Nach Costa Rica und weiter...
COSTA RICA: Rincon de la Vieja
Semana Santa, die Osterwoche stand vor der Tuer. Was tun? Es gibt zwei Moeglichkeiten: Tuere oeffnen oder Tuere schliessen. Die Sprachschule hielt die Pforten verriegelt, waehrend Ramona, Patrick und ich sie oeffneten, was uns dreien eine Woche Mini-Costa-Rica-Reise versprach.
Unsere Reiseroute fuehrte zuerst nach Liberia, dann zum Vulkan Rincon de la Vieja, zurueck nach Liberia und weiter nach Monteverde.
Am Sonntag, 8. April machten wir uns auf nach Liberia. Liberia ist zwar ein guter Knotenpunkt fuer viele Reisedestinationen, aber ansonsten ist sie keine besonders attraktive Stadt. Sie zeigt sich ganz im Tico-0815-Stil, mit einem Stadtpark, vielen Laeden, Hotels, Restaurants und hin und wieder erblickt man einen aufgeplatzten Kehrichtsack, leere Bierdosen oder verfaulte Mangos.
Wir verweilten eine Nacht in einer einfachen Unterkunft und wurden am folgenden tag ueber wiederum (aber langsam hab ich mich dran gewoehnt) bemitleidenswerte Schotterwege zum Hotel Rinconcito Lodge, in der Naehe des Vulkans Rincon de la Vieja, gefuehrt. Der Ausflug zum Vulkan lohnt sich nur schon wegen der Anfahrt (mal abgesehen von den Strassenverhaeltnissen. Aber habt ihr gewusst, dass Costa Rica ueber das beste Strassennetz in ganz Mittelamerika verfuegt??! Erstaunlich!) No importa... Die Gesteine am Fusse der Vulkans sind alle schneeweiss. Die Zufahrtsstrasse zur Unterkunft ist ebenfalls ganz weiss und gesaeumt von einer 2 Meter hohen natuerlichen Kalksteinmauer, auf der einige Trockenpflanzen und Baeume wachsen. Wunderschoen!
Da der Nationalpark Rincon de la Vieja am Montag geschlossen blieb, unternahmen wir eine kleine Wanderung, an einen kleinen Wasserfall, zu einer kleinen Erfrischung .
Diesen friedlichen und ruhigen Tag beendeten wir mit einem herrlichen Nachtessen (siehe Bild "Esskultur") und einer amuesanten Runde "Egyptian Rat Screw". Ein simpel einfaches Kartenspiel, das eindeutig nur Maenner gewinnen koennen. Die Frauen denken zu viel dabei, das haben Ramona und ich aus der Tatsache gefolgert, dass wir zwei bis heute kein einziges Mal das Spiel gewonnen haben. Obwohl wir waehrend der ganzen Semana Santa geuebt haben!
Am fruehen Dienstag Morgen erwartete uns Regen und eine Gruppe Pferde, die uns auf dem Weg zum Vulkan Rincon de la Vieja begleiten sollten. (Die Kombination Regen und Pferd kommt mir irgenwie bekannt vor ). Nun, hin oder her, wir brachen mit den Pferden zum Rincon de la Vieja auf. Ausser Wandern oder Reiten gibt es keine anderen Moeglichkeiten um zum Park zu gelangen. Da wir nicht ueber unheimlich viel Zeit verfuegten, entschieden wir uns fuer den Ritt.
Freudeerfuellt ritten Ramona, Patrick und ich in Richtung Fumarolen und anderen vulkanischen Erscheinungen los.
Auch die Pferde schienen sich ueber den Ausritt zu freuen, und galoppierten in hohem Tempo durch den Wald... Wie schoen, den Wind und den Regen in den Haaren zu spueren! Aber nur bis zu dem Punkt, als ich bemerkte, dass der Sattel schlecht befestigt war. Mein Pferd, Weco, galoppierte frisch und froehlich weiter, waehrend ich ihm vergebens versuchte klarzumachen, dass er still stehen solle. Der Sattel driftete immer weiter nach links ab und drehte sich zusammen mit mir ca. 90 Grad um den Bauch des Pferdes, bis die Erdanziehung staerker war als meine ganze Kraft, mit der ich mich an Weco festklammerte. So kam es, dass die Welt ploetzlich still stand: Das Pferd, Ramona und Patrick, genau so wie ich es wollte. Nur sass ich nicht mehr auf dem Pferd, sondern lag auf dem versumpften Pfad *hihi*. Ausser einem handflaechengrossen, blauen Fleck am Oberschenkel und einem winzigen Schock habe ich vom Sturz keine schwereren Schaeden davongetragen.
Kurz nach dem Unglueck stiegen wir vom hohen Ross, diesmal ganz sanft, und begannen eine graue und nasse Wanderung durch den Vulkanpark.
Auf dem Rueckweg zum Hotel machten wir Halt an einer weiteren heissen Quelle, in der man sich ein warmes Bad goennen konnte. Nebst viel warmem Schwefelwasser bot sie uns ausserdem gesunden und reinigenden Schlamm fuer die Haut.
Drei Stunden Ritt zum Vulkan und drei Stunden zurueck zur Rinconcito Lodge (eindeutig zu viel fuer drei Ungeuebte, wie wir) reichte aus, um uns den Rest des Tages zu verderben. Unsere Beine waren allesamt im Eimer! Sie erlaubten uns gerade noch ins Auto zu steigen, das uns zurueck nach Liberia fuhr, wo wir uns im Hostel erschoeft auf die Betten fallen liessen.
Aufbruch: | 28.02.2007 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 15.09.2007 |
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