Corona-Spaziergänge vor Ort
Jülich - 'der blaue Wald'
Unseren Rundgang beginnen wir am Kellenberger Schloß in Jülich-Barmen.
Bild aus fremder Webseite
Die Schlossanlage besteht aus einer Hauptburg mit Herrenhaus, die vollständig mit einem Wassergraben umgeben ist, und einer Vorburg mit Wirtschaftsgebäuden, deren Wassergraben auch bis auf den zugeschütteten Nordgraben erhalten ist.
Aus der ursprünglichen mittelalterlichen Feste Kellenberg wurde unter Scheiffardt von Merode die heutige Anlage im 15. und 16. Jahrhundert als klassische spätgotische 4-flügelige Kastellanlage mit Vorburg errichtet.
1888 kam das Schloss durch Heirat in den Besitz der gräflichen Familie Hoensbroech, in deren Eigentum Kellenberg bis 2009 war. Ein Brand am 1. April 1992 zerstörte das Hauptschloss nahezu komplett. Anfang 2009 wurde das Schloss in seiner Gesamtheit für 3,1 Millionen Euro an den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) verkauft. Das Land forderte im Anschluß den Kaufpreis wegen 'Wucher' zurück - Prozeß endet mit Urteil.
Architektonische Einzelheiten sind hier beschrieben.
Leider scheint sich dort nichts zu tun, denn das Schild 'Baustelle betreten verboten' steht im Widerspruch zum Einblick auf den Vorhof.
Hansa -Luftbild 34256 - entnommen aus Rheinische Wasserburgen 1954
ältester Massivbau ist der ehemals dreigeschossige Wohnturm aus dem 14. und 15. Jh. mit steilem Walmdach und Vierecktürmchen in Wehrganghöhe. Die sich anschließenden Gebäudeteile stammen aus den folgenden Jh. (15., 17. und 19.) Die Vorburg öffnet sich hufeisenförmig zum Herrenhaus
Vor dem Schloß stehend, wenden wir uns nach links und laufen den Weg in den Wald.
Unweit des Schlosses befindet sich die um 1500 entstandene Kellenberger Mühle. Das heutige Gebäude geht auf das Jahr 1784 zurück. Die Kornmühle war bis 1963 in Betrieb.
An einer Wegekreuzung beginnt das Naturschutzgebiet Kellenberger Kamp, in dem der Sibirischer Blaustern (Scilla siberica) den Waldboden in ein vollständiges Blau verwandelt.
Die Blausterne, als Trivialname auch „Szilla“ geschrieben, sind eine Pflanzengattung in der Unterfamilie Scilloideae innerhalb der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). .
An einer Wegegabelung sehen wir altes Gemäuer. Wie sich herausstellt handelt es sich um einen alten privaten Friedhof der Familie der Reichsgrafen von und zu Hoensbroech.
Es befinden sich drei Grabstellen dort - die älteste ist die von Helene von zúnd zu Hoesbroech, die nur 37 Jahre alt wurde und 1933 beigesetzt wurde. Das jüngste Grab stammt aus dem Jahre 2004.
Wir befinden uns in einem z.T. hochwassergefährdeten Gebiet der mäandrierenden Rur. Nach der nun seit Wochen herrschenden Trockenheit sehen die ehemals überschwemmten Gebiete 'abenteuerlich' aus.
An der Pickartzmühle erreicht der Waldweg wieder eine asphaltierte Straße. Hier bietet sich die erste Gelegenheit auf die andere Seite der Rur zu gelangen.
An einem Überschwemmungsgebiet vorbei geht es durch Felder, die herrlich in Gelb und Grün leuchten, vorbei am Pickartzhof, bis wir wieder die Möglichkeit haben, über eine Fußgängerbrücke zum Ausgangspunkt zurückzukehren.
Rundweg - etwa 2 Stunden
Aufbruch: | Mai 2020 |
Dauer: | 13 Monate |
Heimkehr: | Juni 2021 |
Herzliche Grüße aus Bayern.