrt geht im Prinzip durch eine Flachwüste in 1600 m - eine Reihe Qanathügel sind zu sehen, hier werden die alten Kanäle wohl noch unterhalten und entschlammt, um die Landwirtschaft mit Wasser zu versorgen. (105-655ff)
Ca. 110 km vor Nain sieht man die erste Karawanserei. Ab dem Autobahnkreuz sind wir wieder auf der N71, an der sich viel Industrie angesiedelt hat, vom Ewerk, über Digitalindustrie bis hin zum Stahlwerk. Entsprechend viele LKWs sind unterwegs, die Straße ist schlecht.
entlang der N71 befinden sich in regelmäßigen Abständen (Tagesetappen) Karawansereien - teils verfallen, teils noch unterhalten, eine sogar mit Hotel
Doch es gibt auch wieder einen Lichtblick: An einer Stelle etwa 30 km vor Nain befinden sich drei Karawansereien unterschiedlichen Erhaltungsgrades direkt nebeneinander. (32°40'57"N/ 53°19'26"E)
Dort machen wir Kaffeepause und können nach Herzens Lust umherklettern.
Kurz vor Nain ist wohl wieder einmal eine Provinzgrenze, an der wir zwar durchfahren können, aber ein einheimischer Bus intensiv durchsucht wird. Alle Insassen sitzen aufgereiht außerhalb des Busses und die Polizei klettert im Gepäckraum herum.
In Nain steht dann wieder Programm an: eine altes Ehepaar produziert Teppiche und Gewandstoff aus Kamelhaar. Die 64 Jahre alte Frau sieht abgearbeitet aus, der Mann scheint krank und nicht mehr arbeitsfähig. Wir bekommen mal wieder Tee, unsere Mitreisenden finden einen kleinen runden Teppich für ihre erstandenen antiken Gläser.
Die Freitagsmoschee in der Stadt Nain (Masdschid-e Dschuma) gilt als eine der ältesten noch in Betrieb befindlichen Moscheen der Region.
Die Moschee hat ein Minarett und wurde 960 n.Chr. erbaut.
Die Säulenmoschee ist besonders wegen ihrer nicht vorhandenen Fliesn-Verzierungen interessant, denn sämtliche Muster sind lediglich durch die Ziegel hergestellt.
Der heutige Grundbau entspricht weitestgehend dem Ursprungsbau. Die Gebetsnische [mihrab] und die Kanzel [minbar] sind in Holzschnitzkunst erstellt und stammen aus dem 14. Jh. n.Chr.
Unter dem rechteckigen Innenhof befindet sich ein Kellergewölbe als Wintergebetsstätte der durch hohe Säulengänge umschlossen wird.
Um die Moschee herum verfallen alte Lehmbauten, die für Fotografien besonders anziehend sind.
Nach der Mittagspause im Jahangardi (oder auch Nain-Inn) fahren wir - mit frischem Wasser versorgt - auf der N62 zunächst über einen Pass von 2400 m und an weiteren Karawansereien vorbei und gelangen schließlich gegen 16.00 Uhr in Esfahan. Da wir von Osten kommen, machen wir noch einen kurzen Halt an der Pol-e-Shahrestan-Brücke (älteste Brücke der Stadt über dem trockenen Zayandeh), bevor zum Hotel fahren. (siehe Kap.: Isfahan III - die Brücken)
Bis 18.30 Uhr haben wir Zeit für einen ersten kleinen Bummel. Wir laufen in wenigen Minuten auf den Meydane, der verkehrsberuhigt ist. Um ihn herum liegen die Bazarstraßen, wo wir per Zufall in einen Stoffdruckladen geraten, in dem man die Stoffdruckerei per Hand auch beobachten kann.
Nebenan klopfen sie an Silberkannen und -Vasen herum. Für je 2€ erstehe ich drei Mousepads, wobei mich der Typ schon um kleine Beträge 'betuppen' will. (3*80000=300000). Zurück am Hotel geht Ulrike schon zum Duschen, während ich noch eine kleine Runde bis zum Korantor mache und eine neuere Moschee aufnehme.
Mit Sami fahren wir dann zum Hasht-Behesht-Palast, einem schönen Park mit altem Herrenhaus aus safawidischer Zeit.1669 wurde er unter Schāh Soleiman fertiggestellt und liegt inmitten eines persischen Gartens mit der ursprünglichen Bezeichnung Nachtigallengarten (Bāgh-e Bolbol).
Nebenan ist der Bazar-e Honar, der Goldbazar, durch den wir einen schnellen Durchgang machen. Per Leuchtreklame wird der aktuelle Goldpreis angezeigt: 97000 Tuman per Gramm.
An einer Koranschule vorbei geht es zum Luxus-Hotel Abbasi, wo wir im Paradiesgarten Nudelsuppe serviert bekommen. Diese wird auch im Selbstbedienungskiosk verkauft. Die besseren Lokalitäten des Luxusschuppens liegen woanders. (DZ 8600000 Rial + Service + Tax) Die Suppe ist sehr lecker, aber auch so mächtig, dass sogar Sami passen muß. Danach werden wir zurück zum Hotel gebracht und auf der neu eröffneten Dachterrasse nehmen wir den Dinnertea. Sami ist ganz enttäuscht, dass man in Isfahan in der Öffentlichkeit keine Shisha rauchen darf.
Aufbruch: | 24.05.2014 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 14.06.2014 |