Sued-Ost-Asienreise
Tibet: Zentrum der Welt - Mount Kailash
15.09.-16.09.
Da war ich also angekommen - 1400km entfernt von Lhasa - beim heiligen Berg Kailash im Zentrum des Universums fuer Buddhisten, Hindus und Jainisten.
Tag 7
Um 9 Uhr in der Frueh gings los; am Ruecken ein relativ grosser/schwerer Rucksack, gefuellt mit mehr warmen Gewand, Essen und Schlafsack. Christina und ich hatten beschlossen keinen Traeger zu nehmen - wir wollten die Kora rund um den Berg mit eigener Kraft schaffen.
Es ging ganz gemaechlich von Tarchen, das auf 4560m liegt, los. Bei dieser Hoehe wandert man automatisch nicht zu schnell, denn ansonsten bleibt einem die Luft weg! Christina machte sich unabhaengig, doch Ysi aus Frankreich war mir ein toller Wanderkumpel - so vergingen die 6 Std. bis zu unserem Nachtquartier nahe dem Kloster Drirapuk sehr schnell. Hier quartierten wir uns in einem der Dorm-Zelte ein - ich war schon gespannt, ob mein Schlafsack, den ich in Lhasa gekauft hatte, hielt, was er laut Aufschrift "comfortable around cero degree" versprach...
Doch zuerst gabs eine eine chin. Fertignudelsuppe und viel Tee. Irgendwie war der Abend sehr bizarr, denn wir warteten nur darauf, dass es dunkel wird, um schlafen zu gehen. Und da es in ganz China nur eine Zeitzone gibt, wird es im Westen erst gegen 9 Uhr dunkel.
Der Schlafsack hielt was er versprach - erfreulicher Weise!!! Doch schlafen konnte ich trotzdem nicht: das hat die Hoehe fuer mich so an sich, dass ich einfach nicht schlafen kann. Aber auch staendiges leichtes Kopfweh und staendigs Pinkeln sind bekannte "Nebenwirkungen".
Christina und ich am Beginn unserer Wanderung
Yakhorn und im Hintergrund schon Mount Kailash (Westseite)
und hier der heiligste Berg ganz nah!!
die Nordseite abends
Tag 8
Naechster Tag: um 7 Uhr, es war noch dunkel, kochten wir uns mit dem Gaskocher Fruehstueck und machten uns fuer den anstehenden Pass bereit. Ein Aufstieg auf 5630m wartete.
Wir marschierten schoen langsam los - immer wieder Verschnaufpausen (obwohl meine Kondition passte, musste ich staendig wegen akuter "Atemnot" anhalten). Gemeinsam mit tibetischen Pilgern bestiegen wir den Pass, nur dass die Tibeter den Berg foermlich rauf rannten - mir blieb schon beim Zuschauen die Luft weg! Tibeter gehen die Kora in einem Tag! Das bedeutet um ca. 2 Uhr in der Frueh losgehen und durchwandern - Hut ab, was Religion alles bewirken kann!
Nach gut 2 1/2 Std. hatte ich es geschafft. Umgeben von schneebedeckten Bergen, tibetischen Gebetsflaggen und Tibetern, genoss ich die Ausicht und war einfach nur stolz auf mich! Ja, ich stand auf 5630m !!! ...ganz schoen weit weg von meinen urspruenglichen Reiseplaenen, die sich grossteils nur auf Meeresniveau abspielten!
Der Abstieg war einfach und je weiter ich runter kam, desto einfacher war das atmen!
Urspruenglich wollten Christina und ich die Kora in 3 Tagen gehen, doch ich liess mich dazu ueberreden die 56 km lange Umrundung noch am gleichen Tag zu beenden. Da wir ausser kleinen Snacks nichts assen, war ich als wir um 8 Uhr am Abend wieder im Hotel ankamen richtig streichfaehig!
warm eingepackt gings in der Morgendaemmerung los
(ich, Christina und Ysi)
Kailash noch in Wolken gehuellt
hier hinterliess ich meine Haare...
am Pass auf 5630m Hoehe
mit tibetischen Pilgern
ja, ich hatte es geschafft! Juhu!
Aussicht vom Pass
und der "gemuetliche" Rueckweg zum Ausgangspunkt
farbenfrohe Landschaft
Erst am naechsten Tag realisierte ich das einzigartige Erlebenis: es war so beeindruckend gemeinsam mit tibetischen Pilgern (und natuerlich anderen Buddhisten & Hindus) den heiligen Mount Kailash zu umwandern. Nicht nur dass Tibeter die Kora in einem Tag gehen, nein es gibt auch die richtigen "Fanatiker", die die gesamten 56 km mit der "Gebetsbewegung" (= Haende ueber dem Kopf falten, niederknien, sich komplett ausgestreckt am Boden hinlegen und wieder von vorne) vollenden! Es war sooo eindrucksvoll!!!
Noch dazu wurde ich am Mount Kailash neu geboren: ich hinter liess an einer bestimmten Stelle Haare von mir und am Pass wurde ich dann neu geboren (zumindest ist es im Buddhismus so). Den Beweis fuer meine "Frische" hab ich auch: denn es gibt ein bestimmtes Loch im Felsen, durch das nur die kraxeln koennen, die keine Suenden (mehr) haben - ich passte locker durch !!!
Aufbruch: | 28.04.2006 |
Dauer: | 9 Monate |
Heimkehr: | 24.01.2007 |
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