4 Wochen Nordinsel Neuseeland, upps we`ll try again
Neuseeland: Rotorua
Tag 27, Rotorua
Heute sind wir etwas später aufgestanden und im Anschluss haben wir uns auch noch etwas in der Tagesplanung verrannt. Der eine war grundmüde, der andere wollte endlich frühstücken und der nächste wollte die Maorikultur näher kennenlernen, einen richtigen Geysir hatten wir auch noch nicht gesehen und so mussten wir lange planen, um (fast) alle Wünsche zu erfüllen.
Gegen Müdigkeit hilft nur Aufstehen und Bewegung. Für das komplette Maori-Paket war keine Mehrheit in der Gruppe zustande gekommen, aber wer die Kultur verstehen will, muss das Essen verstehen und so haben wir das Hangi-Buffet im nahegelegene Maoridorf Te Puia gebucht.
Beim Hangi handelt es sich um die traditionelle Zubereitung in einem Erdofen. Hierzu werden heiße Steine in ein Loch gegeben und die ursprünglich in Flachs- bzw. Bananenblättern eingewickelten Speisen in Körben auf die Steine gelegt. Anschließend wird alles mit nassen Tüchern und Erde bedeckt. Die Speisen dünsten so mehrere Stunden vor sich hin.
Egal was wir gegessen haben, es hat alles sehr gut und lecker geschmeckt. Es gab zum Beispiel Rewana Bread, das ist ein kleingeschnittenes Brot, das nur aus vier Zutaten besteht, nämlich Mehl, Zucker, Kartoffeln und Backpulver. Diese Beilage gab es zu Hangi Chicken mit horopito kawakawa Rub, also saftiges Hähnchen leicht pfeffrig gewürzt.
Oder der Steam Pudding, der wie ein Kuchen aussieht und sehr malzig schmeckt. Es handelt sich hierbei um einen gedämpfter Biskuitteig mit darauf gekochtem Melassesirup. Er ist vielleicht nicht jedermanns Geschmack, aber ich fand ihn sehr interessant und werde ihn mit Sicherheit nachbacken.
Der krönenden Abschluss war aber die Pavlova-Torte, eine bodenlose Baisermasse mit Sahnedeckel und Früchten garniert. Ich war der Meinung ein Schild gesehen zu haben, wo in Maori-Sprache das Wort kalorienreduziert stand. Leider bin ich in Maori nicht so gut, dafür habe ich für Süßspeisen eher eine Inselbegabung. Auf diese Torte hatte ich mich schon so lange gefreut. Melina hatte in der Grundschule ein Referat über Neuseeland gehalten und die Pavlova-Torte darin erwähnt.
Und dann konnten wir vom Restaurant direkt auf den Pohutu Geysir blicken. Vielleicht waren wir zu weit weg oder wieder die falsche Zeit oder nicht richtig geschaut, weil wir vom Essen abgelenkt waren, egal, unser nächstes Reiseziel in Deutschland wird Andernach sein.
Nach dem fantastischen Essen mussten wir uns bewegen und so haben wir Rotorua erlaufen. Leider stinkt es hier dermaßen nach Schwefel und an manchen Ecken sieht es auch sehr lebensfeindlich aus. Aber der Ort hat es verstanden, diesen Umstand zu vermarkten. Wir haben uns den Spaß gemacht ein Konzept für die Heimat zu erdenken. Aber eine Reisegruppe durch die städtische Kläranlage zu führen und voller Stolz die einzelnen Belüftungsbecken mit unterschiedlicher Farbe und eindringlichem Geruch vorzustellen, wird bei Google mit Sicherheit nicht mit 4,5 Sternen bewertet werden.
Auf unserem Spaziergang sind wir auch am Rotorua Museum vorbei gekommen. Bei dem ehemalige Badehaus von 1908 handelt es sich um ein imposantes Fachwerkgebäude, dass als beeindruckendstes Gebäude im elisabethanischen Stil Neuseelands gilt. Das Haus wurde 2016 geschlossen, da es den neuseeländischen Erdbebenstandards nicht mehr entsprach. Mittlerweile gehen die Umbauarbeiten weiter, um es irgendwann wieder zu öffnen.
Im Anschluss gab es noch einen kleinen Abstecher in den Kuirau Park, wo es an vielen Stellen qualmt und brodelt. Natürlich riecht es auch hier nicht immer angenehm, weshalb der geruchsempfindliche Teenager lieber im Auto geblieben ist. Der Park ist kostenlos und es gibt die Möglichkeit zum picknicken oder grillen oder ein Becken für ein Fußbad zu nutzen.
Für heute Abend hatten wir Karten für den Redwoods Treewalk bei Nacht. Nach Sonnenuntergang läuft man auf einer 700 m langen Strecke mit 28 Hängebrücken von Baum zu Baum. Dabei wird der Wald in verschiedenen Arten illuminiert und es hängen übergroße Laternen in den Bäumen. Wir waren von der Atmosphäre fasziniert und haben versucht einiges auf Fotos festzuhalten. Da wir uns aber in einer Höhe zwischen 6 und 20 Metern befanden, hat es doch immer wieder geschwankt. So haben wir die tollsten Momente im Kopf gespeichert.
Aufbruch: | 06.03.2024 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 08.04.2024 |
Auf bald...
Christoph, Annette und Hannes
Schön, dass ihr wieder da seid
Ich sende Euch herzliche Ostergrüße nach Neuseeland!
Vielen Dank für eure tollen, spannenden Reiseberichte nebst atemberaubenden Bildern !
Liebe Grüße, Sabine