2024 - Tansania und die Sehnsucht nach der roten Erde Afrikas

Reisezeit: September - November 2024  |  von Ines Buchholz

24.10.2024 - Volksgruppe der Iraqw

Zu Besuch bei einer Familie

Heute besuchen wir die Familie von drei Kindern welche die Wangbay Schule besuchen. Sie leben ca. 6km von der Schule entfernt. Sie gehören der Volksgruppe der Iraqw an. Es gibt ca. eine halbe Million Menschen dieser Volksgruppe die in Tansania leben.

Als wir ankommen werden wir bereits erwartet. Vor der Hütte sitzen die Frauen, die Männer sitzen im Halbkreis um uns herum.

Als wir ankommen werden wir bereits erwartet. Vor der Hütte sitzen die Frauen, die Männer sitzen im Halbkreis um uns herum.

Wir werden sehr herzlich und respektvoll empfangen.

Wir werden sehr herzlich und respektvoll empfangen.

Karibu sana

Wir werden herzlich empfangen. Das wird in kleinen Ansprachen vom Familien Oberhaupt, Dorfältesten und dem Schulleiter deutlich gemacht. Sie bedanken sich für unser Interesse an ihrer Kultur und auch für alles was wir bisher für die Schule Wangbay getan haben.
Einige Personen werden uns näher vorgestellt. So auch die Frau vom Familien Oberhaupt. Sie ist 48Jahre alt und hat 12Kinder zur Welt gebracht. Alle wurden Zuhause in einer dieser Hütten geboren. Die Hütten sind aus Holz und Dung gebaut. Das Dach mit Gras in mehreren Schichten gedeckt. Das Leben hier ist so einfach das wir es uns kaum vorstellen können. Kein Strom und kein fließendes Wasser. Seit August diesen Jahres gibt es einen Wasserhahn aus dem sie sauberes Wasser entnehmen können. Da sie dafür bezahlen müssen, gehen sie häufig runter zum Fluss um Wasser zu schöpfen. Heute durften wir sie begleiten. Es geht ca. 20Minuten runter zum Fluss. Wir werden von vielen Dorfbewohnern begleitet. Sie zeigen uns ihre Felder auf denen eine Art Bohnen wächst, die nach Indien verkauft werden. So generieren sie ein kleines Einkommen.

Es kommen immer mehr Dorfbewohner hinzu, um zu sehen was es mit den Besuchern wohl so auf sich hat.

Es kommen immer mehr Dorfbewohner hinzu, um zu sehen was es mit den Besuchern wohl so auf sich hat.

Dann wird für uns getanzt und alle haben irgendwie Freude daran.

Dann wird für uns getanzt und alle haben irgendwie Freude daran.

Wir haben heute extra unsere bunten traditionellen Kleider angezogen.

Wir haben heute extra unsere bunten traditionellen Kleider angezogen.

Dieser ältere Mann spielt die ganze Zeit auf einer Art Geige. Maria ist ganz begeistert und probiert es gleich aus.

Dieser ältere Mann spielt die ganze Zeit auf einer Art Geige. Maria ist ganz begeistert und probiert es gleich aus.

Die Kochstelle der Familie. In der Hütte ist es stock dunkel und rauchig. Direkt neben der Feuerstelle befindet sich das Bett für die Nacht.

Die Kochstelle der Familie. In der Hütte ist es stock dunkel und rauchig. Direkt neben der Feuerstelle befindet sich das Bett für die Nacht.

Dann sind wir eingeladen etwas Wasser vom Fluss zu holen.

Dann sind wir eingeladen etwas Wasser vom Fluss zu holen.

Es gibt traditionelle Gefäße und die gelben Kanister.

Es gibt traditionelle Gefäße und die gelben Kanister.

Dann marschieren wir auch schon los.

Dann marschieren wir auch schon los.

Unterwegs werden Blätter gepflückt. Die werden benötigt, um die Wasserbehälter später zu verschließen.

Unterwegs werden Blätter gepflückt. Die werden benötigt, um die Wasserbehälter später zu verschließen.

Es geht stetig bergab

Es geht stetig bergab

Unten angekommen, wird das Wasser in die Behälter geschöpft. Kaum zu glauben, das es auch als Trinkwasser genutzt wird.

Unten angekommen, wird das Wasser in die Behälter geschöpft. Kaum zu glauben, das es auch als Trinkwasser genutzt wird.

Wenig später setzt sich der Tross wieder in Bewegung in Richtung Dorf.

Wenig später setzt sich der Tross wieder in Bewegung in Richtung Dorf.

Unterwegs treffen wir auf eine Herde Ziegen.

Unterwegs treffen wir auf eine Herde Ziegen.

Es bereitet mir unglaublich viel Freude auf der roten Erde Afrikas unterwegs zu sein

Es bereitet mir unglaublich viel Freude auf der roten Erde Afrikas unterwegs zu sein

Die Wasserbehälter werden mit zusammengerollten Blättern verschlossen.

Die Wasserbehälter werden mit zusammengerollten Blättern verschlossen.

Dann zeigt man uns, wie das Feuerholz gebündelt, verschnürt nach oben getragen wird.

Dann zeigt man uns, wie das Feuerholz gebündelt, verschnürt nach oben getragen wird.

Es bedarf ein bestimmten Technik

Es bedarf ein bestimmten Technik

Wir haben Stöcke bekommen und so fühle ich mich wie ein Pilger. Wir werden von der Musik des alten Mannes begleitet. Ich hatte das Gefühl inmitten dieser Menschen ewig so weiter gehen zu können.

Wir haben Stöcke bekommen und so fühle ich mich wie ein Pilger. Wir werden von der Musik des alten Mannes begleitet. Ich hatte das Gefühl inmitten dieser Menschen ewig so weiter gehen zu können.

Zwischendurch gibt es ein Gruppenfoto

Zwischendurch gibt es ein Gruppenfoto

Maria versucht auch eines der Gefäße zu tragen. Gar nicht so einfach!

Maria versucht auch eines der Gefäße zu tragen. Gar nicht so einfach!

Oben angekommen versuche ich es auch einmal. Ohne das Gefäß festzuhalten geht es nicht. Aber die Iraqw Mädchen lernen es auch schon im frühen Kindesalter.

Oben angekommen versuche ich es auch einmal. Ohne das Gefäß festzuhalten geht es nicht. Aber die Iraqw Mädchen lernen es auch schon im frühen Kindesalter.

Alle haben Spaß an unserem Kulturaustausch.

Alle haben Spaß an unserem Kulturaustausch.

Ich werde aufgefordert dem Schulleiter etwas Wasser einzuschenken.

Ich werde aufgefordert dem Schulleiter etwas Wasser einzuschenken.

Es ist kaum zu glauben, aber er trinkt das Wasser tatsächlich.

Es ist kaum zu glauben, aber er trinkt das Wasser tatsächlich.

Es entstehen weitere Erinnerungsfotos.

Es entstehen weitere Erinnerungsfotos.

Treffpunkt großer Baum

Danach setzen wir uns noch einmal zusammen und wir bekommen weitere Informationen zum Leben dieser Dorfbewohner.

Gesundheit

Die ärztliche Versorgung ist nicht besonders gut. Das nächste Krankenhaus befindet sich in Babati. Das ist zwar nicht weit entfernt, doch diese Menschen besitzen kein Auto und so ist es im Krankheitsfall doch eine Herausforderung.
Im Falle einer Geburt gehen inzwischen viele Frauen ins Krankenhaus. Doch sie müssen dafür bezahlen und Bettlaken, Decken, Essen etc. müssen mitgebracht werden. So sind viele Familien gezwungen eine Ziege oder Kuh zu verkaufen damit sie sich eine Geburt im Krankenhaus leisten können. Nicht selten wird ein Kredit bei Nachbarn dafür aufgenommen.

Schule

Die Schule Wangbay ist ca. 6km von diesem Dorf entfernt. Das heißt die Kinder sind pro Strecke ca. 1,5 Stunden zu Fuß unterwegs. Gegen 6Uhr gehen sie los und kommen erst gegen 18Uhr zurück. Aber die Kinder und Eltern sind dankbar, das die Kinder überhaupt eine Chance auf Bildung erhalten. Für die Mädchen und Jungen im Vorschulalter ist der Weg allerdings zu weit und zu gefährlich. Es gibt hier Hyänen, die ein kleines Kind durchaus als Beute sehen. Darum hat man ganz in der Nähe eine Art Vorschule gebaut, in der die Kinder eine erste Bildung erhalten. Diese möchte man uns später gern zeigen.
Die älteren Bewohner haben nie eine Schule besucht. Es ist ihnen aber bewusst wie wichtig Bildung für eine bessere Zukunft ist.
Die Schule in Wangbay wurde 1970 errichtet. In den ersten 10Jahren haben die Schüler dort allerdings nur ein Jahr lang Bildung erhalten. Doch die Schule ist im laufe der Jahre gewachsen und heute können die Kinder dort bis zur siebten Klasse beschult werden. Wenn ich das alles so höre und sehe, weiß ich wie wichtig es ist das diese Menschen Hilfe von außen erhalten.

Sprache

Die Iraqw haben eine eigene Sprache. Einige von ihnen sprechen aber auch Swaheli oder Englisch.

Wir verlassen das Dorf. In uns kreisen tausend Gedanken und unser Herz ist erfüllt von der Freundlichkeit dieser Menschen. Das sind Erfahrungen die uns noch länger beschäftigen werden.

Wir verlassen das Dorf. In uns kreisen tausend Gedanken und unser Herz ist erfüllt von der Freundlichkeit dieser Menschen. Das sind Erfahrungen die uns noch länger beschäftigen werden.

Danke für diese Eindrücke!

Danke für diese Eindrücke!

Wenig später besuchen wir die "Vorschule". Mich erinnert dieser Anblick an meinem ersten Besuch bei den Massai. Damals hat es mich auch zu tiefst berührt unter welchen spartanischen Umständen Kinder unterrichtet werden. Als Folge dessen ist die "School of Hope" entstanden.

Wenig später besuchen wir die "Vorschule". Mich erinnert dieser Anblick an meinem ersten Besuch bei den Massai. Damals hat es mich auch zu tiefst berührt unter welchen spartanischen Umständen Kinder unterrichtet werden. Als Folge dessen ist die "School of Hope" entstanden.

70 Kinder werden hier täglich unterrichtet. Die älteren haben ein Heft und einen Stift und dürfen drinnen das Schreiben lernen. Die Kleinen schreiben draußen mit einem Stock im Sand.

70 Kinder werden hier täglich unterrichtet. Die älteren haben ein Heft und einen Stift und dürfen drinnen das Schreiben lernen. Die Kleinen schreiben draußen mit einem Stock im Sand.

Bildung gegen Armut

Dieses Gebäude wurde von den Dorfbewohnern errichtet. Doch sie wünschen sich eine massive Schule für ihre Kinder. Ich würde ihnen diesen Wunsch zu gern erfüllen. Doch es fehlen dafür die finanziellen Mittel. So verlassen wir den Ort mit dem Wunsch eine Idee zu finden, wir wir ihnen vielleicht in Zukunft doch helfen können.

Improvisieren ist alles

Zurück in der Unterkunft möchte ich einen Kaffee trinken doch der Schalter vom Wasserkocher ist defekt...
Kein Problem Hakuna matata

© Ines Buchholz, 2024
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Sehnsucht nach den Menschen in unseren Hilfsprojekten und der roten Erde Afrikas treibt mich wieder einmal in dieses Land. Durch die Zusammenarbeit mit den Einheimischen habe ich die Chance jedes Mal noch ein bisschen tiefer in die Kultur der Menschen einzutauchen. Ich fühle mich dem Land und den Leuten, die längst zu Freunden geworden sind, verbunden und so ist die Vorfreude unbeschreiblich groß!
Details:
Aufbruch: 29.09.2024
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 09.11.2024
Reiseziele: Tansania
Der Autor
 
Ines Buchholz berichtet seit 8 Jahren auf umdiewelt.
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