Mit den Flying-Wombats ein Jahr durch Australien

Reisezeit: Dezember 2006 - Dezember 2007  |  von Claudia und Sven

Tasmanien: Port Arthur

London anno 1835 vor dem koeniglichen Gerichtshof stehen zwei Gesetzesbrecher und warten auf ihr Urteil.

Was den beiden zur Last gelegt wird:

Claudiana, Diebstahl eines besonders grossen Schokoriegels, wird zu 15 Jahren Haft verurteilt.

Svenilo, Einbruch in ein Londoner Wurstgeschaeft, wird lebenslaenglich verurteilt.

Der Richter beschliesst, dass beide nach Van Diemens Land (heutige Tasmanien) in das neue Strafgefangenenlager Port Arthur ueberfuehrt werden sollen.

Port Arthur liegt am anderen Ende der Welt und gilt als einer der sichersten Strafgefangenen Lager der damaligen Zeit. Der Ort liegt auf einer Halbinsel im Suedosten von "Van Diemens Land" und es gibt nur eine schmale Landverbindung (Eaglehawk Neck) zur restlichen Insel, die eine Flucht ermoeglichen koennte. Um das zu verhindern wurden 18 "kleine niedliche" Hunde als Wache aufgestellt. Die Flucht ueber das Meer war fuer viele aussichtslos, da sie nicht schwimmen konnten. So auch Claudiana und Svenilo.

Nach 3 Monaten beschwerlicher Seereise kommen sie im Herbst des Jahres 1836 in Port Arthur an. Gleich nach ihrer Ankunft wurde ihnen die langen Regeln dieses Ortes vorgelesen.

Port Arthur wurde zu dem Zweck angelegt, "Schurken ehrlich zu machen". Die Stuetzpfeiler dieses Systems waren Disziplin und Bestrafung, religioese und moralische Anleitung, Einteilung und Trennung nach Klassen sowie Ausbildung und Erziehung. (Die angewandten Methoden erscheinen heutzutage grausam und viele der Maenner gingen an ihnen zugrunde)

Die beiden Gefangene nahmen es anfangs mit der Disziplin nicht so genau und wurden deshalb zunaechst in Einzelhaft gesteckt.

Ziel war es die beiden ungehorsamen Straeflinge zu isolieren und sie einzuschuechtern.

Claudiana verbrachte 4 Monate in dieser Zelle ...

... waehrend Svenilo sich als besonders schwerer Fall herausstellte und dort 12 Monate verbrachte. Wenn man ihn einmal ins Freie liess, wurde er durch eine Maske daran gehindert mit anderen Kontakt aufzunehmen. Jegliches Fehlbetragen wurde mit Aufenthalt in der Strafzelle geahndet, wo er bis zu 30 Tage bei Wasser und Brot in voelliger Dunkelheit und Stille verbringen musste.

Svenilo verbrachte viel Zeit in der Kapelle des Einzelgefaengnisses.
Die Straeflinge standen dort in voneinander abgeschirmten Einzelkabinen.

Nachdem sie aus der Einzelhaft entlassen wurden, konnten sie ihre handwerklichen Geschicke unter Beweis stellen.
Denn alle Gebaeude auf Port Arthur wurden von den Straeflingen selbst errichtet.

So auch die Gefangenenbaracken.

Leidensgenossen

Leidensgenossen

Religion spielte eine grosse Rolle zur Formung der verdorbenen Seelen. An den Gottesdiensten am Sonntag versammelten sich bis zu 1100 Menschen in der Kirche.

Heutzutage ist Port Arthur ein grosses Freilichtmuseum in wunderschoener Lage.

Doch das ist nur am Tag so. In der Nacht, so erzaehlt man sich, geistern einige verlorene Seelen der damaligen Zeit auf dem Gelaende umher.

© Claudia und Sven, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
In unserem Buch "Zu Besuch beim Lachenden Hans" haben wir bereits unsere Erfahrungen in Australien niedergeschrieben. Nun wollen wir, Claudia und Sven von www.flying-wombats.de, endlich einmal ein ganzes Jahr in Australien verbringen, weil uns die normale Urlaubszeit von 4 Wochen dafür einfach nicht mehr ausreicht. Alle die sich dafür interessieren können gern dabei sein...
Details:
Aufbruch: Dezember 2006
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: Dezember 2007
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Claudia und Sven berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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