Corona-Spaziergänge vor Ort

Reisezeit: Mai 2020 - Juni 2021  |  von Herbert S.

Jülich - 'der blaue Wald'

Unseren Rundgang beginnen wir am Kellenberger Schloß in Jülich-Barmen.

Bild aus fremder Webseite

Bild aus fremder Webseite

Die Schlossanlage besteht aus einer Hauptburg mit Herrenhaus, die vollständig mit einem Wassergraben umgeben ist, und einer Vorburg mit Wirtschaftsgebäuden, deren Wassergraben auch bis auf den zugeschütteten Nordgraben erhalten ist.

Aus der ursprünglichen mittelalterlichen Feste Kellenberg wurde unter Scheiffardt von Merode die heutige Anlage im 15. und 16. Jahrhundert als klassische spätgotische 4-flügelige Kastellanlage mit Vorburg errichtet.
1888 kam das Schloss durch Heirat in den Besitz der gräflichen Familie Hoensbroech, in deren Eigentum Kellenberg bis 2009 war. Ein Brand am 1. April 1992 zerstörte das Hauptschloss nahezu komplett. Anfang 2009 wurde das Schloss in seiner Gesamtheit für 3,1 Millionen Euro an den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) verkauft. Das Land forderte im Anschluß den Kaufpreis wegen 'Wucher' zurück - Prozeß endet mit Urteil.

Architektonische Einzelheiten sind hier beschrieben.

Leider scheint sich dort nichts zu tun, denn das Schild 'Baustelle betreten verboten' steht im Widerspruch zum Einblick auf den Vorhof.

Hansa -Luftbild 34256 - entnommen aus Rheinische Wasserburgen 1954
ältester Massivbau ist der ehemals dreigeschossige Wohnturm aus dem 14. und 15. Jh. mit steilem Walmdach und Vierecktürmchen in Wehrganghöhe. Die sich anschließenden Gebäudeteile stammen aus den folgenden Jh. (15., 17. und 19.) Die Vorburg öffnet sich hufeisenförmig zum Herrenhaus

Hansa -Luftbild 34256 - entnommen aus Rheinische Wasserburgen 1954
ältester Massivbau ist der ehemals dreigeschossige Wohnturm aus dem 14. und 15. Jh. mit steilem Walmdach und Vierecktürmchen in Wehrganghöhe. Die sich anschließenden Gebäudeteile stammen aus den folgenden Jh. (15., 17. und 19.) Die Vorburg öffnet sich hufeisenförmig zum Herrenhaus

Vor dem Schloß stehend, wenden wir uns nach links und laufen den Weg in den Wald.
Unweit des Schlosses befindet sich die um 1500 entstandene Kellenberger Mühle. Das heutige Gebäude geht auf das Jahr 1784 zurück. Die Kornmühle war bis 1963 in Betrieb.

An einer Wegekreuzung beginnt das Naturschutzgebiet Kellenberger Kamp, in dem der Sibirischer Blaustern (Scilla siberica) den Waldboden in ein vollständiges Blau verwandelt.
Die Blausterne, als Trivialname auch „Szilla“ geschrieben, sind eine Pflanzengattung in der Unterfamilie Scilloideae innerhalb der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). .

An einer Wegegabelung sehen wir altes Gemäuer. Wie sich herausstellt handelt es sich um einen alten privaten Friedhof der Familie der Reichsgrafen von und zu Hoensbroech.

Es befinden sich drei Grabstellen dort - die älteste ist die von Helene von zúnd zu Hoesbroech, die nur 37 Jahre alt wurde und 1933 beigesetzt wurde. Das jüngste Grab stammt aus dem Jahre 2004.

Wir befinden uns in einem z.T. hochwassergefährdeten Gebiet der mäandrierenden Rur. Nach der nun seit Wochen herrschenden Trockenheit sehen die ehemals überschwemmten Gebiete 'abenteuerlich' aus.

An der Pickartzmühle erreicht der Waldweg wieder eine asphaltierte Straße. Hier bietet sich die erste Gelegenheit auf die andere Seite der Rur zu gelangen.

Pickartzmühle

Pickartzmühle

An einem Überschwemmungsgebiet vorbei geht es durch Felder, die herrlich in Gelb und Grün leuchten, vorbei am Pickartzhof, bis wir wieder die Möglichkeit haben, über eine Fußgängerbrücke zum Ausgangspunkt zurückzukehren.

Rundweg - etwa 2 Stunden

© Herbert S., 2020
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Als Vielreisende sitzen wir 'fest'! Für die Monate März und April sind die Menschen wegen des Kontaktverbots darauf angewiesen, sich zu Zweit (oder mit der Familie) zu bewegen. Wir nutzen die Zeit - wie so oft fährt man in die Ferne und schaut sich das Nahe kaum an! Jetzt haben wir Zeit. Wir beginnen mit der unmittelbaren Umgebung unseres Hauses, ziehen allmählich größer Kreise und schließen schließlich meinen ehemaligen Dienstort mit ein.
Details:
Aufbruch: Mai 2020
Dauer: 13 Monate
Heimkehr: Juni 2021
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
Bild des Autors
Aus dem Gästebuch (3/4):
anonym 1714843226000
Ich bin die Uh­ren­ke­lin von Viktor Bühl ich möchte nur er­wähnen dass das gelbe Haus sein Woh­nhaus war
Birgit 1588311134000
tolle Idee, auch ich schrei­be gerade einen "Co­ro­na-­Li­ve-­Rei­se­bericht" hier auf dieser Seite. Wenn sich noch mehr Autoren von der Ferne in die Nähe be­ge­ben, können wir uns wenig­stens auf nähere Ziele vor­be­rei­ten, wenn wir in Deuts­chland wieder reisen dürfen­.
Her­zliche Grüße aus Bayern.
Ulrike S. 1587288855000
Die Kennt­nis stammt aus Gäste­buche­int­rägen zu meinen Rei­se­berich­ten. Zwar habe ich schon länger nichts mehr ge­pos­tet, aber hier sind einige Berich­te von mir nach­zu­lesen. Unter anderem hatten wir - glaube ich zu­min­dest- beim Thema Rum­änien schon einmal Kontakt