Rund um die Welt fuer den Rest des Lebens
Ukraine - Auf nach Kiew: Kiew und Lvov
So, mehr als die Hälfte der Zeit hier ist um und ich habe es noch nicht mal geschafft ein paar E Mails zu schreiben. Heute kann ich mir endlich mal die Zeit nehmen zu schreiben, da ich heute das erste Mal die Möglichkeit habe über meine Zeit frei zu verfügen.
Die Leute die ich hier kenne haben für jeden Tag einen großen Plan, der dann zwar meist umgeschmissen wird aber irgendwie schaffen sie es trotzdem alles das mit einem zu veranstalten, was sie sich vorgenommen haben. Und ohne die Familie geht hier mal schon gar nichts.
Wenn sich das jetzt abfällig anhören sollte ist es jedoch nicht so gemeint. Es ist im Gegenteil recht spannend, wenn auch ein wenig anstrengend. Schon allein dadurch das man zu jeder Gelegenheit irgendwelche hochprozentigen Sachen trinken muss, nur keinen Wodka. Das ist hier nur was für den letzten Pöbel. Und zu sehen wie stark hier der Familienzusammenhalt ist, ist auch schon toll.
Ich bin nicht Bibelfest, aber irgendwo da steht: Du sollst nicht begehren deinen Nachbarn. Oder so ähnlich.
Mittlerweile habe ich wohl schon jede nur denkbare Sehenswürdigkeit in Kiew gesehen die man nur sehen kann. Und wenn ich ehrlich bin bin ich schon sehr beeindruckt.
Sie haben hier wahnsinnig schöne Kirchen und gotische Häuser in der Innenstadt und ein Opernhaus das seines gleichen sucht, und, und, und. Natürlich haben wir uns auch den Barbier von Sevilia in dieser Oper gegönnt.
Was mir auch sehr gefallen hat war die "Ü 30" Party die jeden Tag in einer Unterführung veranstaltet wird. Dazu erst mal folgendes: die Unterführungen sehen hier ein wenig anders aus als bei uns. Da finden sich allerorten Geschäfte, Restos und alle nur denkbaren Arten von Verkaufsständen.
Und in einer dieser Unterführungen wird jeden Tag zum Tanz für die leicht alternde Jugend aufgespielt. Natürlich nicht vom Band sondern alles Handgemacht. Und dann wird getanzt was das Zeug hält. Im Sommer findet das selbe auf einem Platz in der Nähe statt. Schon toll.
Zum russischen Weihnachten, am 6ten und 7ten Januar waren wir in Lvov, zu gut deutsch: Lemberg. Natürlich im Grand Hotel. Man lässt sich ja nicht lumpen. Ein wenig deplatziert bin ich mir schon vorgekommen, gefallen hat es mir trotzdem. War mal ne Erfahrung die ich nicht so schnell wiederholen werde.
Wenn sich schon Kiew nicht zu verstecken braucht, übertrifft Lvov noch alles andere. Es ist vergleichsweise kleiner, jedoch ist auch die Architektur viel geballter vorhanden und durch den Krieg nicht so mitgenommen wie in Kiew. Und im Gegensatz zu Kiew gibt es hier richtige Kneipen, mit viel Stil. Wir waren in einigen und alle waren von der Einrichtung und vom Flair her mehr als beeindruckend.
Was mir als Kerl natürlich auch noch sehr gefällt, dass man hier auf Schritt und Tritt Frauen sieht die nur einen Beruf haben sollten, nämlich Model.
Diese Dame ist übrigens nicht bloß hübsch sondern auch die Tochter meines Gastgebers und (leider) erst 16.
Ansonsten erinnert mich vieles auch an die ehemalige DDR. Wenn man sich die Straßen anschaut oder die aller Orten vorhandenen Plattenbauten, beziehungsweise die Stalin- und Krustschowbauten fühle ich mich automatisch in meine Jugend zurück versetzt. Alles in allem bin ich sehr angetan von diesem Land und werde wohl nicht das letzte Mal hier gewesen sein.
Die Metro soll auch nicht unerwähnt bleiben. 100 bis 200 Meter unter der Erde wegen der Hügel und des Dnepr, deutlich schöner die Stationen als in Deutschland und auch da Kultur durch Musiker die in den Hallen die gute Akustik nutzen und sich ein Taschengeld verdienen. Allerdings nicht zu vergleichen mit unseren Straßenmusiküssen bei denen man sich vielfach wünscht gehörlos zu sein, sondern wirklich Musiker die ihr Fach gelernt haben.
Ich habe jetzt noch drei Tage an denen ich mich völlig frei bewegen kann und werde. Mal sehen was ich so noch alles entdecke.
Die Rolltreppen fahren hier sehr schnell. Trotzdem ist man gut ein bis zwei Minuten mit ihnen unterwegs.
Schlösser mit Namen und meist auch Jahreszahl an. Empfinde ich als netten Brauch. Ob es hilft sei mal dahin gestellt. Fakt ist, es sind kaum Singels zu finden.
Wen es interessiert, ich wollte es nicht glauben, der zweite Flachbau in der Bildmitte stellt einen Schönheitssalon vor.
Aufbruch: | Oktober 2006 |
Dauer: | 9 Jahre |
Heimkehr: | 31.12.2015 |
Kambodscha
Laos
Deutschland
Dänemark
Ukraine
Usbekistan
Russland / Russische Föderation
Kasachstan