Jakobsweg von Seant Jean Pied de Port bis ans Ende der Welt
von Melide nach Santa Irene
Morgens traf ich in der Küche noch einen Schweizer mit der Finnin die ich schon aus der Herberge in Barbadelo kannte.
Neben der Herberge war eine Bar in der ich frühstückte. Das Wetter war sonnig und die Laune war gut als ich am 50 km Stein ankam.
Ich ging durch schöne Wälder und überquerte kleine Bäche. Später traf ich beim Wasserzapfen an einem Brunnen auf die Ungarin mit der ich vor ein paar Tagen zusammen ging. Wir gingen ein Stück zusammen.
Nachdem ich mich auf meine Sonnenbrille gesetzt hatte und sie kaputt im Mülleimer landete, ich einen Pilgerer in einem Dorf schwer stürzen sah, wendete der Tag sich doch wieder zu einem schönen.
Es ging durch schöne Wälder. Ich kam an einer Kneipe vorbei und traf Anton mit der Brasilianerin. Sie lagen auf dem Rasen in der Sonne. Anton roch aus allen Poren nach Gras und war gut drauf . Als sie wieder aufbrachen blieb ich noch etwas sitzen.
Ich näherte mich der letzten Herberge vor Santiago de Compostela. Wahnsinn, Wahnsinn, Wahnsinn.
Es war jetzt schon ein anderes Pilgern und es hat sich irgendwie verändert. Ich war schon so lange unterwegs. Ich spürte das Ziel und so viele erlebte Sachen waren erlebt und waren schon Erinnerungen des Caminos.
Ich traf auf dem Camino Richtung Santa Irena noch auf viele Gesichter der letzten Tage. Ich ging mal mit Alex dem Süddeutschen und seiner Tochter und traf später Richard den Kanadier ziemlich abgekämpft vor Santa Irene.
Als ich in Santa Irene ankam kam Anton aus einem Laden heraus und erzählte mir, dass er in der Herberge municipal (staatliche) war.
Und da ich Anton mittlerweile richtig mochte, landete ich in der gleichen Herberge.
Im verwinkelten Schlafraum waren auch die Finnin, die Ungarin und der Schweizer und natürlich Antons brasilianische Begleitung Raffaela.
Irgendwie war es heute gar nicht so weit, aber alle wirkten tatsächlich richtig abgekämpft. Oder täuschte es. Wahrscheinlich war es immer so gewesen. Mir fiel es aber stärker auf.
Ich freute mich das ich mal wieder Anton getroffen hatte.
Nachdem ich zuerst mit ein paar bekannten Gesichtern draußen saß, war ich später nur noch mit Anton und Rafaela draußen vor einer Bar. Wir tranken 43 mit Milch und Anton seine spanischen Ìnsider Spirituosen.
Raffaela erzählte mir, dass sie nach dem Camino auf das Kreuzfahrschiff "Mein Schiff" gehen wollte, bevor sie dann wieder nach Brasilien fliegen würde. Sie wollte morgen die letzte Tour noch nicht gehen, sondern noch einen Tag hierbleiben. So verabschiedeten wir uns.
Es war der letzte Tag vor Santiago. Was für ein Gefühl.
Aufbruch: | 07.05.2015 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 10.06.2015 |
Spanien