Nepal - Indien - Sri Lanka .... 5000km gen Süden

Reisezeit: November 2014 - Januar 2015  |  von 3asylife YT Jahn

Rajasthan-Rundreise: Pushkar

Holy

11.12.2014, Pushkar, sonnig 26°

Pushkar, der heilig Ort.

Pushkar hat eine Ausstrahlung, wie bisher noch kaum ein Ort, eine Stelle oder ein Gebäude (ausgenommen des Kölner Dom) auf mich hatte. Pushkar gilt seit alters her als besonders heiliger Ort und man findet deshalb auch mehrere hundert kleine Tempel, verstreut um den ganzen See. Aber die Tempel machen für mich diesen Ort nicht aus, es ist die Energie die hier fließt... weiß auch nicht wie ich es anders beschreiben soll... es waren, über den Tag verteilt, einfach viele besondere Momente.

Aber fangen wir einfach mal wie immer chronologisch an.
Da im Umland ein recht hoher Berg mit weitem Ausblick auf Pushkar und einem Tempel der verstorbenen Frau des Brahms liegt, machte ich mich schon früh vor der Mittagshitze auf zur Erklimmung (so schlimm war es aber nicht). Der Aufstieg ging erst seicht, dann steil über Treppen bis zum Tempel. In 25min. war ich oben. Das Denkmal war den Weg nicht wert, aber die Aussicht war grandios. 6 min. Aufenthalt. Da oben zog es wie Hechtsuppe und ich war geschwitzt und ab ging es wieder auf den Rückweg. Als ich mich immer mehr Pushkar näherte, hatte ich den ersten dieser glücklichen und innersten Momente.

Der Ort hat einen hohen Aufforderungscharakter und es machte Spaß, durch die Straßen zu schlendern, sich in den Läden umzuschauen, oder sich einfach nur ins Café zu setzen und dem Treiben zuzuschauen. Hier kaufte ich mir auch mein erstes Souvenir, einen kleinen Ganesha (meinen Lieblingshindugott, der Glücksgott mit dem Elefantenkopf) und am Abend noch ein OM-Amulett

Ich weiß nicht an was es liegt, ob die Pushkaner einfach ordentlicher sind als der Rest, aber hier ist es deutlich aufgeräumter und sauberer als in den bisherigen Städten die ich besucht habe. Aber vielleicht machen sie es ja auch für die vielen Europäer, weil sie wissen, dass wir uns lieber im sauberen niederlassen, als im Müllhaufen zu sitzen. Obwohl diese Europäertatsache wiederum einen erhöhte Frequenz an Bettlern in Pushkar mit sich bringt.

An diesem Punkt mal ein schnelles Statement von mir zum Betteln.

Ich sehe es etwas zwiegespalten und regele es sehr individuell. Auf der einen Seite möchte ich durch meine Gaben niemanden zum Betteln erziehen. Denn wenn ein Kind spürt, dass es über das Betteln ordentlich Geld für die Haushaltskasse erwirtschaften kann, statt zur Schule zu gehen, wäre das der falsche Ansatz.
Auf der anderen Seite ist die Situation hier in Indien so speziell, dass ich trotzdem einen Beitrag für die armen Menschen leisten möchte. Ich habe nach fast 2 Wochen einen Mittelweg für mich gefunden. Ich sammele in einer Hosentasche stets meine 10 Rupiescheine (15 Cent und wenn ich irgendwo an armen Kindern vorbeikomme, bekommt der Ein oder Andere spontan von mir einen Schein zugesteckt. Das Kind freut sich und ich habe keine Traube von Blagen hinter mir herrennen die ALLE einen Schein wollen. Das ist meine Methode....aber jeder wie er will.

Hier mal ein kleiner Einblick nach Pushkar, was bei uns eher partiell abläuft, ist hier in einem Bild am Nachmittag vereint

Hier mal ein kleiner Einblick nach Pushkar, was bei uns eher partiell abläuft, ist hier in einem Bild am Nachmittag vereint

Bis zum Sonnenuntergang bewegte ich mich von Café zu Café und nahm diese tolle Stimmung hier auf. Am Ende saß ich in der Nähe von ein paar Trommlern, die die Sonne im See versinken ließen und erst aufhörten, als der letzte Strahl den Horizont verließ. Irgendwie ein bisschen Hippi-Atmosphäre mit einem Hauch von Esoterik... muss selbst gerade über das Geschriebene lachen, aber es war wirklich so.

Hier liegt irgendeine Kraft und es war gut, dass ich hier war. Hier hätte man problemlos ein paar Tage länger verweilen können und es passte wunderbar in meine Route, da ich eh schon einen Gang zurückgeschaltet hatte. Danke an dieser Stelle an meine Kletterkollegin Annette, die hier im Frühjahr war und es mir ans Herz legte, Pushkar zu besuchen.

In der Regel bin ich ab 19:00-20:00Uhr in meinem Hotel, esse, schreibe, lese oder sichte die Bilder vom Tag. Doch heute ist es anders.... Ich bleibe in der Stadt im Café, der Rest ist wie immer .

© 3asylife YT Jahn, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein Reisebericht für meine Zuhausegebliebenen, Interessierte und mich selbst. Impressionen, Bilder, Erlebnisse und Gefühle... ein Mix aus 8 Tagen Nepal, 42 Tagen Indien und 14 Tagen Sri Lanka. "Namaste"
Details:
Aufbruch: 21.11.2014
Dauer: 10 Wochen
Heimkehr: 31.01.2015
Reiseziele: Nepal
Indien
Sri Lanka
Der Autor
 
3asylife YT Jahn berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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