Sued-Ost-Asienreise
China: Tibetisches Hochgefuehl in Zhondian
Zhondian (mit Dali Unterbrechung) 24.08. - 01.09.
Vom Tiger Leaping Gorge gings nach Zhondian. Hier kann man angeblich "tibetische Hoehenluft" schnuppern - hoert sich doch gut an. Wenn ich schon nicht nach Tibet fahr, dann muss ich wenigstens hierher kommen.
Schon auf der Fahrt dorthin bekam ich Bauchkribbeln ... wir fuhren auf einem Hochplateau auf 3400m ... die Haeuser waren ploetzlich viel massiver ... die Menschen hatten rosa Backen ... ueberall bunte Faehnchen ... ich sah meinen 1. Yak ... eine sehr angenehme Stimmung ... die Vegetation hatte sich komplet veraendert ... ja das war mich gleich sehr sympatisch!
In Zhondian quartierte ich mich in einem Dorm (Mehrbettzimmer) ein. Alle Zimmerbewohner wollten in den naechsten Tage nach Tibet gehen - ma ich war irgendwie eifersuechtig! Sollte ich nochmal meinen Plan umwerfen und Tibet gehen? Es war ein hin und her, bis ich dann entschloss nach Tibet fahren - ich konnte es selber noch gar nicht glauben! Ja, ich fahr wirklich nach Tibet!
Da gabs aber vorher noch einiges zu erledigen. Einerseits hatte ich schon in Dali einen Flug von Chengdu (chin. Provinz Sichuan) nach Bangkok gebucht. Den musste ich jetzt natuerlich stonieren. Dafuer musste ich nochmal nach Dali zurueck. Somit gings am 26.08. acht Std. mit dem Bus retour. Dort erledigte ich nicht nur die Fluggschicht, sondern besorgte schon den 1. Teil der warmen Trekkingausruestung, deckte mich noch mit Lesestoff ueber Tibet ein (ist eigentlich so gut wie gar nicht zu bekommen) und fuehlte schon die Vorfreude!
Am 27.08. gings wieder 8 Std. retour nach Zhondian, aber gemeinsam mit Isi aus Deutschland verging die Zeit ganz schnell. Zusammen erkundeten wir die naechsten 2 Tage Zhondian:
Da gab es zum Beispiel den abendlichen Tanz. Auf einem riesen Platz in der Altstadt versammelten sich taeglich (!!!) ca. 200 Einheimische jeden Alters und tanzten zu tibetischer Musik. Bis zum Abreisetag wohnte ich diesem "Spektakel" jeden Abend bei. Es war so schoen mit den Leuten zu tanzen - man erntete soviel anerkennendes Laecheln und zustimmendes Nicken. (Fuer zu Haus hab ich mich natuerlich auch mit dieser tollen Musik ausgestattet, da kann ich dann gemeinsam mit euch alles nachtanzen )
abendlicher Tanz fuer Jung und Alt!!!
Ich war zum Schluss schon richtig gut!!!
aeltere Teilnehmer in typischer Tracht
Hier ein Wahrzeichen von Zhondian: eine ueberdimmesonale Gebetsmuehle.
"OM MANI PADME HUM"
... und schieben
bei Nacht
Irgedwie koennte man glauben, den Himmel angreifen zu koennen...
ich bekomm noch immer eine Gaensehaut bei dieser Aussicht - ich fuehlte mich so wohl - da musste ich Tibet einfach auch noch erkunden!
kleine Gaesschen
der Himmel so nah!
Weiters besuchten Isi und ich eine wirklich beeindruckende Klosteranlage namens Ganden Sumtseling Gompa. Diese ist ueber 300 Jahre alt und beherbergt 600 Moenche. Fuer mich war die Stupa auf einem kleinem Huegel hinter dem Kloster ein richtiger Ruhepol. Isi und ich sassen Ewigkeiten dort und philosophierten - die Flaegchen flatterten im Wind und das Gold des Klosters schimmerte in der Sonne - herrlich!
Ganden Sumtseling Gompa
eine steile Treppe zum Hauptteil des Klosters
grasbewachsene Daecher
Gebetsmuehlen
bunte Fassade
buuuuunte Wandmalerei
das Innenleben
hier wird gebetet/meditiert
auch Moenche muessen arbeiten!
die Stupa am Huegel hinter dem Kloster
...und ploetzlich beganns bei Sonnenschein zu nieseln
Abends gings ebenfalls kulturell weiter, wir mussten einfach das chinesisch/tibetische "Nachtleben" auskosten: Gemeinsam mit dem Restaurantbesitzer Dakpa begannen wir zu trinken, aber bitte auf die chinesische Art und das heisst alles auf Ex! Sei es das Bier, dass man in Stamperlglaeser trinkt, oder das schnapsaehnliche Gesoeff - ja dieser Abend war seeeehr heiter! Zwischendurch gesellten sich immer wieder chinesische Touristen zu uns und beglueckten uns mit ihrem Gesang. Als das Lokal fast leer war, wurden kurzerhand Stuehle und Tische auf die Seite geschoben und schon konnte das Tanzbein geschwungen werden...
Xenia aus Russland, Isabel aus Deutschland und Dakpa aus Tibet
tanzend, singend, lachend
Es war nur noch die Frage, wie komm ich nach Tibet. 3 Alternativen standen mir zur Auswahl: 1. sehr unkompliziert mit dem Flugzeug (Flug von Zhondian nach Lhasa inkl. Tibet-Einreise-Permit um $ 250,-), oder mit dem Landcruiser overland fuer 8 Tage nach Lhasa (um unverschaemte $ 800,-) oder "illegal" mit dem normalen Bus (um laecherliche $ 34,-). Zur Erklaerung: nach Tibet darf man nur mit einer "gefuehrten" Tour einreisen. Es ist prinzipiell nicht moeglich ein Busticket nach Lhasa zu kaufen, meistens benoetigt man die Hilfe eines sehr risikofreudigen Chinesen. Da Variante 2 und 3 nach langem Hin und Her ausschieden, buchte ich mir ganz unkompliziert einen Flug - dann also auf nach Tibet!!!
Im Nachhinein kann ich nur sagen, dass meine Chinareise eine richtige Herausforderung war. Da ich mich teils abseits der wirklichen Touristenpfade bewegt habe, war die Kommunikation eine grosse Herausforderung.
Ausserdem gabs sooo viel zu sehen, sodass ich fast taeglich meine Reiseplaene aenderte - es war wirklicher Reisestress!!!
China an sich ist wirklich "anders". Neben starrenden, spuckenden, unhoeflichen Leuten lernte ich echt sehr hilfsbereite, umsorgende, nette Menschen kennen.
Obwohl ich oft schlucken musste, weil Chinesen oft kein Benehmen haben, wurde ich mit einer Traumlandschaft belohnt! Ich hab das Abenteuer China wirklich genossen!
Und nun noch zum Schluss: mir gehts gut! Bin schon in Nepal (13.10.2006) und geniesse westliches Vorzuege nach einer harten Tibetreise. Da es in Tibet (ausser Lhasa) so gut wie keinen Internetzugang gab und ich in Nepal schon 1 Woche trekken in der Anapurnaregion war, bin ich seeeehr im Rueckstand mit meinen Berichten. Ich habe fuer die naechste Woche noch eine Rafting- und eine Nationalparktour gebucht, doch dann hoffe ich euch mit meinen G'schicht'ln und dazugehoerigen Fotos wieder begluecken zu koennen!
Aufbruch: | 28.04.2006 |
Dauer: | 9 Monate |
Heimkehr: | 24.01.2007 |
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