Nepal - Indien - Sri Lanka .... 5000km gen Süden
Rajasthan-Rundreise
Ab in die Wüste
02.12.2014, Bikaner, 28° sonnig
Die Nacht in meiner Klasse: AC3, mit 6 Personen offenes Abteil, war erträglicher als ich dachte. Ich war noch so platt vom Vortag, dass ich trotz der hier herrschenden Lautstärke und der nicht unerheblichen Schwingungen des Zuges (wir haben hier schließlich kein europäisches Schienennetz ) fast satte 7h geschlafen habe. Und ja... ich habe meinen Rucksack am Fußende mit einem Zahlenschloss und angeschraubten Teilen des Zug gesichert und meine Wertsachen am Körper behalten.
Als ich in den Morgenstunden mein GPS einschaltete um mal schnell zu checken wo ich gerade im Land war, stellte ich fest, im Nirgendwo, nah der pakistanischen Grenze. Aber nicht auf dem direkten Weg in die Wüstenstadt Bikaner.
Wie schon befürchtet, hat mir der Typ von der Agentur ein Zugticket um drei Ecken aufgedrückt um ein paar Euro mehr für sich rauszuholen. Wenn wenigstens die Aussicht während der Fahrt interessant gewesen wäre, aber es ging nur durch tristes Ackerland.
Ich ärgerte mich trotzdem nicht, war gut drauf und konnte jetzt eh nichts mehr ändern.
Holte meinen Tablet raus, legte John Newmann und Jan Delay auf die Ohren und schrieb ein paar Zeilen für euch... das Leben ist schön!
Um 14:00 Uhr treffe ich endlich in Bikaner am Rande der Tar-Wüste ein.
Mein Hotel lag nur 300 Meter vom Bahnhof entfernt, checkte ein und ab ging es ins 2km entfernte Junagarh Fort der Nummer 1. Sehenswürdigkeit in Bikaner.
Das Fort ist, durch das unheimlich trockene Wüstenklima und dem geringen Regen extrem gut für seine 500 Jahre erhalten und sehr sehenswert.
Die 1,5h lange Audioführung in Deutsch war ein absolutes MUSS als Semi-Backpacker wie mich, schließlich bin ich ja alleine unterwegs und habe keinen Reiseleiter an der Hand der mir alles erklärt. Und ich muss sagen es hat sich wirklich rentiert, auf über 30 Audiopunkten wurde ich bis ins kleinste Detail über Entstehung, Architektur, Geschichte, Kultur des Forts und Bikaners aufs Beste unterrichtet.... Ich war beeindruckt und das Ganze incl. Eintritt für umgerechnet 4,50€.
Der Abend brach herein und ich verließ das wilde Treiben der Straßen.
Als ich mir für den nächsten Tag beim Hotelier ein Taxi ordert, um einen Ausflug ins 33km entfernte Deshnoke zu machen, sagte er mir, er müsse erstmal schauen, da im Moment Hochsaison sei. .... Hochsaison! Hatte sowieso den Eindruck, ich war der einzige Backpacker und Tourist hier in der 700.000- Einwohnerstadt. Eine Stunde später kam die Nachricht, dass meine Tour possible sei.
Ach ja mein Zimmer, was will man für 4 € die Nacht erwarten, natürlich einen herabhängenden Anstrich mit Teilen herausfallendem Putz im Bad. Einen Duschkopf, den ich erstmal mit meinen mitgebrachten Sicherheitsnadeln bearbeiten musste, bevor da ein Tropfen Wasser raus kam. Ein Bettlacken mit Flecken und Haaren darauf und einen schon Wochen nicht mehr gefegten Boden.
Ich war begeistert ;.( , habe mich mittlerweile an die Zustände meiner Lowbudgetunterkünfte gewöhnt (bin mal gespannt auf übermorgen, da bezahle ich das Doppelte in Jaisalmer) und Dank meines Seideninletts und meinem eigens gebastelten Kopfkissen aus meiner Daunenjacke, ließ es sich selbst hier hervorragend schlafen.
Vorm schlafen gehen setzte ich mich noch ein Stündchen in die Lobby und surfte noch ein bisschen.
Und siehe da, die zweite Backpackerin (Israeli) im Ort und sogar im gleichen Hotel. Wir versuchten ein bisschen Konversation, aber es war quälend, da mein Englisch so schlecht ist und so widmete ich mich mehr dem tablet als ihr.
(Ja... ich werde auch nach dieser Reise weiter an meinem Babbel-Englischkurs dran bleiben.... versprochen).
Aufbruch: | 21.11.2014 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 31.01.2015 |
Indien
Sri Lanka