Nepal - Indien - Sri Lanka .... 5000km gen Süden

Reisezeit: November 2014 - Januar 2015  |  von 3asylife YT Jahn

Pokhara: Tag 1.Poon Hill Trek Gohrepani

"Wer seinen Horizont erweitern will, muss Berge besteigen" Nahj Ekie

24.11.2014, Poon Hill Trek, Tal 20° / Berg 8° / Nacht 0°

Heute ging es schon früh los, 06:30 Frühstück und dann direkt mit dem Taxi Richtung Nayapol zu meinem Ausgangspunkt für den Poon Hill Trek. Nach
40 km und 1,25h Horrorfahrt über die brutalsten Straßen die ich bisher kenngelernt habe kam ich durchgeschüttelt und wohlbehalten an. Schlaglöcher so tief wie Vorgartenteiche, durch Hangabgänge völlig asphaltlose Wegdecken, ein nicht vorhandenes Beschilderungssystem, sowie die Fahrweise und Dauerhuperei meines Fahrers, bekräftigten meinen Entschluss am Ende meines Treks von Pokhara aus mit dem Flugzeug zurück zu fliegen.

Die Alternative wäre nämlich die Rückreise von Pokhara mit dem öffentlichen Bus, genau denselben Straßen, einer Entfernung von 200km und einer voraussichtlichen Fahrzeit von 6-7 Stunden.... Nein, da fliege ich doch lieber.

Hier sei nebenher erwähnt, dass ich die Kosten für diesen Trek (normal hat man hier Träger und Führer für ca. 200 €) komplett gespart habe, da ich alleine nach GPS laufe und das gesparte Geld mit den Flügen verrechne. Dazu kommt noch, dass ich nur 8 Tage in Nepal bin und so viele Eindrücke sammeln möchte wie möglich und nicht meine Zeit auf durchgerockten Straßen zubringe will. Wenn mehr Zeit wäre würde ich mich für den Bus entscheiden, denn im Verhältnis (Hin-Rückfahrt/Flug von 40€ zu 180€) ist er ein echter Schnapp.

Ok...knüpfen wir am Start in Nayapol an. Mit schnellem Schritt ging es bei herrlichem Wetter auf 800 Höhenmetern los. Ich konnte die Hälfte meins Gepäcks im Hotel lassen und hatte mir in Kathmandu schon einen 30 L Rucksack für weniger Gepäck gekauft und hatte somit nur das Nötigste dabei.

Los geht's...

Los geht's...

Nach 1km erreichte ich den ersten Kontrollposten. Hier gab's den Stempel in meine Permits, ab jetzt bin ich im Annapurnagebiet offiziell unterwegs und hoffe das Rettungspersonal bekommt das auch mitgeteilt, falls was passiert. (Wofür sollten denn sonst die 30$ für die Permits und Stempel sein....so Gott will).

Stempel und weiter gehts

Stempel und weiter gehts

Nach weiteren Metern treffe ich auf eine 6 köpfige Gruppe von chinesischen Jugendlichen, die mich prompt nach dem Weg fragen...geiles Gefühl das es hier noch Menschen gibt die noch weniger Plan haben als mich alleinwandernden . Nein, dank meines GPS und der schon in Deutschland geladen Kartenmaterials und Wegstrecken, bin ich bestens gerüstet.

Die ersten Kilometer sind schnell gemacht und es geht stetig bergauf, bergab... bis Tikhedunga und dort beginnt der Albtraum.
Es sollen angeblich 7000 Treppen auf meiner heutigen Etappe nach oben führen, sie fühlen sich aber an wie 70.000. Alleine von Tikhedunga bis Ulleri, ist es nur 1km, aber gleichzeitig 500 Höhenmeter....ich denke ihr könnt rechnen und Euch eine Vorstellung machen was das bedeutet... In den Alpen wird sowas Klettersteig genannt, hier ist es popliges Trekking... Es war die Hölle, auf jeden Fall in meiner Geschwindigkeit.

Gebetsfahnen erinnerten mich an Karneval

Gebetsfahnen erinnerten mich an Karneval

Seltene Bärenart

Seltene Bärenart

Noch sind die Schneebedeckten nicht zu sehen.

Noch sind die Schneebedeckten nicht zu sehen.

Ab hier wird's richtig steil

Ab hier wird's richtig steil

Ja ich habe sie alle überholt und selbst die einheimischen Träger und Führer huldigten mir mit überraschten und anerkennenden Blicken, als ich an ihnen vorbeizog (oder waren es vielleicht doch verwirrte und entsetzte Blicke, warum dieser mitteleuropäische Vollhonk hier so den Berg hoch rast… ich weiß es nicht, ist aber auch egal.).

Auf jeden Fall habe ich das geschafft was ich wollte, nämlich 18,36km in 5:30h (exl. 1,5h Mittagspause) bei einem Aufstieg von 2427 Höhenmetern.
Das machen die hier normalerweise in 2 Tagen… aber nicht Herr Jahn.
Das Problem bei der Sache ist das Zeitfenster bis 17:30, denn dann wird es hier ganz, ganz schnell dunkel und sau kalt und von Beleuchtung ganz zu schweigen.
Ganz ehrlich, es war wirklich hart und um 15:30 war ich auch oben, würde es aber wirklich keinem Empfehlen der nicht im Training ist.
Da es sich zum Glück bei den Strapazen um die Mittagszeit etwas zugezogen hat, entschädigte die Ankunft auf dem Pass in Ghorepani mit freien Blick auf ein paar 8000er…. Und Eike war Begeistert.

© 3asylife YT Jahn, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein Reisebericht für meine Zuhausegebliebenen, Interessierte und mich selbst. Impressionen, Bilder, Erlebnisse und Gefühle... ein Mix aus 8 Tagen Nepal, 42 Tagen Indien und 14 Tagen Sri Lanka. "Namaste"
Details:
Aufbruch: 21.11.2014
Dauer: 10 Wochen
Heimkehr: 31.01.2015
Reiseziele: Nepal
Indien
Sri Lanka
Der Autor
 
3asylife YT Jahn berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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