4 Wochen Nordinsel Neuseeland, upps we`ll try again
Neuseeland: Wellington
Der Parkplatz direkt am Te Papa Museum ist zwar nicht der leiseste, aber mit Sicherheit die beste Wahl. Wir räumen unseren Platz in aller Frühe, denn wir wollen nicht die Hauptattraktion der heutigen Veranstaltung werden. Also sind wir um 8 Uhr mit dem Camper einmal um den Block genudelt und haben noch einen guten Platz gefunden.
Der Mann vom Parkplatzbetreiber war auch mit uns zufrieden, obwohl unser Heck komplett in der Rabatte stand. Bevor das Museum eröffnet sind wir noch schnell einkaufen gegangen und waren von dem Laden beeindruckt. So ordentlich wie hier das Obst präsentiert wird, hatten wir noch nicht erlebt.
Von hier aus waren es nur wenige Gehminuten zum Te Papa Museum. Der Eintritt ist kostenlos, aber man kann gerne etwas spenden, sogar per Kreditkarte, was wir natürlich auch gemacht haben, denn dieses Museum gehört zu den Besten und ist ein absolutes Muss, wenn man in Wellington ist.
Als erstes haben wir uns die Ausstellung „Gallipoli: The Scale of Our War“ angesehen. Es erzählt und zeigt die Geschichte von 8 Neuseeländer während des 1. Weltkrieges in Gallipoli, einer Halbinsel vor Istanbul. Zum einen werden die Personen in 2,4-facher Größe dargestellt zum anderen sind die Gesichtsausdrücke so realistisch, dass es einem eiskalt den Rücken runterläuft.
Es wird der komplette Ablauf von der Landung der Truppen bis zur späteren Evakuierung veranschaulicht. Besonders beeindruckt hat mich die multimediale Darstellung der einzelnen Verletzungen durch unterschiedliche Waffen wie Kugel, Schrapnell oder Handgranate. Es wird im Anschluss immer die Personenakte eines Verwundeten oder eines Gefallenen gezeigt. Die Ausstellung hier zeigt sehr realistisch das Kriegsgeschehen und wie erschreckend und sinnlos die ganze Aktion war.
Die Neuseeländer haben in diesem Feldzug fast 2800 Menschen verloren. Die meisten der Überlebenden sind anschließend weiter in den Krieg an der Westfront gezogen.
Die übergroßen Figuren stammen übrigens auch von Weta Workshop und benötigten 24.000 Stunden für die Herstellung. Aber dafür sieht man jedes Haar und wie der Schweiß ihnen im Gesicht steht. Allein in dieser Ausstellung haben wir 1,5 Std. verbracht.
Aber es gibt noch viel mehr hier zu entdecken. Man lernt noch einiges über die heimische Tierwelt und welche Auswirkungen die eingeschleppten, bzw. bewusst freigelassen Tiere hier haben. So wurden Enten für die Jagd und Vögel zur Zierde mit nach Neuseeland gebracht, wo sie viele einheimische Tiere verdrängt haben.
Auch das Thema Erdbeben wird behandelt und man kann alle Erdbeben bis heute nachverfolgen. Selbst in den letzten Tagen wurden mehrere kleine Bewegungen registriert, wir haben davon zum Glück nichts bemerkt. An einer Rüttelplatte haben wir mit unserem selbstgebauten Gebäude ein Erdbeben simuliert. Grundsätzlich hat die Konstruktion gehalten, aber das Fundament war verbesserungswürdig. Unser Haus hat einen hotten Dance auf die Platte gelegt.
Eine Etage des Gebäudes widmet sich den Maori, wie sie von Polynesien nach Neuseeland kamen. Es werden die Behausungen und ihre Boote gezeigt. Und es wird die Rückkehr der Kultur dargestellt, denn mit der Besetzung durch die Siedler wurden den Ureinwohnern große Teile ihres Landes genommen. Nach 4,5 Std. haben wir uns einen kleinen Einblick zum Museum verschaffen können und sind etwas platt.
Wir wollen noch einen kurzen Gang durch Wellington machen und mischen uns unter das Volk. Die Menschen hier sind bunt gemischt, von Business bis Hippie, von schräg bis Hipster, aber alle sind entspannt. Im Kaffee Eis, so heißt das Cafe hier, gibt es ein leckeres Eis und wir bummeln noch durch einige witzige Läden. Übrigens im peaches and cream gibt es kein Obst.
Die Straßenzüge des Zentrums sind kompakt und dicht bebaut. Trotzdem wirkt es nicht eng und zudem sind viele Ecken auch auf kleinem Raum begrünt. Das Architektinnenherz schlägt höher beim Anblick der Mischung aus alt und neu und den vielen kreativen Ideen für Um- und Neubauten und Nutzungen der alten Bausubstanz. Wobei alt hier ungefähr 150 Jahre heißt und für europäische Verhältnisse natürlich recht jung ist. Wir haben bereits bei unserem letzten Besuch in Wellington die wichtigsten Gebäude besucht und schlendern deshalb einfach durch die Straßen. Übrigens hat das neuseeländische Parlament als erstes auf dieser Welt, bereits 1893, das Wahlrecht für Frauen eingeführt. Die waren schon damals ziemlich cool.
Da wir den ganzen Tag hier verbracht haben, steuern wir den Holiday Top 10 Park in Wellington an. Von hier aus soll es morgen noch etwas weiter nach Süden gehen.
Aufbruch: | 06.03.2024 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 08.04.2024 |
Auf bald...
Christoph, Annette und Hannes
Schön, dass ihr wieder da seid
Ich sende Euch herzliche Ostergrüße nach Neuseeland!
Vielen Dank für eure tollen, spannenden Reiseberichte nebst atemberaubenden Bildern !
Liebe Grüße, Sabine