Nach Costa Rica und weiter...
PERU: Huacachina / Nazca
Lima liessen wir eiskalt aus. Von der peruanischen Hauptstadt sahen wir nur zwei Busstationen und ein Taxi, dessen Fahrer uns glatt ueber's Ohr hauen wollte. Schwamm drueber. Wir fuhren zielstrebig weiter Richtung Ica und Huacachina, einer kleinen Oase umrundet von hohen Sandduenen. In diesem wirklich winzigen Ort (wo glaub ich niemand lebt, ausser Touristen) gibt's nicht viel zu sehen. In fuenf Minuten hat man jede Strasse abgelaufen und in jede Bar und jedes Restaurant einmal kurz die Nase reingesteckt. Aber doch liegt in diesem Doerfchen etwas ganz Spezielles. Mir persoenlich gefiels auf alle Faelle.
Abgesehen vom Dorfrundgang durch Huacachina, kann auf den Duenen Sandboarding und -buggy ausprobiert werden. Das liessen wir uns nicht zweimal sagen. Sandboarding ist wie Snowboard fahren, aber auf Sand und tausendmal schwieriger. Deshalb, wer nicht stehen mag oder kann, rutscht einfach auf dem Bauch runter. So einfach, aber bitte Mund zu ! Der einzige Nachteil dieser Abfahrtsmethode ist, dass sich der Sand am Ende ueberall befindet und eine natuerliches "Sand-Peeling" unvermeidbar ist.
Sandbuggy ist auch lustig und sieht so aus...
... ein "Sandauto" sazusagen, das auf Sanduenen fahren und alles moegliche anstellen kann. Mal rauf, mal runter, dann ein bisschen quer ueber die Duenen, wie an der "Chilbi" .
Ihr seht, wir hatten viel Spass dabei. Zur Feier des Tages bewunderten wir mitten in der Wueste den spektakulaeren Sonnenuntergang und verweilten bis zum Eindunkeln. Nach der Bauchabfahrt genug "gepeelt", schuettelten wir den Sand von jedem Kleidungsstueck, wuschen die Koerner aus allen Poren und legten uns auf's Ohr.
Weil's in Huacachina nicht viel mehr zu entdecken gab, verloren wir keine Zeit und gingen am naechsten Tag gleich weiter zum vielversprechenden Nazca. Da liegen naemlich die Nazcalinien. Linien, die vor mehr als 2500 Jahren von der Urbevoelkerung (Nazca-Kultur) in den Wuestenboden gezeichnet (oder gescharrt) wurden und sich ueber eine Flaeche von etwa 500 Quadratkilometer erstrecken. Zur Entstehung und zum Nutzen der Linien gibt es zahlreiche Theorien. Aus der Luft betrachtet, kann man gewisse Figuren, wie Voegel, Menschen oder Affen erkennen.
Mit grossen Erwartungen zogen wir von Huacachina fruehmorgens los, weil unser Flugzeug um 10.00 Uhr starten sollte. In Nazca und am Flughafen angekommen, hiess es, alle Flugzeuge haetten Verspaetung und wir koennten erst um 15.00 Uhr starten. Halb so schlimm. So hatten wir genuegend Zeit um uns die Stadt anzuschauen. Nazca ist nichts Atemberaubendes, aber ein guter Zeitvertreib... Eine Stadtbesichtigung ist bestimmt besser, als am Flughafen zu sitzten und Daeumchen zu drehen.
Es wurde schliesslich 16.00 Uhr bis wir abheben konnten. Kein Problem, wir sind geduldige Leute. Das Flugzeug, klein und wendig, startete und ich wartete gespannt mit einem (gekauften) Plan der Flugroute (alle Fluege haben dieselbe) in der Hand auf die Bilder im kargen Boden. Am Anfang (Betonung auf Anfang) machte uns der Pilot noch auf die Linien aufmerksam. Ich suchte die Figuren verzweifelt auf meinem Plan, aber vergebens. Das Flugzeug kippte um 90°, einmal rechts und einmal links, damit auch alle Passagiere die Werke gut sehen konnten. Ein komisches Gefuehl dieses Drehen und Wenden und nicht aeusserst angenehm fuer den Magen. Aber was laesst man nicht alles ueber sich ergehen, um diese Touristenattraktion gesehen zu haben. Gegen Mitte des Flugs sagte der Pilot gar nichts mehr, kippte das Flugzeug nur noch auf eine Seite (ich sass auf der anderen. Pech fuer mich!). Viele Figuren bekamen wir nicht zu sehen, geschweige denn den beruehmten Affen, den Kondor oder den Astronauten. Also sehr, sehr enttaeuschend. Und fuer diesen Pfusch-Flug haben wir den ganzen Tag versaeumt. Hier noch das beste Bild, das waehrend des Flugs entstanden ist...
Tja... Ich hab mir halt dann die Postkarten mit den Tieren drauf gekauft. Wenigstens ein kleines Trostplaster! Also, solltet ihr mal ueber die Nazcalinien fliegen, geht NICHT mit "Alas de America"! Ich rufe hiermit einen weltweiten Boykott dieser Flugesellschaft aus !!!
Eine sehr aufschlussreiche Vorlesung im Hotel "Nazca Lines" rettete dann aber meinen Tag endgueltig und zufriedener setzte ich (noch immer mit Barny an meiner Seite ) meine Reise nach Arequipa fort.
Aufbruch: | 28.02.2007 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 15.09.2007 |
Nicaragua
Quito
Peru
Bolivien
Argentinien