Jakobsweg von Seant Jean Pied de Port bis ans Ende der Welt
Santiago de Compostela nach Negreira
Anton sagte mir am Abend das er auch ans Meer wollte. Er wollte aber noch auf Rafaela warten um sie nochmal zu sehen.
Morgens ging ich nochmal bewusst durch Santiago. Geiles Gefühl? Ja!
Ich frühstückte in einer Bar und ließ mir Zeit. Ich wanderte aus Santiago raus. Es waren nur noch wenige Perigrinos zu sehen.
Hinter Santiago ging ich kurz vom Weg ab um in einer Bar was zu trinken.
Ich dachte ich sehe nicht richtig als ich auf einmal Anton an einem Tisch sah. Er las Zeitung. Hä??? Wie ging das? Was machte er hier? Ich bekam keine logische Antwort von ihm. Aber das war Anton, ich traf ihn immer wieder da, wo ich ihn am wenigsten erwartet hatte. Ich sollte ihn paar Kilometer weiter in einem Kiosk das letzte Mal treffen.
Anton war einer der nettesten und skurrilsten Menschen auf meinem langen Weg. Ich werde Anton auch niemals vergessen und ich würde mich nicht wundern, wenn ich Anton irgendwann nochmal in meinem Leben irgendwo an einem komischen Ort des Universums wieder treffen würde und mich fragen würde, was er da gerade macht............
So ging ich weiter immer Richtung Meer !!!!!
Ich landete irgendwann in Negreira in einer Herberge. Es waren nur noch wenige Pilger unterwegs. In meinem Schlafraum war ich zunächst alleine, später kamen aber noch ein paar Pilgerer.
Abends landete ich unten in der Bar der Herberge und setzte mich zu einem Schotten und einem australischen Paar. Der Schotte war mein Alter und mit dem Fahrrad unterwegs und fuhr einen Teil des Jakobsweges, das australische Paar war schon älter und erfüllten sich ihren Traum den Camino zu gehen.
Es war eine sehr schöne Begegnung wie so oft auf dem Camino.......
Nach ein paar Gläsern Wein fragte mich der Australier was für mich der Camino ist...
Ich wurde oft auf meinem Weg gefragt warum ich diesen Weg gehe und konnte nie richtig eine Antwort finden. Aber ich konnte definitiv sagen was der Camino für mich war.
Für den Australier war der camino einfach nur magisch, ja das war er für mich auch.....
Er sagte zu mir er treffe jeden Tag Menschen mit denen er und seine Frau ein Stück zusammengingen. Es waren so viele Begegnungen und es waren so viele Gespräche über alles.... über Gott und über die Welt im Großen und über die Blasen am Fuß und die Erschöpfung im Kleinen. Aber nie hat es eine Rolle gespielt, was man hat und was man besitzt. Und wenn man es gewusst hatte war trotzdem keine Distanz zwischen einem...Das hatte er noch nie so erlebt und das berührte ihn wirklich.
Aufbruch: | 07.05.2015 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 10.06.2015 |
Spanien