Nach Costa Rica und weiter...
COSTA RICA: Quepos / Manuel Antonio
Der Freitag begannn zu frueh um wahr zu sein, aber wir nahmen uns vor, den ersten Bus zu nehmen, um noch am selben Tag in Quepos anzukommen. Ja, das Reisen mit den oeffentlichen Verkehrsmittel in Costa Rica benoetigt sehr viel Zeit. Ein Beispiel: Von San Isidro (zwischen Puerto Jiménez und Quepos) nach Quepos, eine Distanz von ca. 80 Kilometern, ist der Bus mehr als 3 Stunden unterwegs. Man rechne... Die Durchschnittsgeschwindigkeit des Busses liegt bei etwa 27 km/h. Diese "Geschwindigkeit" erklaere ich mir folgendermassen:
- An erster Stelle stehen die schlechten Strassen. (Die hab' ich jetzt wirklich zu Genuege erwaehnt ). Diese lassen schnelle Fahrten nicht zu.
- Die Busse werden zum Teil bis zum Gehtnichtmehr mit Menschen, Reissaecken o.ae. gefuellt, dass das uebermaessige Gewicht die Fahrtgeschwindigkeit beeintraechtigt.
- Die Busse hier sind nicht von der neusten Generation (meist irgendwelche alte, ausgemusterte Fahrzeuge aus den USA).
- Und nicht zuletzt wegen der Mentalitaet der Ticos. Erreicht der Bus ein Dorf, wird alle 20 Meter an der Schnur gezogen, die dem Chauffeur ein Stopp signalisiert. In Doerfern gibt also keine festgelegte Bushaltestellen, sondern jeder Passagier steigt im besten Fall direkt vor seiner Haustuere aus (oder ein). Klar, wuerd' ich auch so machen...
Auf jeden Fall sind die langwierigen Busfahrten alles andere als langweilig. Entweder man schlaeft (gaell Jan), man schaut aus dem Fenster oder unterhaelt sich mit einem Tico. Im Bus wird man sogar mit Essen und Trinken versorgt: Es gibt Bananen-Chips, Teigtaschen, Tortillas, Nuesse, Eis in verschiedenen Geschmacksrichtungen, gekuehlte Getraenke in Plastiksaeke abgefuellt... und alles 10x guenstiger als SBB's Helvetino RailBar . So fertig Verkehrsmittel-Exkurs...
In Quepos spannten wir am Samstag einmal einen Tag aus. Dieses Kuestendorf ist nicht unbedingt sehenswert, aber als Souvenirquelle nicht schlecht. Quepos liegt zwar am Meer, es gibt aber keinen Strand zum Baden. Die Strassen sind tagsueber belebt und viele Arbeitslose, Alkoholiker und Drogenabhaengige finden da ihr Zuhause. Traurig, aber wahr... In Costa Rica leben sehr viele Menschen, die ihr Leben mit Alkohol zerstoeren (meist mit Bier, oder mit Guaro Cacique = Nationalschnaps aus Zuckerrohr).
Am Sonntag fuhren wir bei schoenstem Wetter nach Manuel Antonio, ein kuenstlich aufgebautes touristisches Stranddorf, ganz im Kontrast zu Quepos frei von Ticos und sehr sauber. Manuel Antonio liegt am Eingang zum gleichnamigen Nationalparks, der wohl bekannteste und meist besuchte in ganz Costa Rica. So wunderte es mich auch nicht, dass im Park oefter mal eine Tafel mit "Bitte Affen nicht fuettern!" auftauchte. Die Affen aber holen sich das Essen bei den Touristen selber. Eine franzoesische Familie hatte ihr Picknick mit viel Liebe auf einer Decke am Strand ausgebreitet. In einer unaufmerksamen Minute sprang ein erfahrener Kapuzineraffe vom Baum, raste in einem Affentempo ueber die Picknick-Decke, schnappte sich ohne auch nur kurz anzuhalten mit Hand und Fuss die zwei einzigen Bananen, die auf dem Boden lagen, und machte es sich auf dem naechsten Ast bequem. Dank diesen Bananen sass ein Affe endlich mal still und ich konnte ihn ohne grossen Aufwand ablichten.
Ausser den Affen zeigten sich im Park Waschbaeren, Faultiere, Agutis (grosse Meerschweine), ein Tukan und ein Haufen Leguane!
Zudem hat der Nationalpark eine super Aussicht zu bieten...
...und meiner Meinung nach die besten Badestraende, die ich bis jetzt in Costa Rica gesehen habe.
Manuel Antonio bleibt fuer mich trotz den vielen Besuchern ein Muss.
Tierisch war die erste Woche Reisen im wahrsten Sinne des Wortes. Und fuer einmal gings nicht zurueck nach Sámara, sondern ueber Jaco, wo wir mit den Ticos beim Meisterschafts Finalspiel von Costa Rica mitfieberten, zurueck nach San José... In unser Basislager Tranquilo Backpacker!
Aufbruch: | 28.02.2007 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 15.09.2007 |
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