Jakobsweg von Seant Jean Pied de Port bis ans Ende der Welt

Reisezeit: Mai / Juni 2015  |  von Thomas Eggers

von Navarette nach Azofra

Der heutigen Tag sollte eigentlich ein leichter Tag werden. In meinem Etappenplan waren die 29 Etappen bis ans Meer in easy, medium und hart eingeteilt. Wir liefen nun ja seit 2 Tagen nach diesem Plan (wobei wir genau einen Tag hinterher hingen). Nach diesem Plan erwartete uns heute ein 23 km Tag, der als easy gekennzeichnet war.

Die Nacht war mal wieder ziemlich laut. Ohne Ohropax wäre ich mal wieder ziemlich wahnsinnig geworden. Auf der Treppe zwischen den Stockwerken verabschiedete ich mich noch kurz von Richard den ich aufgrund dessen, dass er den Jakobsweg als Marathon lief nicht mehr sehen würde.

Nilton und ich gingen ins nächste Cafe und frühstückten. Im Cafe lief ein Fernseher im Hintergrund auf den wir beiden schweigend blickten. Es lief ein Morgenmagazin mit den News.

Dann verließen wir Navarette. An diesem Tag quatschten wir viel über Deutschland und Brasilien und trafen hier und da mal auf Perigrinos mit denen wir ein kurzes Stück zusammengingen. Nach Navarette schauten wir über eine kleine Mauer zu einem alten Friedhof, welcher zu einem alten Pilgerhospital aus dem 12. Jahrhundert gehörte.

Danach ging es immer leicht bergauf. Es wurde sehr weitläufig und wir gingen auf einer sandigen Piste. Um uns herum waren Weinfelder.

Als wir in Najera ankamen trafen wir im ersten Cafe wieder auf uns bekannte Perigrinos. Irgendwie war es oft so, man durchwanderte eine Steppe und traf dann in der nächsten Stadt oder Dorf wieder auf bekannte Gesichter, mit denen man sich einfach nur freute sich wiederzusehen. Nilton freute sich wieder, als er eine kirchliche Stelle fand wo er einen Stempel in sein Pilgerbuch bekam.

Wir nahmen die letzten 6 km in Angriff. Auf dem Weg trafen wir Johann den Belgier mit einer Frau aus den Niederlanden. Die beiden waren in der letzten Nacht mit in unserer Herberge. Zusammen gingen wir mit noch zwei anderen nach Azofra.

Die öffentliche Herberge in Azofra war super und hatte einen Innenhof mit einem kleinen Pool in den man seine Füße baden konnte. Das hatte was.
Die Zimmer waren sehr speziell. Es waren 30 Zweimannzimmer. Alles wurde aus Spannplatten gezimmert.

Wir lagen im Innenhof rum und gingen irgendwann essen. In der Bar Sevilla traf sich die ganze Gemeinde. Leider war es hier so voll, dass wir befürchteten, dass das mit den Essen sehr lange dauern könnte. Zu uns setzte sich eine Engländerin, mit der wir dann die Bar doch verließen und im zweiten Restaurant des Dorfes landeten. Hier war es sehr leer.
Abends trank ich mit Nilton auf dem Zimmer noch ein Bier.

© Thomas Eggers, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
880 km zu Fuß über den klassischen Jakobsweg.
Details:
Aufbruch: 07.05.2015
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 10.06.2015
Reiseziele: Frankreich
Spanien
Der Autor
 
Thomas Eggers berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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