Mit den Flying-Wombats ein Jahr durch Australien
Murray River Region: Unsere kurze Karriere als Orangenpfluecker
Wie bereits erwaehnt waren wir auf der Suche nach einem Job. Mitte Maerz war es dann soweit und wir machten eine steile aber kurze Karriere als Orangenpfluecker.
Im Buero einer Jobvermittlung in Waikerie erhielten wir die Telefonnummer von Kathy. Als wir sie anriefen war sie zufaellig gerade auf der Post. Dort trafen wir sie und hatten auf der Strasse unser erstes australisches Vorstellungsgespraech, alles easy going
Sonntag konnten wir anfangen Orangen zu ernten, wir sind gespannt und freuen uns. Nach einer ausfuehrlichen Einweisung ging es dann auf die Plantage, wo uns Tom unser Supervisor in Empfang nahm. Wir beide bekamen zusammen eine Reihe Baeume und der Spass fing an: Wir ernteten Valencia Orangen.
Unsere Ernte )
Am ersten Tag schafften wir sage und schreibe 2 Bins. (Ein Bin ist ein grosser Erntebehaelter von einer etwaigen Groesse von 1m x 1m x 1m und es passen etwa 500 Kilogramm Orangen hinein.) Eine Tonne Orangen haben wir zusammen in 6 Stunden geerntet. Fuer einen Bin bekamen wir 25 Dollar (etwa 15 Euro), sodass wir an diesem Tag 50 Dollar zusammen verdienten. Anfaengerpech sagten wir uns und Prozessoptimierer, wie wir beide sind, ueberlegten wir am Abend die Pflueckstrategie fuer den naechsten Tag.
Mit viel Optimismus und etwas Muskelkater standen wir am naechsten Morgen mitten in der Nacht auf und fruehstueckten bei Mondschein am Murray River. Um 7 Uhr waren wir auf der neuen Plantage und bekamen einen Schock, denn die Baeume waren sehr hoch und unsere Strategie fuer die Katz. Teilweise war es echt gefaehrlich die Fruechte oben zu pfluecken. An den stark veraestelten Bauemen war es sehr schwer die Leiter vernuenftig anzustellen. Sie machte sich oft selbststaendig und Sven war oefters kurz vorm Abstuerzen. Tom besorgte Sven einen Enterhaken mit dem er auch die Orangen von ganz oben angeln und herunterschlangen konnte, ein klasse Jo-Training. Claudia las die Fruechte anschliessend vom Boden auf. Haetten wir die Orangen oben haengen gelassen, dann waeren uns von den harterarbeiteten 25 Dollar pro Bin noch 10 Dollar abgezogen wurden. Ein hartes Brot. Am Mittag hoerten wir gefrustet auf. Unsere Bilanz am zweiten Tag 2 Bins. Es ist extrem schwierig eine gute HU zu bekommen *schmunzel*
Soviel Schinderei und das an einem Feiertag.
Doch wir geben nicht auf, am dritten Tag schafften wir 3 Bins und am vierten wieder nur 2. Am Mittag des vierten Tages war es genug, Sven beschloss keine einzige Nippy mehr zu pfluecken. Wir setzten uns in den Schatten der Baeume, assen ersteinmal einige frische Orangen und freuten uns auf unser Kuendigungsgespraech.
Die Arbeit als Orangepicker ist echt hart, waere aber durchaus erstragbar, wenn die Bezahlung etwas angemessener gewesen waere. Am Mittwoch Nachmittag war viel los vor Kathys Haus. Alle, die mit uns am Sonntag neu angefangen hatten zu arbeiten, kuendigten mit uns zur selben Zeit.
In den vier Tagen hatten wir beide zusammen 225 Dollar verdient, nach Abzug der Steuer waren es 189 Dollar. Bei anderen Erntejobs kann man das locker zusammen an einem Tag verdienen. Trotz allem hat uns die harte und schmutzige Arbeit Spass gemacht und wir freuen uns schon auf unseren naechsten Job.
Aufbruch: | Dezember 2006 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2007 |