Nach Costa Rica und weiter...
PERU: Cuzco / Machu Picchu
Endlich! Am 7. August betraten wir (noch immer im 4er-Team) den Boden von Cuzco und befanden uns am Nabel der Inka-Kultur. Gemaess der Inka-Mythologie treffen in Cuzco die drei Welten (Uku Pacha = Unterwelt, Kay Pacha = Sichtbare Welt, Hanan Pacha = Hoehere Welt) zusammen. In und rund um Cuzco wurden deshalb viele Spuren der Inkas hinterlassen. Gewlatige Ruinen, deren Konstruktion beeindruckt. Tempel, Baeder, Festungen, alles aus meist riesigen Steinen erbaut, die auf- und nebeneinander geschichtet wurden, und deren Kanten exakt uebereinstimmen. Dieser Baustil und die Geschichte, die hinter den Bauwerken steckt, ziehen taeglich staundende Touristen an.
Die erste Sehenswuerdigkeit aber, die wir besuchten, wurde nicht von Inka-Haenden erschaffen, sondern ist modern und nicht ausschliesslich aus Steinen erbaut: Das Loki Hostel. Sich wieder einmal in einer wirklich heissen Dusche mit genuegend Druck waschen, das hatten wir vermisst, und dies bot uns das Loki. So erholten wir uns erst einmal einige Tage vom harten Colca Canyon Trip und probierten die vielen gemuetlichen Cafés und Restaurants in Cuzco aus. (Im "Los Perros" genoss ich den besten Dessert, den ich je hatte *mmmmmh* Feigencake mit Butterscotch-Sauce). Und als wir dann auch fuer den unumgaenglichen Machu Picchu Ausflug alles organisiert hatten, widmeten wir uns den weiteren Sehenswuerdigkeiten. Zuerst machten wir Halt beim zwoelfkantigen Stein im Zentrum der Stadt.
Dann zogen wir los zur "Sexy Woman" (eigentlich Saksaywaman ) & Co. und machten uns ein wenig mit der Inkakultur vertraut... Als Vorgeschmack zum Hoehepunkt der Ruinenstadt Machu Picchu.
Am 10. August war's dann soweit! Auf nach Aguas Calientes und Machu Picchu.
Mit dem Bus nach Ollantaytambo und danach mit dem Zug bis Aguas Calientes, am Fusse des Machu Picchu (der direkte Zug von Cuzco nach Aguas Calientes war bis Ende August ausgebucht!!!). Wir erreichten das kleine Dorf erst am Abend und legten uns gleich in die Federn, denn am naechsten Tag wollten wir in aller Morgenfruehe zur Ruinenstadt loswandern und die ersten sein, die vor den Toren des Machu Picchu stehen.
Tagwache war um 4.00 Uhr... und es regnete ! Natuerlich war's noch stockfinstere Nacht und bis wir endlichden rechten Weg gefunden hatten, verloren wir viel kostbare Zeit. Der erste Touristenbus sollte Machu Picchu um 6.00 Uhr erreichen, unser Ziel war einfach vor dem Bus oben anzukommen. Das sollte noch machbar sein. So rannten wir beinahe die viel Treppenstufen hinauf, es regnete noch immer, die Kleider klebten, das erste Morgengrauen nahte, das Seitenstechen setzte ein, die Tritte wollten und wollten nicht enden, wir sahen kein Ziel und kurz vor 6 ertoente der Motor des Buses. Das letzte Fuenkchen Hoffnung platzte und ich sah uns in meinen Gedanken schon in einer langen Menschenschlange stehen. Nicht ganz im Zeitplan, also etwa um 10 nach 6, standen wir voellig erschoept (und ich mit hochrotem Kopf) hinter einer Reihe anderen Besuchern vor dem Eingang der Inkastadt. Da warten schon viel zu viele Leute, allesamt mit haesslichen Regenponchos in allen redenklichen Farben. Kein schoener Anblick. Und noch viel weniger, als alle zusammen in die Strassen von Machu Picchu stroemten und sich ueberall verteilten. Der ganze Zauber der Stadt ging so irgendwie verloren...
Jetzt sagt ihr "Ja, du bist ja auch ein Tourist!". Klar, aber das ist was anderes. Ich hab keinen gruuuusig neongelben Regenponcho und ich seh mich ja nicht !
Zu aller Misere hin hoerte es nicht zu regnen auf, es war neblig und grau und ich war ein wenig deprimiert. Jaenu, das Leben geht weiter. Wir waren ja doch unter den ersten 50 Touris die in die Stadt eingelassen wurden - taeglich besuchen etwa 2000 den Machu Picchu! Und nur 400 Besucher werden pro Tag zum Huayna Picchu (junger Gipfel) zugelassen. Vom Huayna Picchu hat man eine bezaubernden Aussicht auf den Machu Picchu (alter Gipfel). So stellten wir uns gleich nach der Ankunft in die Warteschlange, obwohl ich sehr unschluessig war, ob ich den Huayna Picchu ueberhaupt erklimmen sollte. Man konnte nicht einmal die Spitze des Bergs sehen, so neblig war's. Aber ein Waechter ermutigte mich, es wuerde sich wirklich lohnen und meinte, die Wolken wuerden sich bald verziehen. Na gut, er muss es wissen. Und noch mehr Treppensteigen... Aber die Anstrengung war's wirklich, wirklich wert. Der Waechter hatte richtig weisgesagt. Der Himmel klaerte sich und nebst einem wunderschoen kraeftigen Regenbogen praesentierte sich die Machu Picchu Stadt in ihrer vollen Eleganz.
Ihr seht, das Ganze ist enorm. Wir hatten also kein Problem den gesamten Tag in der Inkastadt zu verbringen und mussten uns am Ende noch beeilen. Mit einem unschuldigen Augenaufschlag und der suessesten Stimme bat ich, dass man uns doch bitte die mindestens 20 Meter lange Warteschlange fuer den Bus nach Aguas Calientes umgehen liesse, weil wir sonst den Zug verpassen wuerden. Mit Erfolg! Die Japaner fluchten ein wenig, aber das konnte uns den Tag nicht mehr verderben und wir fuhren puenktlich und gluecklich nach Cuzco zurueck.
Aufbruch: | 28.02.2007 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 15.09.2007 |
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