Mit den Flying-Wombats ein Jahr durch Australien
Im Kelly Country: Die gruene chinesische Frucht "Yang Tao"
In Wangaratta gibt es mitten in der Stadt einen schoenen Park in dem wir immer kostenlos uebernachteten. Am 24.05.2007 morgens, wir schliefen noch und hatten fuer uns untypisch unser Handy ueber Nacht angelassen, als Jade uns anrief.
Wenn wir wollten koennen wir in Whorouly vorbeikommen und sie zeigt uns die Arbeit. Wir fuhren hin und durch Zufall fanden wir Torren, ein Angestellter der Kiwiplantage, der uns auf die Plantage mitnahm. Jade, eine junge Frau in unserem Alter, begruesste uns und erklaerte uns alles ueber die Kiwifrucht und was wir zu tun haetten.
Am Mittwoch eine Woche spaeter konnten wir wenn das Wetter mitspielt anfangen. Wir hatten also wieder einen Job und freuten uns auf den Beginn und das die Arbeitssuche wieder so schnell erfolgreich war.
Wir ueberbrueckten ein Woche und am Mittwoch 30.05.07 standen wir puenktlich auf der Plantage um zu arbeiten. Leider gab es zwei Tage vorher ununterbrochen Regen, sodass die Vorarbeit auf dem Feld nicht gemacht werden konnte. Fuer uns hiess das, wir mussten warten bis naechsten Montag. Ersteinmal waren wir ziemlich deprimiert aber wir hofften, dass Wetter wuerde mitspielen.
Da wir ungeduldig waren schrieben wir Jade eine SMS und sie sagte uns Probearbeiten fuer Freitag zu.
Worin bestand unsere Arbeit:
Im Winter muessen die Kiwibaeume verschnitten werden, damit in der naechsten Saison die Baeume wieder genug Kraft haben um viele neue Fruechte zu tragen. Auf einem Kiwibaum koennen bis zu 1000 Fruechte in einer Saison geerntet werden.
Die Plantage war aufgeteilt in Bloecke, und diese widerrum in einzelne Bays. Ein Block bestand aus 30 bis 50 Bays. Eine Bay ist etwa 4,5 Meter mal 4 Meter. An jeder Bayecke steht ein Baum. Damit Kiwipflanzen Kiwifruechte tragen koennen brauch man weibliche und maennliche Pflanzen.
Der erste Schritt beim Kiwipruning besteht darin die Baeume zu entlauben, voher sehen die Felder noch so schoen aus:
Im zweitem Stepp wird das alte Holz mit einer Gartenschere mit Luftdruck angeschnitten. Dafuer bekommen die Leute 1.70 Dollar pro Bay.
Danach kommt das "Pulling Out", d.h. das alte Holz heraus holen, sodass die Bay danach viel lichter aussieht und nur noch die jungen Aeste stehen bleiben.
Das war auch unsere erste Arbeit fuer 3 Tage. Dieser Job ist zwar geistig einfach aber koerperlich sehr anstrengend. Pro Bay verdient man bei der Arbeit 3 Dollar. Svens Rekord lag an einem Tag bei 34 Bays.
Das Schlafen Nachts ist wenn man es nicht gewohnt ist kein Vergnuegen, weil die Arme und Haende stark kribbeln und schmerzen.
Aber wir schlugen uns als Neulinge gar nicht schlecht und freuten uns viel mehr zu verdienen als bei der Orangenernte.
Pulling out war zum Glueck nach 3 Tagen vorbei und die restlichen 6 Wochen haben den letzten Arbeitsschritt, das "Tie down".
Die Baeume sehen dann noch so aus...
Unsere beste Technik war ersteinmal in diesem Urwald aufzuraeumen und nur die Aeste stehen zu lassen, die wir verwenden wollten und das mussten 14 Stueck auf einer halben Bayseite sein.
Jetzt kommt der "Tie" Koenig auf den Plan und es beginnt der letzte Schritt des Tie down.
Die Tasche die wir umhatten enthielt, kleine Schere, Gummis und Klipser.
Teilweise waren die Aeste so ineinander verschlungen, dass man diese ersteinmal mit einer kleinen Schere befreien musste.
... und fertig war eine halbe Bay. Das ganze dann auf anderen Seite noch einmal und eine Bay war geschafft.
Beim Tie down verdienten wir fuer jede Bay 6 Dollar. Bei besonders schlimmen Baeumen (siehe Bilder) konnten wir mit unseren Boss eine Lohnerhoehung aushandeln auf 8 Dollar pro Bay.
Im grossen und ganzen hatten wir sehr viel Glueck mit dem Wetter. Doch auch ein paar Tage gab es auch ordentlich Regen, sodass wir im Matsch baden gehen konnten...
Aber auch mit Frost hatten wir zu kaempfen. Gerade am Morgen war es bitterkalt und uns fielen beim Arbeiten fast die Haende ab.
... unser Ziel war es 5000 Bugs in 6 Wochen zu verdienen.
Die Arbeit auf dem Feld war anstrengend und an manchen Tagen sehr zaeh. Man braucht einen starken Schweinehund um die Arbeit ueber einen laengen Zeitraum durchzuhalten.
Aber es war fuer uns eine sehr schoene Erfahrung, beim Arbeiten die Kookaburras lachen zu hoeren oder mit den Hunden des Chefs zu spielen.
Ein moderner Eiskratzer, der sich auch als Steakwender sehr gut eignet
Fraser schaffte es bei allen sie erfolgreich vom Arbeiten abzuhalten. Er suchte im Feld sich eine Kiwi und legte sie einem direkt vor die Fuesse: Spiel mit mir oder ich bell dich an bis du mir genug Aufmerksamkeit schenkst.
Wir hatten viel Spass zusammen auf dem Feld. Die Jungs waren sehr schnell beim Arbeiten, einer von ihnen hat das geschafft was wir beide zusammen am Tag gearbeitet haben.
Sie fahren normalerweise in Neuseeland Taxi und kommen urspruenglich aus Bangladesch. Ab und an machen sie sich den Spass auf dem Feld zu arbeiten und "good money" zu machen.
Beim indischen Abschiedsessen versprachen wir ihrer herzlichen Einladung nach Neuseeland nachzukommen.
Claudias Geburtstag, einer der wenigen freien Tage. Wir feierten mit gutem Wein und hausgemachtem Kaese aus Milawa.
Milawa ist ein kleines Doerfchen und eine Gourmet Region. Auf dem dortigen Campingplatz bekamen wir von Ann der Besitzterin einen Onsite-Van fuer 100 Dollar die Woche zur Verfuegung gestellt. Dort richteten wir uns sehr gemuetlich ein und bekamen zwei kleine Heizer fuer die kalten Tage und Naechte.
Am 11.Juli haben wir unser Ziel erreicht mit viel Durchhaltekraft unsere 5000 Dollar netto zu verdienen. Der Abschied fiehl allen etwas schwer. Die Leute waren stets immer sehr nett und fair zu uns. Der Boss wollte das wir noch weiter arbeiten aber unsere Gruende zum Aufbruch waren ihm verstaendlich. Zum Abschied gab es von ihm noch lecker Wein. Wir koennen gerne wieder kommen zum Kiwipfluecken oder sonstige Arbeiten.
Aufbruch: | Dezember 2006 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2007 |