Nach Costa Rica und weiter...

Zurueck von Nicaragua in der grossen gefaehrlichen Stadt San José zog es mich wieder weg auf's Land und in die Natur! Die Zeit in Costa Rica wurde ziemlich knapp und ich wollte das Land nicht verlassen, ohne Tortuguero, der inbegriff eines Naturparadieses, zu sehen. In aller Morgenfruehe stuerzte ich in ein Reisebuero und buchte fuer einmal eine von A bis Z durchorganisierte 2 taegige Touristen-Tour nach Tortuguero. So eine Tour musste doch auch mal sein. Ich stehe ja dazu, dass ich ein Touri bin und man sieht's auch... ohne Zweifel !
Tortuguero liegt an der noerdlichen Karibik. bzw. Atlantikkueste, also im Osten von Costa Rica. Es liegt auf einer von vielen schmalen Landzunge zwischen dem Altantik und Festland. Das Dorf ist mit einem weitverzweigten Kanalsystem verbunden und nur mit dem Schiff erreichbar, somit gibt dort auch keine Autos! Zwischen Juli und Oktober legen vier Arten von Schildkroeten (= Tortugas, daher auch der Name des Dorfes) ihre Eier am Strand von Tortuguero ab.

Freitag 25. Mai: Wie sich's vei einer richtigen "Gringo-Touri-Tour" gehoert, wurde ich mit einem superschnellen Minibus beinahe vor meiner Hosteltuer abgeholt. Was fuer ein Luxus... Nachdem wur alle Passagiere in der ganzen Stadt eingesammelt hatten, karrte der Bus die ganze Tourifamilie (ich war sozusagen das Enkelkind der Familie =) ) vor das reichliche Fruehstuecksbuffet, das nichts zu wuenschen uebrig liess.
Ansonsten war die Fahrt bis zu den Kanaelen eher langweilig. Das einzig Interessante war ein Zwischenstopp bei einer Del Monte-Bananenplantage. Den ganzen Prozess, von Ernte bis zur Verpackung, konnten wir verfolgen und mit grossen Augen bestaunen. Mit welch einer Effizienz die Angestellten arbeiten, obwohl sie vermutlich einen Hungerlohn verdienen!

Am Wasser angekommen stand eine wundervolle Bootsfahrt bevor (ich liiiiiebe Boetli-fahren)!

Waehrend der Fahrt redete liebe Sebastián, unser Guide, auf mich ein, wieso ich nur eine eine Nacht in Tortuguero bliebe, das sei viel zu wenig, es gaebe so viel zu sehen usw. ich soll noch einen Tag laenger bleiben! Ich bat um einwenig Gedenkszeit... Aber als wir bei der Laguna Lodge Anker anlegten, hatte ich mich schon entschieden! Ein wunderschoenes, ruhig gelegenes Hotel zwischen Wasser und Wald! Das war der richtige Ort um sich ein paar Tage zu entspannen und sich so richtig verwoehnen zu lassen ! Nach einem super Mittagessen fuehrte uns Sebastián durch das charmante Dorf Tortuguero. Beinahe alle Haeuser und Strassen sind auf Pfosten gebaut, falls das Wasser der Kanaele einmal hoeher steigen sollte als erwartet.

Am Samstag verliessen wir die Zivilisation und erforschten mit einem kleinen Motorboot die vielen grossen und kleinen Kanaele Tortugueros. Die ganz schmalen Kanaele machten mir besonders Eindruck...

Und was waere Tortuguero ohne irgendwelche Schildkroeten zu sehen?

Auch andere Tiere liessen sich blicke, wie zum Beispiel Kaimanne, Otter und wiederum eine Menge farbenpraechtiger Voegel. Diese Tour war ein Erlebnis, das ich nie vergessen werde!

Der Extra-Tag hatte sich wirklich ausbezahlt, aber am Sonntag reisten wir leider schon wieder zurueck nach San José.

Ja und das war's dann schon auch von Costa Rica, dem PURA VIDA Land!

Costa Rica, PURA VIDA Land???!!! Nur eine klitzkleine Anmerkung:
Ich weiss nicht woher der Ausdruck "PURA VIDA" kommt und ich weiss nicht, wieso er auf der Liste der meist gebrauchten Woerter Costa Ricas steht. Ich weiss nur, dass er sehr wichtig ist und in jeder Situation angebracht ist. Einige Beispiele:

"Wie geht's?" - "PURA VIDA!"
"Danke!" - "PURA VIDA!"
"Prost!" - "PURA VIDA!"
"Entschuldigen Sie!" "PURA VIDA!"

Ich glaube PURA VIDA ist einfach Teil des Lebensstils der Ticos und dieser Lebenstil werde ich in Zukunft vermissen... Denn am 1. Juni hiess es fuer mich bis auf Weiteres "Adiós hermosa Costa Rica!"

"PURA VIDA, MAE!"