Mit den Flying-Wombats ein Jahr durch Australien

Reisezeit: Dezember 2006 - Dezember 2007  |  von Claudia und Sven

Birdsville Track

Warum um alles in der Welt will man durch die Wueste nach Birdsville fahren, einem kleinen abgelegenen Ort im Nichts?

Wir koennen es auch nicht genau beantworten aber es war vielleicht der Reiz der Einsamkeit den diese Gegend ausstrahlt und das Abenteuer den beruehmt beruechtigten Birdsville Track selbst zu fahren.

Der Birdsville Track zaehlt zu den laengsten und einsamsten Pisten dieser Erde. Von Marree aus nach Birdsville sind es etwa 520 Kilometer. Dazwischen ist lediglich ein Roadhouse in Mungerannie.

Die Motivation war im beruehmten Birdsville Hotel zu sitzen und ein kuehles Bier am Tresen zu trinken.

Das Wichtigste ist fuer so eine Unternehmung genug Wasser und Verpflegung mitzunehmen. Deshalb haben wir uns in Port Augusta mit 90 Liter Wasser und ausreichend Verpflegung (1Kg Reis, ein paar Kilo Nudeln usw.) versorgt.

Zum Glueck gibt es in Australien das Trinkwasser in praktischen 15 Liter Kanistern zu kaufen.

Zum Glueck gibt es in Australien das Trinkwasser in praktischen 15 Liter Kanistern zu kaufen.

Wir haben jeden einzelnen Kanister in eine robuste Muelltuete gesteckt und auf dem Dach festgeschnallt.

Wir haben jeden einzelnen Kanister in eine robuste Muelltuete gesteckt und auf dem Dach festgeschnallt.

Und dann ging die Fahrt nach Norden an den Flinders Ranges vorbei in Richtung Marree wo der Birdsville Track beginnt.

In Parachilna einem kleinen Kaff, was auf dem Weg lag, beschlossen wir uns ein Sueppchen zu kochen. Eigentlich kein Problem, aber wir waren wieder im Outback und dort gibts es viele Fliegen die so ein Sueppchen und uns auch lecker finden.

Wir griffen deshalb zu verschaerften Sicherheitsvorkehrungen. Claudia stuelpte sich einfach eine Muelltuete ueber den Kopf, in der Hoffnung etwas geschuetzt zu sein...

Wir griffen deshalb zu verschaerften Sicherheitsvorkehrungen. Claudia stuelpte sich einfach eine Muelltuete ueber den Kopf, in der Hoffnung etwas geschuetzt zu sein...

... wie man es nimmt, das Essen war trotzdem anstrengend und die kleinen Biester ziemlich laestig.

... wie man es nimmt, das Essen war trotzdem anstrengend und die kleinen Biester ziemlich laestig.

Nette Fleischbeilage oder? Ehrlich gesagt wissen wir nicht genau wieviele Fliegen wir mitverschluckt haben.

Nette Fleischbeilage oder? Ehrlich gesagt wissen wir nicht genau wieviele Fliegen wir mitverschluckt haben.

Ein toller Auftakt aber so ist das nun mal im wunderschoenen Outback.

Haetten wir gewusst das ein paar Kilometer weiter der Ort Leigh Creek (eine Wuestenoase mit viel weniger Fliegen) ist, waere unser Mahlzeit angenehmer und weniger stressig gewesen.

Am naechsten Morgen starten wir in Leigh Creek und fahren nach Marree. Dort tanken wir unser Auto noch einmal voll und starten unsere Wuestentour.

4 Wuesten durchquert man auf dem Track: Tirari Desert, Strezelecki Desert, Sturt Stony Desert und die Simpson Desert

4 Wuesten durchquert man auf dem Track: Tirari Desert, Strezelecki Desert, Sturt Stony Desert und die Simpson Desert

Das Schild zeigt an ob die Tracks befahrbar und offen sind. Nach starken Regenfaellen kann es vorkommen das die Strassen geschlossen werden, weil es lebensgefaehrlich sein kann. Die Strassen koennen dann ueberflutet oder aufgerissen sein.

Das Schild zeigt an ob die Tracks befahrbar und offen sind. Nach starken Regenfaellen kann es vorkommen das die Strassen geschlossen werden, weil es lebensgefaehrlich sein kann. Die Strassen koennen dann ueberflutet oder aufgerissen sein.

Der Weg nach Birdsville fuehrt durch riesengrosse Cattle Stations (Tierfarmen). Hier in dieser Einoede leben also auch Menschen, die viel Land besitzen und unter harten Bedingungen Viehzucht (Pferde, Rinder oder Kamele) betreiben.

Der Weg nach Birdsville fuehrt durch riesengrosse Cattle Stations (Tierfarmen). Hier in dieser Einoede leben also auch Menschen, die viel Land besitzen und unter harten Bedingungen Viehzucht (Pferde, Rinder oder Kamele) betreiben.

Wir Weicheier haben uns in Marree mit einem Fliegenschutz versorgt und waren dankbar dafuer. Sieht doch besser aus als die Muelltuete oder

Wir Weicheier haben uns in Marree mit einem Fliegenschutz versorgt und waren dankbar dafuer. Sieht doch besser aus als die Muelltuete oder

Am Clayton River schlugen wir unser erstes Camp auf.

Am Clayton River schlugen wir unser erstes Camp auf.

Die Besitzer der Clayton Station hatten hier eine Dusche, Toiletten und Badewanne zur Verfuegung gestellt. Ein Luxus den wir hier nie erwartet haetten.

Die Besitzer der Clayton Station hatten hier eine Dusche, Toiletten und Badewanne zur Verfuegung gestellt. Ein Luxus den wir hier nie erwartet haetten.

Man darf auf dem ganzen Track nur in festgelegten Camps uebernachten. Es ist verboten an Wasserstellen der Tiere zu campen und es soll die Privatsphaere der Farmer gewahrt bleiben.

Hier die Seite von der Claytonstation, die die besten Pferde von ganz Australien zuechten:

www.claytonstation.com.au

An dieser Stelle stand einmal der wohl einsamste Tante Emma Laden der Welt.

An dieser Stelle stand einmal der wohl einsamste Tante Emma Laden der Welt.

Die Landschaft auf dem Track ist atemberaubend schoen. Unendliche Weiten und den groessten Himmel den man sich vorstellen kann. Wenn die Fliegen nicht gewesen waeren, dann haette nichts diese Idylle gestoert.

Eine Oase in der Wueste: Mungerannie 
Etwa die Haelfte des Tracks war geschafft.

Eine Oase in der Wueste: Mungerannie

Etwa die Haelfte des Tracks war geschafft.

Doch in Mungerannie kam alles anders wie gedacht. Wir muessen umkehren. Ein Mann der uns mit dem Auto entgegenkam (das Einzige ueberhaupt bisher) teilte uns mit, dass Birdsville ueberflutet ist und wir nicht dorthin koennen in den naechsten Tagen, wenn nicht gar Wochen. Er meinte wir wuerden bis zum Diamantina River kommen und Birdsville mit den Augen sehen koennen, aber wir muessten in der Wueste warten bis das Wasser zurueck geht. Durch den ueberfluteten Fluss kommen die Sandfliegen in Massen vor und ist unmoeglich sich draussen aufzuhalten ohne von ihnen staendig gestochen zu werden.

Notgedrungen fuhren wir zurueck. Die Natur hatte uns einen Strich durch die Rechnung gemacht und es zeigte sich wieder einmal es kommt immer anders als man denkt.

Sven war ziemlich deprimiert, denn er hatte schon vom kuehlen Bierchen an der Hotelbar in Birdsville getraeumt...

Keilschwanzadler konnten wir in der Wueste oefters beobachten. Ein majestaetischer Anblick in dem wunderschoenem blauem Himmel.

Keilschwanzadler konnten wir in der Wueste oefters beobachten. Ein majestaetischer Anblick in dem wunderschoenem blauem Himmel.

Auf dem Rueckweg zeigte sich, dass wir eine gute Entscheidung getroffen hatten, denn ein Gewitter zog auf und wir erlebten die Wueste bei Sturm und Regen.

Vielleicht haben wir irgendwann einmal wieder die Moeglichkeit hierher zu kommen und einen zweiten Versuch zu wagen.

© Claudia und Sven, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
In unserem Buch "Zu Besuch beim Lachenden Hans" haben wir bereits unsere Erfahrungen in Australien niedergeschrieben. Nun wollen wir, Claudia und Sven von www.flying-wombats.de, endlich einmal ein ganzes Jahr in Australien verbringen, weil uns die normale Urlaubszeit von 4 Wochen dafür einfach nicht mehr ausreicht. Alle die sich dafür interessieren können gern dabei sein...
Details:
Aufbruch: Dezember 2006
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: Dezember 2007
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Claudia und Sven berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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