Thailand - Malaysia - Singapur - Indonesien. Ein Reisebericht von 1989

Der Badestrand verbirgt sich in einer winzigen Bucht mit schwarzweiß marmoriertem Sand. Der schwarze Anteil ist Lavagestein, vor nur 25 Jahren ist es nach einem Vulkanausbruch ins Meer geflossen. Zum Schwimmen sind die Wellen zu hoch, man kann sich nur am Rand des Wassers aufhalten, aber ich werde nicht müde mich wieder und wieder in die anrauschende Flut zu stürzen. Währenddessen sucht Karin lieber selbstvergessen nach Steinen, Muscheln und anderem Schalengetier. Einem Sonnenbrand entgehen weder sie noch ich.
Zusammen mit ihrer kleinen Tochter verkauft eine Frau aus dem Dorf frische Kokosnüsse, die einen guten Liter Milch enthalten. Nachdem man ihn ausgetrunken hat, kommt sie wieder und zerteilt die Nuss, damit man auch das Fruchtfleisch essen kann. Wir tummeln uns bis zum späten Nachmittag am Strand.
Im Dorf entdecken wir dann ein warung, eine Esskaschemme, wo uns eine stämmige kleine Frau einen fantastischen Fisch zubereitet. Man muss ein wenig mit ihr handeln, um nicht übers Ohr gehauen zu werden, aber ihr Essen ist um so viel besser als die faden Festpreisgerichte der kleinen Travellerlokale, die sich natürlich auch längst hier angesiedelt haben.
Im Innenhof unseres losmen sitzen am Abend alle Gäste beisammen, Holländer, Franzosen, Deutsche, chinesische Malaien. Wir trinken Tee und süßen Baliwein und tauschen Reiseerfahrungen aus. Das Hotelfaktotum, ein kleiner, quirliger Mann, der uns dauernd mit Geschichten unterhält, warnt nachdrücklich vor dem Betreten der Insel Lombok. Er behauptet, dass man, ehe man sich's versieht, von dort als Verheirateter wieder zurückkehrt. Wie das? "By magic", sagt er. Seine Miene bestätigt es.