Thailand - Malaysia - Singapur - Indonesien. Ein Reisebericht von 1989
Yokyakarta/Tag 21: Hartes Pflaster
Wir fahren mit dem Zug quer durch Java, das Ziel ist die Stadt Yogyakarta. Es ist nicht nur eine bequeme, sondern eine geradezu romantische Fahrt, während der ich die Augen kaum einmal vom Fenster abwende. Die Landschaft erscheint wie eine fortlaufende Aquarellzeichnung, sie wird dominiert von den unterschiedlichsten Grüntönen mit Palmen, Bananenstauden, Bambus, hinzu kommt eine große Palette tropischer Blüten. Dazwischen sind die steilen Giebeldächer der leicht gebauten Häuser und die blumengleichen Frauen.
Die einfachen Hotels in Yogyakarta sind in der Bahnhofsgegend angesiedelt und wir tappen nach unserer Ankunft von einem losmen zum anderen. Entweder sind alle Betten belegt oder sie sind zu schäbig oder völlig überteuert. Im Hotel Asia-Afiica finden wir schließlich eine Bleibe; das Zimmer hat eine Toilette und ein mandi.
Die Hauptstraße, die zu einem kraton und dem daran anschließenden Altstadtviertel führt, ist eine einzige Touristenmeile, eine Kette von Souvenirständen mit viel Kitsch, aber auch solidem Kunsthandwerk (Batiken und Lederwaren). Bei einem Chinesen verzehren wir ein opulentes Essen, bei dem sich ein Einheimischer zu uns an den Tisch gesellt, der Deutsch mit einem starken holländischen Akzent spricht.
Karin hat sich unterdessen entschlossen Yogyakarta nicht zu mögen, sie findet alles zu hektisch, zu kommerziell. Sie trinkt in heißem Wasser aufgelösten Sauerteig, pate nennt man dieses Getränk. Wir streifen weiter durch die Stadt, finden ein angenehmeres Hotel, beschließen am Ende jedoch (weil der Weg weit ist und das Umziehen Mühe macht) doch im alten zu bleiben.
Beiläufig lernen wir auch die untouristischen Seiten, die "eigentliche" Stadt kennen; wir werden sie morgen oder so noch einmal besuchen. Es ist schon dunkel, als wir wieder zur Hauptstraße gelangen, die von kleinen Imbisständen beherrscht wird; sie haben zu dieser Tageszeit die Souvenirstände abgelöst. Es gibt keine Bänkchen, auf denen man sitzen und sein Mahl verzehren könnte, sondern Matten und Teppiche, die auf dem Trottoir ausgelegt sind.
Licht am Ende des Tempels.
Aufbruch: | Juli 1989 |
Dauer: | circa 5 Wochen |
Heimkehr: | August 1989 |
Malaysia
Singapur
Indonesien