Jakobsweg von Seant Jean Pied de Port bis ans Ende der Welt
von Barbadelo nach Ventas de Naron
Ich lag morgens in meinem Hochbett und beobachtete das Treiben im Zimmer. Spät ging ich in den Waschraum.
Ich setzte mich auf die Terrasse der Herberge und frühstückte. Auf der Terrasse saß auch eine alte Pilgerin aus Seattle. Die Amerikanerin war auch auf dem Camino. Wir redeten über Europa und über dies und das. Ich sollte die alte Frau aus Seattle auf dem Weg noch ein paar Mal sehen.
Wenn ich sie auf dem Weg sah, redete sie nicht mit mir und wenn ich schon längst in einem Dorf angekommen war, meinen Kopf in einem Cafe in die Sonne hielt, sah ich sie sich langsam über den Weg schleppen. Sie war diejenige auf den Camino, die mich sehr beeindruckte.
ich ging durch die ersten Dörfer. In einem Dorf bekam ich in einem kleinen Haus einen neuen Pilgerpass da meiner so langsam voll wurde.
Maria hatte mir vor ein paar Tagen eine Nachricht vom "noch 100 km bis nach Santiago" Stein geschrieben. Sie hatte mir ein Foto gesendet
....cirka 15 Tage später kam ich dann selbst zum Stein auf dessen Maria Nilton und mir eine Nachricht hinterlassen hatte. Schon etwas verwittert konnte ich ihre Botschaft lesen. Abgefahren das Maria und Alessandro vor zwei Wochen hier standen.
Es waren nur noch 100 km bis Santiago de Compostela. Waaaahnsinn!!!!. Ich blieb etwas länger an diesem Stein sitzen und beobachte noch zwei Pilgerer beim Erreichen des Steines. Jeder hatte seine Emotionen zu diesem Kilometerstein. Er sagte mir, dass ich eine ziemlich lange Strecke schon gegangen war aber auch, dass die Reise in absehbarer Zeit zu Ende sein sollte. Es waren nur noch 100 km bis nach Santiago de Compostela!!
Ich ging weiter und machte ich einem Cafe auf dem Weg Pause. Kurz nach dem Cafe überholte ich eine ungarische Pilgerin aus Budapest, die ich auch schon in meiner letzten Herberge gesehen hatte. Wir gingen quatschend durch die Dörfer und die Wälder. In Portomarin gingen wir über die riesige Brücke und kamen in der kleinen Stadt an. Wir gingen in ein Cafe auf dessen Terrasse mit Blick auf dem Fluss wir Bogadillos aßen. Ich hatte bereits auf den letzten Kilometer ein Stechen im Oberschenkel und hatte ein kleines beängstigendes Gefühl das ich eine Zerrung bekommen sollte. Ich hatte großes Glück das die Ungarin eine Physiotherapeutin war und mir zwei Streckübungen zeigte, mit denen ich den Schmerz tatsächlich komplett wegbekam. Hatte ich echt nicht gedacht, dass sich dieses so schnell dahergekommene Wehwechen auch wieder in null komma nichts verabschieden sollte. Danke Katalin.
Katalin traf im Cafe noch auf ein paar Leute aus der letzten Herberge und wollte noch bei ihnen bleiben. Wir verabschiedeten uns.
Die Strecke wurde echt wieder lang, leider auch sehr einsam. 13 km sollten es noch bis zum Etappenziel sein. Es passierte eigentlich nichts. Es ist manchmal auch eine Routine gewesen die Kilometer zu gehen. Tatsächlich waren auf diesem Weg schon so viele Sachen passiert. Man ging zusammen man ging alleine..... man diskutierte und man philosophierte....auf den Strecken auf denen ich alleine ging waren meine Gedanken schon überall hingeflogen...es gab eigentlich keine Ecken mehr in denen sie nicht waren...
Ich kam dann in Vendas de Naron an. Ein nicht wirklich interessanter Ort mit zwei Herbergen. Ich entschied mich für die zweite auf dem Weg.
Abends saß ich mit einer Frau aus dem tiefsten Bayern und einem Vater mit seiner Tochter, auch aus Süddeutschland, beim Essen zusammen.
Ich sollte alle 3 auf dem Camino bis nach Santiago immer mal wieder treffen.
Aufbruch: | 07.05.2015 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 10.06.2015 |
Spanien