Von Pattaya nach Zittau
1000 km den Amazonas runter: Iquitos
Am 6. Tag fahren wir die letzten Kilometer auf dem Rio Amazonas und erreichen gegen Mittag Iquitos.
Wir nehmen ein kleines Boot und lassen uns zu einem Anleger in die Stadt bringen. Dann verabschiede ich mich von den anderen. Man ist etwas verwundert, aber so ist das. Der Eine braucht viel Gemeinschaft und der Andere viel Individualdistanz. Ich ziehe ins erst beste Hostal, 50 Sol mit Aircon, das ist okey. Oder nicht ? Am nächsten Tag bin ich erkältet und fühl mich schlecht. In Asien habe ich jahrelang nur mit Aircon geschlafen, aber jetzt nach ein paar Monaten ohne, vertrage ich sie nicht mehr.
Ich habe beschlossen nicht weiter nach Leticia zu fahren. Der Fluss wird jetzt immer breiter und das Wetter immer feuchter. Die Touren in den Regenwald scheinen zu teuer zu sein. Trotzdem frage ich mal im Hafen nach, was die Fahrt kosten würde. Man sagt mir 50 Sol für zwei Nächte und einen Tag.
Ich schlendere die Promenade entlang Richtung Belen. Der Markt dort soll ein Highlight sein.
Es ist etwas spät und mancherorts räumt man schon auf. Trotzdem ist es spannend, laut, ekelig, bunt und aufregend. Aus Lautsprechern dröhnen lateinamerikanische Rhythmen, zwischen Müll, Geiern, Hunden und anderen Getier wird gegessen, getrunken und gelacht.
Ich bleibe drei Tage in Iquitos. Bei einem meiner Spaziergänge höre ich von oben lautes Geschrei. Es klingt wie Bärnn oder so. Die Welt ist ein Dorf, man trifft sich immer wieder. Es sind die Leute vom Schiff. Sie haben ein gutes Hostal, finden Iquitos schön und wollen zwei Wochen bleiben. Ich finde die Stadt spannend, würde sie aber nicht unbedingt weiter empfehlen. Soviel Dreck, Müll und Geier kann ich nicht als schön empfinden. Andererseits gehe ich am Wochenende durch die Straßen. Die Leute sitzen vor der Tür, trinken, sind fröhlich und ausgelassen. Männer tanzen vor ihren Häusern und lachen mir zu. Andere schütteln mir die Hand und reden mit leuchtenden Augen auf mich ein. Ich höre zu und sage nach einer Weile, sorry no Espanol. Dann werden die Augen noch größer, alle lachen und ich verabschiede mich. Ja, trotz all des Unrats, es ist eine gute Stimmung hier.
Ich habe eine Stadtrundfahrt mit dem öffentlichen Bus zum Flughafen gemacht und mir ein Ticket für den nächsten Tag gekauft, 70 USD, inklusive allem.
Ich habe Glück, am Anfang des Fluges sind nur wenige Wolken und ich kann ein paar Fotos schießen.
In Pucallpa habe ich keine Ahnung, wie der Stadtteil heißt, wo mein Unterkunft und mein Motorrad ist. Ich glaube kaum, dass bei so vielen Hotels in der Stadt der Motofahrer das Hostal Delfines kennt. Also mache ich mit den Schirm eine Zeichnung vom Fluss und der Stadt in den Sand und versuche zu erklären, wo ich hin will. Der Fahrer schaut etwas verdutzt. Ich erkläre es noch einmal. Dann sagt er Hostal Delfines ? Jetzt schau ich verdutzt drein.
Ich bin "zu Hause". Mein Motorrad steht noch, alles bestens. Ich habe wieder Internet, super. Die Reise auf dem Amazonas war super. Auch wenn der Regenwald nicht ganz so ursprünglich, wild und abgeschieden, wie im Film Fitzcarraldo war. Ich habe auch keine Anakondas, Affen und anderes exotisches Getier gesehen, außer Delfinen. Die bekommt man aber immer nur sehr kurz zu Gesicht, so dass ich kein Foto schießen konnte. Unterm Strich würde ich sagen, Klasse, kann man weiter empfehlen.
Aufbruch: | 04.01.2016 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 15.12.2016 |
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