Jakobsweg von Seant Jean Pied de Port bis ans Ende der Welt
von Santa Irene nach Santiago de Compostela
Es war die letzte Etappe vor Santiago. Nach dem Frühstück in einer Bar in der Hauptstraße machte ich mich auf, die letzten 23 Kilometer nach Santiago anzugehen. Es ging durch Eucalyptoswälder und wurde zum ersten Mal echt voll auf dem Weg. Es waren einige unterwegs mit dem gleichen Etappenziel.
Ich ging lange Zeit immer wieder in der Nähe von dem süddeutschen Alex mit seiner Tochter. Ansonsten waren um mich herum viele Pilgerer, die ich vorher noch nie gesehen hatte. Trotzdem waren immer wieder Abschnitte dabei wo ich alleine war.
Nachdem ich durch die letzten Eukalyptuswälder ging, an den letzten Kapellen vorbeikam und den 20. südamerikanischen Fahrradfahrer mit einem Lächeln im Gesicht begegnete stand ich vor dem Denkmal am Monte de Gozo.
Monto de Gozo war der "Berg der Freude". Der Name bezog sich auf das große Glücksgefühl, das die Pilger erfüllte, als sie nach all den Strapazen endlich das ersehnte Pilgerziel Santiago de Compostela vor sich sahen.
Oh Mann ich war kurz vor Santiago
Von hier aus ging es nur noch bergab. Vor mir lag Santiago de Compostela. Ich hatte oft versucht mir diese Stadt vorzustellen.
Und nun stand ich tatsächlich am berühmten Schild....
Ein unglaublich schönes Gefühl......Ich stellte mir vor das Maria, Alessandro und Nilton vor zirka 2 Wochen hier standen. Ich hätte sie ab jetzt alle so gerne bei mir gehabt. Ich hatte Nilton auf unseren gemeinsamen Wegen so oft gesagt, dass ich in Santiago so gerne mit ihm zusammen ankommen würde. Aber nun war es mein alleiniger Weg nach Santiago de Compostela.
Es ging durch die Straßen zur Kathedrale.
Ich ging zunächst an großen Straßen die aber in kleinere Straßen in die alte historische Stadt führten.
Ich ging durch das letzte Tor. Straßenmusiker spielten laute Musik auf ihren Instrumenten welche an ein Dudelsack erinnerten. Dann stand ich auf den Platz. Ich war da..............
Mein Kopf war leicht durcheinander und ich ging an der falschen Seite in die Kathedrale und landete auf einmal vor einer Frau die mir sagte ich sei falsch. Hier befindet sich ein Museum und ich müsste um die Kathedrale rum gehen, da ich doch ein Pilgerer sei
Ich ging einmal um die Kathedrale und traf Alex und seine Tochter vor dem Eingang zur Kathedrale.
Nachdem wir uns gemeinsam freuten angekommen zu sein, ging ich zum Pilgerbüro und bekam meine Compostela von der katholischen Kirche. Ich war angekommen am eigentlichen Ziel. Ich war in Santiago de Compostela und die Kirche nahm es mir nicht krumm, dass ich den Weg nicht aus religiösen Gründen ging. Sie verlieh mir die Compostela.
Es ist leider so, dass man in voller Pilgermontur nicht mehr in die Kathedrale kommt. Die Rücksäcke müssen leider draußen bleiben. Es gab aber eine Stelle an denen man seine Sachen abgeben konnte. Ich gab die Sachen ab und ging in die Kathedrale. Ich war am Endpunkt der eigentlichen Pilgerreise. Der Punkt an dem seit Jahrhunderten Pilgerer ankamen. Es war wirklich ein schöner Moment. Die Kathedrale war voll und es war alles sehr feierlich. Die Geistlichen bereiteten das Feuer im Weihrauchkessel vor. Die Szene der Szenen des Jakobsweges. Ich sah wie mehrere Geistliche an einem Seil zogen und den Weihrauchkessel zum schwingen brachten. Mit lautem Kirchengesang schwang er mächtiger und mächtiger über den Köpfen der Pilgerer. Wie viel Leute vor mir standen hier schon? Wie bist Du hier selber hergekommen?Warum bist Du hier? Und wie kannst Du das eigentlich beschreiben, was dieses hier eigentlich selber für dich ist? Die Zeit dieser Situation des Weihrauchschwenkens reicht nicht aus für alle Gedanken die in den Kopf möchten...
Hätte ich einen Wunsch frei gehabt hätte ich Nilton, Maria, Jatzek, Allesandro und Anton neben mir hergewünscht. Und außerdem hätte ich gerne meinen Rucksack auf meinen Schultern gespürt.
Nach der Kathedrale wurde ich wieder auf den Platz gespült. Ich holte meinen Rucksack und fand an einem Platz mehrere bekannte Gesichter an einem Tisch sitzen. Es waren die Ungarin und der Schweizer, eine Holländerin und die Finnin der letzten Tage. Wir freuten uns, uns zu sehen. Wir tranken mehrere Gläser Sekt und wollten uns später wieder treffen.
Ich schulterte dann meinen Rucksack und machte mich auf, eine Herberge zu finden. Ich ging nochmal über den großen Kathedralenplatz legte mich nochmal auf den Platz und versuchte klar zu werden.
Als ich dann wieder durch Santiago ging um eine Herberge zu finden stieß ich auf Anton den schrägen Vogel. Anton meine Konstante.
Zusammen gingen wir durch die alte Stadt und landeten in einem riesigen klosteränlichen Gebäude mit langen Schlafsälen.
Anton und ich gingen später in eine Kneipe, tranken etwas und zogen anschließend weiter um die Gruppe um den Schweizer zu treffen.
Weit später landeten wir noch in einer Pulperia. Anton war echt ein so cooler Vogel .
Später als wir in der Herberge ankamen rief jemand Thomas....Es war Mario..er war auch angekommen.....echt cool..wir umarmten uns und freuten uns uns wiederzusehen...
Ich war in Santiago........aber ich wollte ans Meer.....
Aufbruch: | 07.05.2015 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 10.06.2015 |
Spanien