Nepal - Indien - Sri Lanka .... 5000km gen Süden

"Der Sinn des Reisens besteht darin, unsere Phantasie durch die Wirklichkeit zu korriegieren. Statt uns die Welt so vorzustellen wie sie sein könnte, ....

... sehen wir wie sie wie sie wirklich ist" Samuel Johnson

05.12.2014, Jaisalmer, sonnig 30°

Da ich am Abend zuvor schon äußerst früh im Bett war, begann mein Tag ebenso äußerst früh. Ich schrieb ein Stündchen Reiseberichte und um 07:00 wurden schon die ersten Klimmzüge im Sonnenaufgang auf der Dachterrasse meines Hotels gemacht.

Mein erster Weg heute ging in das in der Nähe gelegenen Erholungsgebiet der Jaisalmäer, den Fische überkochenden Tilon ki Pol See. Hier gibt es zwar nichts besonderes, aber der See ist ganz schön gelegen, ist Fotogen, hat einen tollen Blick auf die Zitadelle und ist endlich mal wieder eine Ansammlung von Wasser.

Danach schaute ich mir noch die schönsten Havelis (Salim Singh ki und Patwon ki Haveli) der Stadt an.

Nach den Havelis ging ich essen. Im Restaurant lernte ich noch zwei deutsche Reisende kennen und erfuhr, dass sie für ihren dreiwöchigen Trip (aber mit eigenem Fahrer und Auto, nur am Schluss mit dem Zug) zusammen 1300 € in Delhi in einem ähnlichen Touristeninformationscenter abgedrückt hatten... Ja wir Ausländer sind hier schon irgendwie Gelddruckmaschinen für die Inder ... was aber nicht auf alle hier zutrifft.

Am Nachmittag kam der Ruf der Wüste und ich fuhr mit zwei Japanern zur 40 km entfernten Wanderdüne von Sam. Das ganz war eine stark touristisch geprägte Aktion wie man sie auch in Tunesien oder Marokko findet, aber weil der Baedecker Reiseführer es ausdrücklich unter "must do" einkategorisiert hat, ließ ich mich drauf ein. Ich schwang mich auf ein Kamel und ab ging es der Sonne entgegen. Es war im übrigen auch die einzige Wanderdüne der ganzen Wüste Thar (der Rest besteht eher aus Steppe und Steinen). Für das es die einzige war, gingen sie aber ganz schön schäbig damit um, überall lagen Plastikwasserflaschen und Plasiktüten. Auf meine Frage, wer die denn, wann mal abholt, antwortete mein Kamelboy klärend, dass es außerhalb der Saison starke Winde gibt und die würden den Dreck schon wieder mit Sand bedecken.
Mal gespannt wie diese Müllverfahren irgendwann mal ausgeht.

Ansonsten war der Sonnenuntergang dort draußen natürlich sehr schön und so ließ ich meine Gedanken zu meinen daheimgebliebenen treiben und es zauberte mir wieder ein Lächeln auf die Lippen... das war mein Tag.