Sued-Ost-Asienreise
Tibet: Lhasa - das Dach der Welt
02.09. - 08.09.
Zeitig in der Frueh gehts los zum Flughafen. Im Auto sitzten schon Maria und Daphne aus Barcelona. Gemeinsam besteigen wir das Flugzeug Richtung Lhasa. Zuerst ist so richtig bewoelkt, doch teilweise reisst die Wolkendecke auf und gibt einen Blick auf die Berge frei - VORFREUDE!!!
In Tibet gehts mit dem Bus weiter in die Hauptstadt. Die Landschaft ist genial, doch was ist das? Eine moderne chinesische Stadt? Ich wusste zwar, dass die Chinesen Lhasa veraenderten, doch was ich hier sah, war einfach nur eine weitere chinesische Stadt. Und die Shoppingmoeglichkeiten, ein Traum, fast besser als in Bangkok. Doch dann der auf dem heiligen Berg trohnende Potala Palast - was fuer ein Anblick! Mir kam wirklich die Gaensehaut - ja ich bin nun wirklich in Lhasa = Erde der Goetter!
Gemeinsam mit den 2 Spanierinnen Maria und Daffne quartierte ich mich im Stadtviertel Barkhor (Altstadt) ein, hier spuert man deutlich das tibetische Flair. Beim Mittagessen lernten wir dann noch 3 weiter Spanier Jairo, Richardo und Tachi kennen, und gemeinsam erkundeten wir Barkhor.
schneebedeckte Bergspitzen vom Flugzeug aus
mein 1. Blick auf den Potala Palast!!!!
Haeuserfront im Barkhor Stadtteil
Einkaufsmoeglichkeiten, die fast alle Wuensche erfuellen
Dann also los mit dem Rundgang: die Sonne schien, wir hatten alle super Laune und gemeinsam mit tibetischen Pilgern wanderten wir um den Jokhang Tempel durch kleine Gaesschen mit vieeelen Souvenierstaenden. Die Stimmung war ganz besonders, es gab hier nicht so viele Chinesen, die Tibeter laechelten viel und wir waren herzliche willkommen in kleinen Tempelanlagen. Ich konnte mich gar nicht satt sehen an all diesen religioesen Zeremonien, die rund um den Jokhang Tempel standfanden. Menschen warfen sich auf den Boden um zu beten, ueberall konnte man Raeucherstaebchen riechen und wir genossen es die Tibeter zu beobachten - was fuer Eindruecke!!!
der Platz vor dem Jokhar Tempel
mit vielen Verkaufsstaenden
Moenche ueberall!!!
vor dem Tempel beim Beten
brennende Kerzen bestehend aus Jakbutter in einem kleinen Tempel
wie gruselig!
Gebetsmuehlen um einen Tempel - bitte IMMER im Uhrzeigersinn gehen!
Tibeterin mit einer kleinen Handgebetsmuehle
Maenner beim taeglich Spiel
Yakcheese! Was fuer ein Geruch (oder fuer mir eher Gestank, schmeckt wie ranzige Butter)
Zahnarzt gefaellig?
Da faellt mir dazu ein, dass es kaum tibetische Zeichen hier gibt. Es wird alles in der chin. Schrift angeschrieben.
Jairo und ich haben uns mit den tollen Hueten den Tibetern etwas angeglichen
Nach einem leckeren Abendessen gings nochmal zur Potala - einfach beeindruckend!!!
Am naechsten Tag stand fuer mich "Planung" am Programm. Was wollte ich im kommenden Monat in Tibet so anfangen? Irgendwie reizte mich der Westen Tibets sehr, keine Ahnung warum, wusste ja auch nicht wirklich was mich dort erwartet. Um dort hinzukommen musste man sich aber einen Jeep mit Fahrer und zusaetzlichem Guide "mieten", denn es ist hier illegal sich ohne "Tour" fortzubewegen. Ausserdem gibt es teilweise keine Busse und man ist auf die Hilfsbereitschaft von LKW-Fahrern angewiesen. Zwar hab ich schon vereinzelt Hitchhiker getroffen, doch die meinten, dass es oft Tage dauert, bis man jemand findet, der einem mitnimmt. Ich machte mich somit auf die Suche nach einer Begleitung Richtung Westen Tibets. In den groesseren Hotels gibt es Noticboards, wo man einfach eine Nachricht hinterlaesst und schon bekam ich einige Emails. Christina aus der Schweiz hatte auch die gleiche Route wie ich, nur dass ihre Tour an der nepalischen Grenze endete - da bin ich doch spontan und fahr mit ihr nach Nepal (es ist herlich keine fixen Plaene zu haben). Gemeinsam organisierten wir uns einen Jeep, einen Fahrer und einen Guide, die uns innerhalb von 3 Wochen zuerst ueber mehrer Kloesteranlagen zum Mount Kailash, weiter westlich ins Guge Kingdom, dann zum Lake Manasorover und wieder retour zum Mount Everest Base Camp und schliesslich zur nepalischen Grenze bringen sollte. Ein ganz schoen teueres Unternehmen! Es mussten vorher aber noch alle Permits ausgestellt werden - ja, man braucht fuer jeden Ort ein Permit. Und nicht nur wir, sondern auch der Guide und der Fahrer!
Nun zum Besuch des Potala Palastes, dem frueheren Sitz Dalai Lamas. Kurze Info nebenbei: es ist verboten ein Bild des aktuellen Dalai Lamas zu besitzen/verschenken. Ich traf sogar Traveller denen der Lonely Planet weggenommen wurde, weil dieser eine Zeichnung vom Dalai Lama beeinhaltet!
Aber nun zur Besichtigung, doch eigentlich es ist bis dahin noch ein weiter Weg: zuerst musste man sich mit dem Pass zwischen 7 und 12 Uhr in der Fruhe fuer eine Nr., die einem auf den Handruecken geschrieben wurde, anstellen. Um 13 Uhr kam man wieder um dann der Nr. entsprechend in einen kaefigartigen Sitz gequetscht zu werden. Um 14 Uhr wurden dann die vorlaeufe Karten mit einer erneuten Uhrzeit der Sitzreihenfolge ausgegeben. Am folgenden Tag konnte man dann mit Pass zur angegebenen Uhrzeit die Potala besuchen und bekam das endgueltige Ticket - kompliziert oder?
Vom Besuch der Potala kann ich relativ wenig erzaehlen (Photographieren ist auch hier strengstens verboten), denn es war einfach nicht beeindruckend. Ueberall sind chinesische Wachen postiert, Moenche duerfen nicht ihre traditionelle Kleidung tragen und von den ueber 1000 Raeumen ist nur ein Bruchteil geoeffnet. Ich wurde mit chinesischen Touristen durch die Gaenge geschoben und hatte wirklich nicht das Gefuhel mich im Wahrzeichen Lhasas zu befinden. Es war unspektakulaer und nicht beeindruckend. Ich war nur froh, dass ich schon vorher von anderen Touris gewarnt war - somit war ich nicht enttaeuscht!
der (von aussen) beeindruckende Potala Palast
und gleich GEGENUEBER steht das chinesische "Befreiungsdenkmal" - was fuer eine Schikane!!!
fruehmorgendliche Pilger fuer der Potala
beim Beten
jung und alt
Huete!
Weitaus beeindruckender war der Besuch des Jokhang Tempels - der heiligste Temp in der Welt des tibetischen Buddhismus.
Ein bischen was geschichtliches: Koenig Songtsen Gampo liess den Jokhang im 7. Jahrhundert erbauen, um dort die Mitgift seiner nepalischen Braut unterzubringen. Allerdings brachte der Bau des Templs groessere Probleme mit sich, denn nach einer Vision lag unter der Erde Tibets eine gigantische schlafende Daemonin - der Kopf im Osten, die Fuesse im Westen und das Herz unterhalb Lhasas. Somit mussten an bestimmten Punkten des Landes Kloester errichtet werden, um die Daemonin an den Gliedmassen festzumachen - es entstanden 11 weitere Tempel!
In diesen Tempel waren weitausweniger Touristen unterwegs und vor allem keine chinesischen Wachposten aufgestellt! Ich konnte somit in Ruhe die vielzahl an Figuren bewundern...
der Innenhof des Jokhang Tempels
...und am Dach
Schuhchaos vor einem Gebetsraum
buntes Dach
Die Abende in Lhasa verbrachte ich immer mit der ganzen spanischen Truppe und konnte somit meine nichtvorhandenen Spanischkenntnisse aufbessern! Aber auch ein Paearchen aus Berlin leistete mir Gesellschaft und wir tauschten fleissig Buecher aus, was in ganz China komischerweise nicht moeglich war (es gab einfach keine Buchlaeden).
Am letzten Tag passierte mir etwas, was mich in meinem Gefuehl verstaerkte: ich wurde beraubt. Ich war gerade beim Souveniershoppen, als mir ein Typ in die Hosentasche griff und mir mein Geld fladderte und davonrannte. War zum Glueck ja nicht viel, doch es ist einfach nur traurig, dass mir das zum 1. Mal in der heiligen Stadt Lhasa passiert!
Ich hatte schon einige "boese" G'schichteln ueber Raub und Betrug gehoert, doch jetzt musste ich es selbst erfahren - es ist einfach nur Schade! Und meiner Meinung nach wird der neue Zug, der Peking direkt mit Lhasa verbindet und somit noch mehr chin. Touris bringt, dieses Verhalten nur verstaerken...
Aufbruch: | 28.04.2006 |
Dauer: | 9 Monate |
Heimkehr: | 24.01.2007 |
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