Jakobsweg von Seant Jean Pied de Port bis ans Ende der Welt
von Ventas de Naron nach Melide
Nachts hatte es etwas geregnet, was nicht schlimm gewesen wäre, wenn ich nicht meine gewaschene Wäsche gestern Abend auf der Leine vergessen hätte. Aber egal. Ich quetschte sie in meinem Rucksack und legte sie später auf den Rucksack zum trocknen.
Zunächst frühstückte ich noch in der Herberge. Danach ging es wieder auf den Camino. An diesem Tag passierte eigentlich so gar nichts großartiges. Das Wetter war recht durchwachsen.
Auf dem Weg traf ich wenige bis gar keine bekannten Gesichter mehr. Aber immer wieder überholte ich die beiden Süddeutschen mit denen ich gestern Abend zusammen gegessen hatte. Die beiden sollte ich auch am Ende in Santiago noch treffen.
In Palas de Rei machte ich nochmal eine Pause und holte mir einen Stempel. Es galt ab nun ja jeden Tag zwei Stempel zu sammeln um die Compostella zu bekommen (falls es stimmte was man mir sagte. Vielleicht hat man mich auch einfach nur verarscht und es stimmte gar nicht, dass man bei den letzten 100 km immer 2 von diesen Dingern benötigte).
Oft habe ich mich gefragt, was das für komische Häuser waren, die man in dieser Ecke überall sah. Ich dachte zunächst, dass es vielleicht Grabstellen sein konnten. Es waren aber tatsächlich Trockenspeicher. Hier bewahrte man das Korn und Getreide auf um es zu trocknen.
Am Ende des Tages wäre ich fast in Casanova gelandet. Es war ein Ort 3 km vor Melide und ich verwechselte den Ort. Am Ende kam ich dann aber in Melide an. Melide war ein für die Verhältnisse hier schon größerer Ort (der aber nun wirklich nicht richtig groß war Es war der Ort, der für seine Pulperias bekannt war. Pulperias waren rustikale Gaststätten in denen es das galizische Nationalessen gab: Pulpo (Krake).
Ich ging durch die Hauptstraße und landete in der Auberge o cruceiro. Eine schöne Herberge deren Inneres mich irgendwie an ein typisches Altbremerhaus erinnerte. Es waren kleine Viermannzimmer. Ich landete zusammen mit Torsten aus Berlin und Maria aus Italien auf einem Zimmer.
Nachdem ich meine Wäsche gewaschen und geduscht hatte ging ich raus und trank einen Wein im Straßencafe vor der Herberge. Anschließend ging ich in eine Pulperia. Zum Teller Pulpo stellte man mir eine halbe Flasche Wein. Das gehört wohl auch so dazu
Der Tag war abends ein bisschen einsam. Später traf ich noch auf Torsten meinem Zimmernachbarn und saß draußen mit ihm noch zusammen bevor ich schlafen ging.
Aufbruch: | 07.05.2015 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 10.06.2015 |
Spanien