Von Pattaya nach Zittau
Nach Uyuni
Mein Navi zeigte mir eine rote Straße, was Teerstraße, Autobahn oder eben gut bedeutet. Das Blau auf dem Rot zeigt nur die gefahrene Strecke. Leider waren aber nur die letzten 15 km befestigt und dieser Abschnitt war gesperrt. Es wurde eine echte Herausforderung für mein Motorrad und mich.
Die ersten Kilometer verliefen in einem Flussbett. Wasserdurchfahrten waren die Regel und kein Problem. Gefährlich für die Maschine sind eher die vielen kleinen Bodenwellen auf dem Weg, die wie Wellblech aussehen. Sie sind ein echter Speichenkiller. Man kann zwar mir hoher Geschwindigkeit darüber hinweg rasen, dann spürt man kaum noch die Vibrationen, aber leider gibt es auch immer wieder plötzlich auftretende sandige Stellen. Wenn man in diese zu schnell hineinfährt, kann sich das Vorderrad querstellen und man verliert die Maschine. Es war also Vorsicht angesagt. Am Ende habe ich für 200 km fast sieben Stunden benötigt.
Es gab aber auch viele landschaftlich reizvolle Abschnitte. Ich konnte aber nur wenige Bilder machen, da ich mehr mit mir selbst beschäftigt war. Es war wirklich ein kräfteraubender Tag gewesen und ich habe die ganze Zeit gebetet, dass das Motorrad durchhält. Ich muss an dieser Stelle einfach mal sagen, GXT 200 gut gemacht!
Auf der gesamten Strecke habe ich mir nur eine Pause gegönnt. Ich hatte eh nur trocken Brot und Tee dabei.
Der zweite Abschnitt wurde richtig heftig. Der Wind wirbelte Unmengen an Sand durch die Luft, sodas ich mitunter im Blindflug gefahren bin. Gefährlich war dieser Abschnitt mit Verwehungen. Es bestand die Gefahr sich fest zu fahren und das heißt, ich hätte schieben müssen. Aber genau bei so einem Schieben hatte ich mir vor einigen Wochen in Chile den Herzkasper geholt. Und jetzt im geschwächtem Zustand sollte ich solche Kraftakte auf jeden Fall vermeiden. Ich habe pausiert und war entschlossen umzukehren, als mir zwei Motorräder entgegen kamen. Dies hieß für mich, die sind durch gekommen, es kann also nicht mehr ewig so weiter gehen.
Jetzt bin ich in Uyuni, bin völlig verdreckt und glücklich heil durchgekommen zu sein. Der Sand brennt mir noch einen Tag lang in den Augen. Mein Motorrad und ich, wir haben einen echten Härtetest bestanden. Ich hoffe es bleibt so. Ich habe super Internet, kann online Fernsehen schauen und MDR hören. Ich werde ein Weilchen bleiben.
Aufbruch: | 04.01.2016 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 15.12.2016 |
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