Von Pattaya nach Zittau

Ich sitze vor meinem Computer und habe nur noch dieses letzte Foto. Es ist 2 Uhr morgens und ich bin schon wach. Ich habe Jetlag. Vor vier Jahren bin ich zu diesem Tor herausspaziert mit genügend Geld in der Tasche, die Welt stand mir offen. Ich wusste damals nicht, was mich alles erwarten würde.

Die Rückreise habe ich gut überstanden. Condor war nicht so der Bringer, aber okey. Dafür war ich positiv von der deutschen Bahn angetan. Die Fahrt von Frankfurt nach Halle hat nur 30 Euro gekostet, 4 Stunden gedauert, das Personal war freundlich und Internet gab es auch, Klasse.
Das Wetter ist unvorstellbar. Man weiß eigentlich nie so genau, ob die Sonne gerade auf oder untergeht. Es ist immer grau, neblig und kalt. Momentan finde ich das noch spannend, weil es so ganz anders ist, wie die Zeit davor.
Ansonsten beginnt das Anlanden und Festmachen. Gleich am Dienstag habe ich ein Auto gekauft, 20 Jahre alt, 200.000 km. Gestern habe ich mich polizeilich angemeldet. Obwohl das Rathaus in Herrnhut eigentlich geschlossen hatte, wurde ich abgefertigt. Beim Arbeitsamt hatte ich kein Glück. Die hatten auch geschlossen und wollten keine Ausnahme machen. Und so habe ich bis jetzt noch keine Krankenversicherung. Morgen ist mein erster Arbeitstag und ich habe gleich erstmal frei.
Eigentlich muss ich mir nur noch eine Wohnung suchen und alles ist wieder wie früher. Es ist, als ob jemand mit dem Finger geschnipst hätte und der Vorhang ist gefallen. Von jetzt auf Gleich ist alles vorbei und ganz, ganz anders.

Und wie war s ?

Ich denke dazu muss ich nicht viel sagen. Jeder der diesen Bericht mitgelesen hat, weiß, wie begeistert ich die ganze Zeit gewesen bin.
Ich habe das Gefühl, das mein Leben einen echten Sinn gehabt hat. Ich war richtig glücklich gewesen. Der Rest ist Zugabe.