Einmal um die Welt
Neuseeland: Christchurch, Okains Bay
Tag 1 in Neuseeland
Die Entscheidung, den Flug auf heute morgen zu legen, war genau richtig. Wir haben wunderbar in den weichen Betten geschlafen, auch wenn die Nacht sehr kurz war und wir bereits um 6:00 Uhr mit dem Bus zum Flughafen gefahren sind. Als Ausgleich für das ausgefallene Frühstück gab es von Quantas einen 70 Aus$ Gutschein. Das Frühstück dafür hätten wir in Neuseeland mit Sicherheit nicht erhalten. Im Endeffekt ist der ausgefallene Flug für uns nur eine weitere gute Erfahrung auf unserer Reise.
So richtig wollte uns Sydney, bzw. der Tower noch nicht gehen lassen. Unser A380 stand eine Stunde rum, bevor wir endlich abheben durften. Nach knapp drei Stunden waren wir am anderen Ende der Welt. Die weiteste Entfernung zur Heimat.
Die Beamten von der Einwanderungsbehörde waren sehr freundlich und entspannt drauf, kein Vergleich mit den Spaßbremsen z.Bsp. in Dubai. Beim Zoll nehmen sie es mit der Einfuhr von frischen Früchten und Honig dafür um einiges genauer. Die Spürhunde sind hier auf Obst und Lebensmittel abgerichtet. Vom Flughafen ging es mit dem Bus durch Christchurch und mit Umstieg zu unsere nächsten Unterkunft. Die Häuser hier und vieles mehr erinnerte uns sehr an Dänemark, das macht die Stadt sehr sympathisch. Die Innenstadt mit den Auswirkungen vom großen Erdbeben 2011 haben wir im vorbeifahren nur erahnen können. Unsere morgige Tour wird uns mit Sicherheit mehr Informationen geben.
Wir kommen wieder über airbnb unter, bei Glen und Esther, die ein kleines gemütliches Häuschen südöstlich vom Hagley Park haben. Es erstaunt uns, mit wie wenig Platz die Leute auskommen und dann auch noch bereit sind, diesen mit Fremden zu teilen.
Gegen Abend haben wir noch einen Spaziergang in der Gegend gemacht und etwas zu essen besorgt. Bei dieser Gelegenheit hat Melina mal wieder versucht, ihre Eltern zu erziehen. Wir haben uns aber durchgesetzt und somit haben alle gewonnen.
Tag 2
Heute war erstmal ordentlich ausschlafen angesagt, der Tag gestern hatte doch seine Spuren hinterlassen. Glen hatte uns alles was wir zum Frühstücken brauchen hingestellt und wir durften in der Küche benutzen, was wir wollten. Wir müssen uns als airbnb-Gast erstmal daran gewöhnen. Für die Familie hier alles kein Problem, sie gehören zu den ersten 20 Hosts hier in Christchurch.
Wir hatten einen super sonnigen Tag erwischt und so sind wir zu Fuß in die Innenstadt gelaufen, die ca. 15 Minuten von unserem Haus entfernt liegt. Ich bin noch auf der Suche nach einer SD-Karte und habe hier einige Läden durchsucht. Interessant sind hier die Möbelhäuser, die haben auch immer eine gut ausgestattete Elektronikabteilung dabei. Auf dem weiteren Weg fand ich sie, nicht die SD-Karte, nein Ute. Ein guter Freund von mir erzählte mir vor längerem davon. Auf den Bildern damals konnte ich mich noch nicht begeistern, bis ich sie das erste mal in Sydney sah, komplett in schwarz, ich war hin und weg. Hier stand sie in rot vor mir, direkt an der Straßenecke, sie strahlte mich an und ich schaute sie mir von allen Seiten an. Zugegeben ihre Rückansicht war breit, richtig breit, aber ihr stand es gut. Sie kam von HSV, gut bei uns nicht unbedingt Ausdruck besonderer Leistung, aber hier schon von Bedeutung. Sie bot sich den Kunden an der Straße an, für gute 43 T€ würde sie mir gehören und ich würde mit ihr einiges anstellen. Aber was soll ich mit einem Holden Ute R8 Maloo, wenn wir doch morgen unseren Camper abholen. Obwohl die 340 Kw und 6,2 Liter schon reizen würden. Ich verabschiedete mich von ihr und zog weiter Richtung Innenstadt.
Während des Erdbebens 2011 sind viele Häuser zerstört worden und es stehen immer noch einige Gebäude leer und warten auf den Abriss. Als Übergang wurde ein komplettes Einkaufsviertel mit Containern aufgebaut. Selbst am Sonntag wird an einigen Baustellen gearbeitet. An der stark beschädigten ChristChurch Cathedral vorbei ging es weiter zum wohl besten Spielplatz der Welt, denn Kinder hatten damals an der Gestaltung mitgewirkt.
Und es ist ein riesiger Spielplatz herausgekommen. Hier finden die Kids alles was Spaß macht, von Seilbahn, Kletterturm mit Rutsche, Klettergerüsten über Hügel mit Tunnelrutschen weiter zu den Wasserfontänen und Pumpen und Leitungen inkl. kleinem Strand. Nicht zu vergessen die Möglichkeiten zum BBQ und Toiletten. Melina hat es richtig gut gefallen und wir werden morgen noch mal vorbeikommen.
Auf dem Rückweg sind wir noch im Spark-shop (sonntags!) vorbei, von denen ich am Flughafen eine Simkarte fürs Handy geholt hatte. Ich konnte zwar damit ins Internet, aber weder jemanden anrufen noch angerufen werden. Irgendwann hatten die Jungs herausgefunden, dass mein T-Mobile Handy dafür gar nicht geeignet ist, obwohl ohne sim-lock. Also gehen wir morgen noch mal hierher und finden eine Lösung.
Auf dem Heimweg habe ich dann festgestellt, dass ich den Schlüssel vom Haus verloren hatte. Irgendwo muss sich der Schlüsselring vom Karabiner gelöst haben. Das war mir echt peinlich, aber Glen war ziemlich relaxed. “Geh morgen zum Schlüsseldienst und lass einen Neuen machen “ war seine lapidare Antwort. So konnten wir alle beruhigt schlafen gehen und Oma Rosi noch per Skype einen Guten Morgen wünschen.
Tag 3
Heute war unser letzter Tag in Christchurch. Nachdem wir uns von Glen verabschiedet und gefrühstückt hatten, wollten wir mit dem Bus in Richtung Flughafen fahren, um den Camper zu übernehmen.
Im Bus eingestiegen hatten wir nur einen 50er und der Fahrer konnte nicht wechseln. In Deutschland wären wir wahrscheinlich aus dem Bus geflogen. Der Fahrer meinte nur “Geh da drüben ins Diary und wechsel, ich warte so lange hier”, ich wollte das gar nicht glauben, aber er wiederholte das Ganze nochmal und ich bin losgelaufen um den Schein zu wechseln, hat natürlich erst im zweiten Laden geklappt. So konnten wir passend bezahlen und die Fahrt konnte beginnen.
Auf dem Parkplatz stand er, der alte Bursche. Gerade einmal 410Tkm auf der Uhr, die bestimmt nicht immer leicht waren für ihn. So manche Kampfspur hatte er in der Rüstung. Das Schloß vom Handschuhfach fiel schon raus, worauf die nette Dame von Wendekreisen fragte, ob wir das Fach nutzen wollten. Naja, die Bedienungsanleitung und der erste Hilfe Kasten lagen schließlich drin. Also kam der Mechaniker und öffnete die Klappe, etwas brutal mit einem dicken Schraubendreher. Bei der Abnahme vom Bus wurde aussen jede Beule vermerkt, die Steinschläge auf der Windschutzscheibe als Gesamtschaden gekennzeichnet und beim Innenraum wurde gar nichts mehr aufgeschrieben, das hätte mindestens einem Baum das Leben gekostet. Aber es ist ein Bully, der kann schon was ab. Also reinsetzen und los geht's, die ersten Kilometer auf der “falschen” Seite sind schon ungewohnt und mit links schalten braucht auch etwas Konzentration.
Als erstes haben wir uns mit Vorräten eingedeckt, dazu sind wir zu Pak’n Save gefahren. Es gibt eine riesen Auswahl und der Preis passt auch. Danach haben wir einen neuen Schlüssel geholt, den gab es schon fertig bei Mister Minute. Im Anschluss noch schnell die Klamotten bei Glen abgeholt und reingeschmissen, um dann nochmal zum Spielplatz Margaret Mahy Playground zu fahren. Dort konnte Melina spielen, Claudia den Camper einräumen und Papa sich um die Verbindung zur Außenwelt kümmern.
Ich will es kurz machen, die Jungs von spark haben mir irgendwann das Geld wiedergegeben. Mit dem Smartphone konnte ich ins Internet, aber nicht anrufen oder Anrufe empfangen und mit dem mobilen Router kam ich nicht ins Internet. Somit ging die Ära einer eigenen Nummer in Neuseeland sehr schnell zu ende, deshalb kann es etwas dauern bis wir unsere neuesten Berichte online stellen können.
Als erstes Ziel haben wir uns einen Campingplatz direkt am Meer auf der Halbinsel vor Christchurch ausgesucht. Bevor es dunkel wurde sind über Berge, durch Wolken und an Abhängen vorbei bis Okains Bay Camping Ground gefahren, wo wir die erste Nacht im WoMo übernachten.
Aufbruch: | 29.01.2017 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | 12.05.2017 |
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