Corona-Spaziergänge vor Ort

Reisezeit: Mai 2020 - Juni 2021  |  von Herbert S.

Aachen - Horbach - Haus Heyden

Der Amstelbach oder Anselerbeek wird gespeist durch Quellen in Richterich, Laurensberg und Vetschau. Er fließt an Herzogenrath Kohlscheid vorbei, an Haus Heyden mit seiner alten Wasserburg und weiter Richtung Kekrade zum Park bei Kasteel Erenstein mit dem Cranenweyer. Später mündet der Amstelbach bei Eygelshoven in die Wurm.
aus: Lebendiges Aachen

Zugang zum Amstelbachtal über die Heydener Strasse (Pannesheide)

Zugang zum Amstelbachtal über die Heydener Strasse (Pannesheide)

Haus Heyden und die Ruine einer Wasserburg liegen zwischen Herzogenrath-Pannesheide und Aachen-Horbach. Der Hof stammt aus dem 13. Jahrhundert und war die Fliehburg eines Grafen, Anwesen eines erzbischöflichen Stifts oder Sitz eines Freiherrn. Das Baudenkmal wurde vor einigen Jahren aufwändig saniert. Heute befinden sich dort Wohnungen, Büros und Veranstaltungsräume. Sämtliche Gebäudeteile stehen heute unter Denkmalschutz.
aus: Lebendiges Aachen

Im Jahre 2002 hatte ich Gelegenheit mit einer Gruppe der Denkmalpflege Haus Heyden während der aufwändigen Sanierungsarbeiten zu besichtigen.

der Gutshof war nahezu ausgekernt

der Gutshof war nahezu ausgekernt

die Ruine der Wasserburg mußte von ihrem vollständigen (zerstörerischen) Efeukleid befreit werden

die Ruine der Wasserburg mußte von ihrem vollständigen (zerstörerischen) Efeukleid befreit werden

Gutshof Haus Heyden

Gutshof Haus Heyden

Ruine der Wasserburg Heyden

Ruine der Wasserburg Heyden

aus: Kunstdenkmäler Aachen

aus: Kunstdenkmäler Aachen

Amstelbach

Amstelbach

Bückerhof - Frohnrather Weg 161  - Ersterwähnung 1336;

Bückerhof - Frohnrather Weg 161 - Ersterwähnung 1336;

Vom Bückerhof laufen wir paralle zum Grenzverlauf zu den Niederlanden vorbei an drei Gutshöfen mit dem Namen Frohnrath. Wir beginnen mit Unter - dann Mittel - und zum Schluß Oberfrohnrath.

Blick in die Niederlande

Blick in die Niederlande

Unterfrohnrath - Frohnrather Weg 109 - erste Erwähnung 1397; 
Denkmalgebäude aus dem 18./19. Jh.

Unterfrohnrath - Frohnrather Weg 109 - erste Erwähnung 1397;
Denkmalgebäude aus dem 18./19. Jh.

Haus Ober-Frohnrath (in alten Quellen auch Fronerothe oder Vroenrade; in jüngeren Veröffentlichungen auch Oberfronrath) ist ein mittelalterlicher Adelssitz und ehemals kurkölnisches Lehen am Katzenpolsweg 6–10 in Aachen. Das Bauwerk liegt nördlich des Dorfes Horbach an der Nordgrenze des Stadtbezirks Richterich.
Ursprünglich besaß die rechteckige Anlage eine herrschaftliche Wohnung, eine geweihte Kapelle und vier Türme, von denen heute nur die zwei an der Straßenfront erhalten sind. Noch Ende des 19. Jahrhunderts war es auf zwei Seiten von Wasser umgeben. Zum Haus gehörten 293 Morgen Land, in dessen Mitte das Haus lag.

aus: Wikipedia

Oberfrohnrath - Ersterwähnung  1112 als Haus Fronerothe im Kirchspiel Richterich.

Oberfrohnrath - Ersterwähnung 1112 als Haus Fronerothe im Kirchspiel Richterich.

Von hier geht es bis Horbach, wo wir die erste Straße nach links nehmen. Wir befinden uns recht bald wieder in der Nähe von Haus Heyden, wo die Heimatfreunde des Heydener Ländchen eine Hochzeitwiese angelegt haben, auf der alle Bäume gestiftet wurden.

Auf der anderen Straßenseite befinden Streuobstwiesen .

In der Talsenke befindet sich das Gut Obermühle; die ehemalige oberschlächtige Wassermühle am Amstelbach dient bis 1964 als Getreidemühle
Nach aufwändiger Restaurierung wurde sie zu einer Tagungsstätte umgebaut

Scherbstrasse 171 - Gut Obermühle

Scherbstrasse 171 - Gut Obermühle

Noch ein Stück weiter liegt das Gut Mühlenbach, das noch etzwas 'urtümlicher aussieht - unrestuariert steht es zur Zeit zum Verkauf.
4-flügige Hofanlage in Backsteinmauerwerk Satteldächer, Herrenhaus 2 1/2-geschossig mit Krüppelwalm dach, 7 Achsen, seitl. zweiachsige Flügel - 1755 Schlussstein Toreinfahrt, 1788 Mauerwerksanker

Mühlenbachstrasse  51 - Gut Mühlenbach

Mühlenbachstrasse 51 - Gut Mühlenbach

Kurz vor unserem Parkplatz erscheinen mal wieder die Reste des Westwalls

Blick in die Vergangenheit:
Drachenzähne im Pferdelandpark
Der Westwall mit seinen Drachenzähnen zieht sich über 630 Kilometer vom Niederrhein bei Kleve bis Basel. Die Nationalsozialisten errichteten ihn zwischen 1936 und 1940 als westliche Verteidigungslinie, um bei möglichst geringer Truppenstarke eine effektive Verteidigung zu erreichen.
Neben den Drachenzähnen, die als Panzersperre dienten, wurden Panzergräben ausgehoben und Panzermauern sowie etwa 17.000 Betonbunker (Kampfunterstände) angelegt, deren Reste hier noch zu sehen sind. Günstige Lagen für die Bunker wie Geländekanten sowie natürliche Hindernisse wie das Amstelbachtal wurden in den Westwall einbezogen. Bei Fertigstellung war er jedoch technisch bereits überholt.
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Aufgrund der massiven Bauweise wäre ein Rückbau mit hohem Aufwand verbunden. Da die Betonruinen nicht land- oder forstwirtschaftlich genutzt werden können, sind große Reste des Westwalls heute wertvolle Biotope, in die sich viele Tier- und Pflanzenarten zurückgezogen haben.
Auf dem 'weißen Weg' laden im Pferdelandpark mehrere Stationen ein, den Reichtum der Kulturlandschaft zwischen Aachen, Herzogenrath und Kerkrade zu entdecken.

Text von der Anzeigetafel vor Ort

Wir wundern uns schon während der letzten SDüpaziergänge +über die zahlreichen zu Pferdehöfen umgewandelten alten Gutshöfe. Nicht zu letzt deswegen steht auch hier wieder das Eisensymbol 'Pferdelandpark'.

© Herbert S., 2020
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Als Vielreisende sitzen wir 'fest'! Für die Monate März und April sind die Menschen wegen des Kontaktverbots darauf angewiesen, sich zu Zweit (oder mit der Familie) zu bewegen. Wir nutzen die Zeit - wie so oft fährt man in die Ferne und schaut sich das Nahe kaum an! Jetzt haben wir Zeit. Wir beginnen mit der unmittelbaren Umgebung unseres Hauses, ziehen allmählich größer Kreise und schließen schließlich meinen ehemaligen Dienstort mit ein.
Details:
Aufbruch: Mai 2020
Dauer: 13 Monate
Heimkehr: Juni 2021
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
Bild des Autors
Aus dem Gästebuch (3/4):
anonym 1714843226000
Ich bin die Uh­ren­ke­lin von Viktor Bühl ich möchte nur er­wähnen dass das gelbe Haus sein Woh­nhaus war
Birgit 1588311134000
tolle Idee, auch ich schrei­be gerade einen "Co­ro­na-­Li­ve-­Rei­se­bericht" hier auf dieser Seite. Wenn sich noch mehr Autoren von der Ferne in die Nähe be­ge­ben, können wir uns wenig­stens auf nähere Ziele vor­be­rei­ten, wenn wir in Deuts­chland wieder reisen dürfen­.
Her­zliche Grüße aus Bayern.
Ulrike S. 1587288855000
Die Kennt­nis stammt aus Gäste­buche­int­rägen zu meinen Rei­se­berich­ten. Zwar habe ich schon länger nichts mehr ge­pos­tet, aber hier sind einige Berich­te von mir nach­zu­lesen. Unter anderem hatten wir - glaube ich zu­min­dest- beim Thema Rum­änien schon einmal Kontakt