4 Wochen Nordinsel Neuseeland, upps we`ll try again
Neuseeland: Kuaotunu, Coromandel Town, Papamoa Beach
Der Tag fing beschissen an, arschkalt, Dusche gegen 1N$ Münzen, nur 2N$ vorrätig und früh aufstehen. Zum Glück wendete sich das Blatt recht schnell, nachdem ein von seinem Baby geweckter Vater um die Herausgabe von Münzen genötigt wurde. Der hat das Glück des Nachwuchses und wir haben die passenden Münzen und wir sind unser Pech los. Aus unserer Sicht eine win-win Situation.
Für unser erstes Ziel heute morgen geht es zurück nach Coromandel Town, d.h. wieder über die Berge mit den unzähligen Kurven. Aber wir sehen das als Training unser Frühstück bei uns zu behalten, denn wir haben am Driving Creek eine Zipline-Tour gebucht. Kein billiges Vergnügen, aber jeden Cent wert.
Die Zipline ist Teil der Driving Creek Railway, die ursprünglich dazu gedacht war, Material von der Tongrube zu den Töpferöfen zu transportieren. Barry Brickell hat 1961 mit einer Töpferei hier angefangen. Neben dem Verkauf der Keramik war es Barry auch wichtig, dass das Gebiet wieder aufgeforstet wurde, denn früher wurde hier nach Gold gegraben und Holz war ein wichtiges Baumaterial.
Mittlerweile ist das Hauptgeschäft der Tourismus, man kann mit der Bahn auf den Berg fahren und oben die Töpferwerkstatt besichtigen. Wir hatten uns für die Zipline entschieden. Das schöne dabei ist, dass man trotzdem mit der Bahn fährt, zwar nur bis zur Hälfte, aber die Fahrt durch den Regenwald ist auf jeden Fall ein Erlebnis.
Da wir die erste Tour des Tages gebucht hatten, waren wir nur zu dritt und jeder hatte einen Guide für sich. Sicherheit wird hier sehr groß geschrieben und man bekommt alles erklärt. Über 8 Seile geht es nach unten und wer möchte kann das auch teilweise kopfüber machen. Wir mochten und hatten einen Riesenspaß dabei.
Zwischendurch gibt es immer noch einen kleinen Spaziergang, wo man Interessantes zum Thema Goldabbau, Wiederaufforstung und den Umgang mit invasiven Tieren erfährt, was für Neuseeland ein großes Problem ist. Mit dabei war auch das Possum und auf die Frage warum sie überall überfahren rumliegen, war die Antwort, dass sie wirklich etwas dämlich sind und es sehr viele hier gibt. Die Vorführung der Wiesel- und Marderfalle war beeindruckend.
Wenn man so eine Attraktion bei uns hat, kann man am Ende der Tour für mindestens 5€ ein Bild von sich kaufen. Hier haben die Guides ein Dutzend Fotos geschossen und wir können sie kostenlos runterladen. Das finden wir sehr sympathisch, wie alles hier.
Zufrieden geht es weiter in Richtung Süden. Eigentlich wollten wir in der Nähe von Karangahake am Waitawheta River eine Wanderung durch die Schlucht unternehmen, aber Sonntags mit unserem Schlachtschiff einen Parkplatz zu finden, unmöglich. So ging es weiter nach Waihi.
Eigentlich fährt man hier nur durch, aber wir wollten uns Marthas Mine anschauen. Ein riesiges Loch, wo erst Untertage nach Gold gebuddelt wurde und später auch Übertage. Das Loch hat einen Umfang von 4km und ist 600m Tief. Am Rand steht einer der eingesetzten Kipper, der auf den ersten Blick gar nicht so groß wirkt. Steht man aber am Reifen und streckt die Arme aus und ist immer noch zu klein, weiß man die Größe besser einzuschätzen.
Aber wir mussten weiter, denn wir hatten in Papamoa Beach noch eine Mission zu erfüllen. Dazu gibt es folgende Geschichte:
2020 war die Tochter von unseren Freunden als Aupair in Neuseeland. Wir wollten ja eigentlich zur gleichen Zeit auch hierher. Daher hatten wir den Auftrag leckere Schokolade aus Deutschland nach Neuseeland mitzubringen. Leider machte Covid unserer Reise einen Strich durch die Rechnung. Da wir aber den Auftrag angenommen hatten und unser Versprechen gegeben haben, wurde das Päckchen eben per Post geschickt. Leider blieb auch Neuseeland nicht von Covid verschont und die Tochter musste gezwungenermaßen kurzfristig ihre Heimreise antreten. Das Päckchen kam hier an und die Familie kam in den Genuss der Schokolade. Die waren jetzt angefüttert und um die Geschichte zu Ende zu bringen, hatten wir erneut den Auftrag „Schoki for Kiwis“. So haben wir bei wildfremden Leuten geklingelt und denen unsere Handy mit einer Videobotschaft der Tochter vor die Nase gehalten. Auch wenn sie anfangs ziemlich verdutzt waren, haben sie sich riesig gefreut. Mission erfüllt. Nicht ganz, im Gegenzug bekamen wir eine neuseeländische Schokolade mit, die wir nach Deutschland überführen sollen.
Also wenn jemand was zum anderen Ende der Welt transportiert haben möchte, Spedition Lenzelmann macht‘s möglich, for free. Wir verabschieden uns von der überraschten Familie und gehen unser letztes Ziel für heute an.
Gegenüber der Stadt Tauranga thront am Ende der Landzunge von Mount Maunganui der Hügel Mauao 232m über dem Meer. Der Strand davor wurde zum besten Strand Neuseelands gekürt und soll zu den 25 besten Stränden der Welt zählen. Wir haben uns aber für den Berg entschieden. Der Aufstieg ist schon anstrengend, aber man hat eine tolle Aussicht. Wir machen wieder jede Menge Fotos und begeben uns auf den Rückweg. Nach diesem ereignisreichen Tag fallen wir hundemüde in unsere Kojen und schlafen mit dem Erlebten in Gedanken mit einem Lächeln ein.
Aufbruch: | 06.03.2024 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 08.04.2024 |
Auf bald...
Christoph, Annette und Hannes
Schön, dass ihr wieder da seid
Ich sende Euch herzliche Ostergrüße nach Neuseeland!
Vielen Dank für eure tollen, spannenden Reiseberichte nebst atemberaubenden Bildern !
Liebe Grüße, Sabine