Nach Costa Rica und weiter...

... da war einmal eine Gruppe von vier Reisenden, die von Copacabana aus zur Isla del Sol wollten. Copacabana ist ein eigentlich ruhiges Dorf, aber dennoch wird immer gefeiert. Jeden Tag segnen Einwohner, die eine laengere Reise vor sich haben, ihre Autos. Die Fahrzeuge werden geschmueckt und mit Weihwasser gesegnet. Auch die Hunde werden verehrt. Am 16. August ist naemlich in Bolivien Tag des Hundes und alle Hunde werden mit Maeschchen und Girlanden "dekoriert". Witzig, nicht?!
Gut, zurueck zur Isla del Sol. Wir standen am Seeufer und blickten in die Ferne. Der Horizont und die Landzungen bestimmten das Ende unserer Weitsicht und liessen es nicht zu, die ganze Groesse des Sees zu bewundern. Um ein wenig mehr zu sehen, fuhren wir also zur Sonneninsel. Zuerst mit dem Boot in den Sueden der Insel und gleich darauf in den Norden. In einem winzigen Boot, ueberfuellt mit Leuten, in harte, schmale Sitze geklemmt, wo kaum eine richtige Huefte Platz hat, - mal abgesehen von den einheimischen Frauen mit den vielen Roecken - fuhren wir zur Insel der Sonne. Auf dieser Insel, etwa eine Stunde Bootsfahrt vom Festland entfernt, soll der Sonnengott der Inkas gemaess einer Legende seine zwei Kinder ins Leben gerufen haben. Der Geburtsort dieser zwei liegt im Norden der Insel und das wollten wir natuerlich sehen.
Einmal im Sueden gelandet hiess es, es gaebe keine oeffentlichen Boote in den Norden, nur private zu einem ueberrissenen Preis. Und der Kapitaen liess nicht mit sich handeln... Das kannten wir gar nicht. Aber: neues Land, neue Sitten! Geduldig warteten wir, bis weiter Passagiere aus Copacabana die Insel erreichten, die ebenfalls in den Norden fahren wollten und teilten uns das Boot. Die Geduld war's auf jedenfall wert. (Der Norden ist vielmal schoener als der Sueden). Wir erreichten das Dorf am Ufer des Titicacasees, wo Kuh und Schaf noch frei in den Strassen spazieren gehen und die Frauen mit Roecken Fussball spielen.

Hier verbrachten wir die Nacht und wanderten am naechsten Tag zum Geburtsstein der Sonnenkinder, der eine Pumaform aufweisen sollte, die wir aber mit bestem Willen nicht entdecken konnten. Na gut, dann spielen wir halt im Ruinenlabyrith Verstecken...

Waehrend drei Stunden wanderten wir gemuetlich quer ueber die Insel in den Sueden. Eine sehr empfehlenswerte Wanderung. Als wir merkten, dass die Unterkunftspreise im Sueden ueber dem Durchschnitt waren, beschlossen wir die Insel wieder zu verlassen und nach Copacabana zurueckzukehren. War ja auch gemuetlich dort...