Nach Costa Rica und weiter...

Reisezeit: Februar - September 2007  |  von Stefania Wunderli

ECUADOR: Otavalo

Der Samstagsmarkt in Otavalo, noerdlich von Quito, sollte meiner Meinung nach niemandem entgehen. Nicht einmal Einkaufsmuffigen Maennern. Und so war das erste Ziel fuer den 2-woechigen Ecuador-Aufenthalt von Mum und Richi schon bestimmt (also ich hab bestimmt und sie willigten ein ). Ich hatte Otavalo schon vorher besucht, aber von Maerkten kann ich ja bekanntlich nie genug bekommen.

Der Markt in Otavalo ist nicht irgendein Markt. Denn es sind die Otavaleños, die ihre oft handgefertigte Ware anbieten. Die Otavaleños sind Menschen eines indigenen Stamms, dessen Bevoelkerung mehrheitlich in Otavalo und den umliegenden Doerfern lebt. Sie sprechen Kichwa (eine eigene Sprache, die auf der "Ursprache" der Inkas basiert und nicht mit Spanisch verwandt ist) und sind national und international fuer ihr qualitativ gutes und farbiges Kunsthandwerk bekannt. Dank ihrem Fleiss und dem florierenden Handel zaehlen sie zu den reichsten Ureinwohner-Staemmen Lateinamerikas. Ihr Angebot geht von wollenen Pullovern, Alpaca-Schaelen, Muetzen, Handschuhen, Ponchos ueber Schmuck, Instrumenten bis zu (selbstgebrannten ) CDs. Ein Teil des riesigen Marktes ist fuer frische Lebensmittel reserviert. Wir haben Kohlkoepfe entdeckt, die so gross sind wie Medizinbaelle, haben versuch unbekannte Fruechte zu identifizieren und gestaunt ueber die Manier, wie der Fleischverkauf gehandhabt wird: Ungekuehlt haengen die Monsterfleischstuecke an der frischen Luft und von Fliegen umschwaermt warten die auf einen Abnehmer.
Appetitlicher geht's in einem anderen Teil des Marktes zu und her. Da werden typische Gerichte angeboten, meist irgendwelche Erbsen oder Bohnen und Fleisch (alle moeglichen Teile des Tieres werden verzehrt: Huf oder Beine, Haut und Kopf).

Mit dem *grunz*grunz* ist's vorbei...

Mit dem *grunz*grunz* ist's vorbei...

Auch in Ecuador ist der Trockenreis (den ich schon langsam satt hab) beinahe alltaegliches "Brot". KALTES Coca-Cola jedoch ist sehr schwierig zu finden, was der arme durstige Richi feststellen musste. Man verfuegt zwar ueber Kuehlschraenke, aber die dienen nur als einfache Regale . Wir suchten halb Otavalo ab, bis wir dann nicht ein kaltes Coca-Cola, aber doch ein kaltes Pepsi auftreiben konnten. Ebenfalls ganz selten und speziell (wird aber auch in Otavalo verkauft) ist "Cuy" zu essen, "Cuy", das wir besser unter dem Namen "Meerschweinschen" kennen. Ich hab bis heute noch nicht ueber's Herz gebracht, dieses Vieh zu kosten! Vielleicht ueberwind ich mich dann doch noch, bevor ich das Land verlasse!
Weiter typisch fuer den Markt von Otavalo ist die traditionelle Kleidung der Otavaleños. Die Frauen tragen lange blauschwarze Roecke, weisse Blousen, die oft mit feinen Stickereien versehen sind, Schultertuecher und vereinzelt Huete mit einer Feder. Was nicht fehlen darf ist die mehrstraengige Halsketten aus goldenen Glasperlen. Die Maenner kleiden sich in ihrem Alltag mit Ponchos wadenlangen Hosen und Leder- oder Stoffsandalen. Die langen schwarzen, geraden Haare beider werden mit einem farbenen Band im Nacken zusammengebunden oder aber zu einem Zopf geflochten.

Huebsch gekleidete Otavalo-Frauen, denen ich ein Alpaca-Wollen-Lama abgekauft habe !

Huebsch gekleidete Otavalo-Frauen, denen ich ein Alpaca-Wollen-Lama abgekauft habe !

So gekleidet stehen die sympathischen Otavaleños hinter ihren farbenfrohe Staenden und verkaufen mit Erfolg ihre Ware. Und die vielen Touristen machen sich einen Sport aus dem Handeln.
Auch wir handelten natuerlich wie die Weltmeister, nicht nur in Otavalo, sondern auch in Cotacachi, wo wir am Nachmittag hinfuhren! Da deckten wir und mit guenstiger Lederware ein... Die Ware ist derart billig, weil sie gleich vor Ort produziert wird!
Mit vielen vollgestopften Plastiktueten machten wir aus wieder auf den Heimweg nach Quito. Wir haetten noch viel mehr einkaufen koennen, aber die 20 Kilogramm Gepaeckslimite beim Fliegen hinderte uns leider daran...

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Von Zürich über Madrid nach San José, Quito und Buenos Aires! Für 6 1/2 Monate mittel- & südamerikanische Luft schnuppern und Erfahrungen machen, die das Leben prägen...
Details:
Aufbruch: 28.02.2007
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 15.09.2007
Reiseziele: Costa Rica
Nicaragua
Quito
Peru
Bolivien
Argentinien
Der Autor
 
Stefania Wunderli berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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