Abenteuer Südamerika auf 2 Rädern

Brasilien. Beim Grenzuebertritt die ersten Verstaendigungsprobleme. Das kann ja heiter werden mit dem Portugisisch. In Chuy, die Stadt liegt genau auf der Grenze, so das die eine Seite der Avenida in Uruguay ist und die andere in Brasilien, gehe ich Geld abheben. Brauche Kohle sonst kann ich nicht tanken. Und wie ist es wieder. Der einzige Geldautomat funktioniert nicht. 11/2 h warte ich vor der verdammten Kiste bis sie wieder in Schwung ist.
So und nun weiter. Vor Rio Grande faengt es dann zu regnen an. Ein freundlicher Motorradfahrer hilft mir bei der Hotelsuche. Hotel Paris mit eigenen Innenhof. Super, hier kann ich den Hinterreifen wechseln. 9.000 km habe ich mit ihm geschaft. Den Reifenwechsel erledige ich gerade noch im Trocken dann faengt es wieder an. Der Portier sagt, ich solle mein Motorrad doch ins Hotel stellen dann wird es nicht nass. Recht hat er.

Von Rio Grande nach Canela. 450 km. Vor Puerto Alegro ist es dann so weit. 100.000 km auf dem Tacho. Das muss gefeiert werden. Eigentlich sind es ja 700 km mehr die ich in Peru und Chile ohne Tacho gefahren bin. Aber sind wir mal nicht kleinlich. In Canela Unterkunft in der Pousada Hotel Blumenberg. Spitze Laden und 20,-- Euro die Uebernachtung, da kan man auch nicht meckern. Zu meiner Ueberraschung werde ich dann auc noch vom Besitzer im feinsten Deutsch begruesst. Sowieso ist in dem Ort fast alles in deutscher Hand.
Abendessen im Strudelhaus. Pfaelzer Platte!

Am naechsten Tag auf dem Weg zu den Wasserfaellen Caracol bei Tachostand 00170 km Tachowelle wieder kaputt. Schei...! Jetzt kann ich die Kilometer zusammenzaehlen nach der Karte.
Bei den Wasserfaellen angekommen nehme ich die Sesselbahn um mir die Sache anzusehen. Ist doch etwas komfortabler als hinlaufen. Am Rueckweg noch das erste Haus bei Canela besichtigt. Es ist wie ein Rueckgang in die alte Zeit. So nun noch das Dampfmuseum besichtigen und dann zur Brauerei Farol. Der Durst bringt mich um. Ach ja zum Fruehschoppen war ich noch im Strudelhaus. Weisswurst mit Brezel und Erdinger Weissbier. Herrlich!

Von Canela durch den Nationalpark Sao Joaquin.
Entlich mal wieder Kurven, Kurven. Herrlich!
Uebernachtung in Sao Joaquin. Hier ist das Suedtirol ins Sachen Aepfel.
Man kann es ja kaum glauben aber im Winter soll es hier auch mal Schnee geben.
Zwischen Sao Joaquin und Orleans ein Traumpass der in der Nacht sogar beleuchtet wird.
Wenn man hier so durch die Gegend faehrt vergisst man ganz das man ja in Brasilien ist.
Florianopolis. Schoene Stadt aber wie alle Staedte Brasils sehr gross.
Blumenau, man kommt sich richtig heimisch vor. Mit der Gastronomie ist es allerdings nicht weit her. Im Zentrum sind wenige gute Restaurants zu finden.

Ich will mir Pommerode ansehen. Weil es auf meiner Karte fehlt habe ich es nicht gefunden. Als ich danach gefragt habe bin ich schon 100 km weiter in Rio do Sol. Das war nun ein toller Umweg nach Curitiba. Da haette ich leicht 200 km einspaaren koennen.

Curitiba ist eine sehr schoene Stadt aber natuerlich auch wieder sehr gross. Wundere mich jedes Mal wie ich reinfinde und am naechsten Tag wieder raus.

Ueber Colombo am Rande von Curitiba will ich nach Piedade in der Naehe von San Paulo. Irgenwie bin ich wieder Mal ins Abseits geraden und auf Ripio gelandet, obwohl in meiner Karte eine strasse mit Asphalt sein muesste. Ich frage mich so durch und bei Tunes de Parana Asphalt. Endlich!
Bis Capao Bonito. 200 km Nuerburgring mit Gegenverkehr. Abends um 18:00 Uhr dann San Roque wo Rodrigo lebt den ich in Rio Grande (Argentinien) kennengelernt habe. Na ja, waren diesesmal nur 400 km. Ich rufe ihn an und sage wo ich bin. 10 min spaeter ist er da. Auf einer Yamaha XT660R. In Badeschlappen und Short. Die Freude ist gross. Abends dann gleich auf Tour gegangen. Freunde vorgestellt. Bier wird getrunken. Maennlein wie Weiblein das glaubst du erst wenn du es gesehen hast.

Am naechsten Abend sind wir dann, nicht weit (1Stunde) mit dem Auto, zu einer Yamaha Presentation gefahren.
Als erstes ein Feuerwerk, da traeumen wir an Sylvester davon. Weit nach Mitternacht dann wieder in San Roque angekommen.

Naechster Tag, Sonntag. Skipiste besucht. Auf Plastikboden wird hier gefahren. Wer es nicht anders kennt. Und abends zur Rancho de pica fumo. Bombenstimmung. Jede Menge Leute und Live Musik. Folklore Brasil.

Heute zu den zwei in der Stadt vorhandenen Tageszeitungen gefahren.
Die haben dann gleich alles von meinen Reisen aufgenommen um es in den Zeitungen zu veroeffentlichen. Wahrscheinlich bin ich der erste auslaendische Tourist hier. Abend wie immer High Life.

Die Tage in San Roque warten wunderbar fuer mich. Hier noch einmal tausend Dank an Rodrigo und die Familie Nunes.

Weiter geht es in den Mato Grosso und ins Pantanal. Beeindruckend ist die
Tierwelt in diesem riesigen Sumpfgebiet. Leider hat mein USB-Stick den Geist
aufgegeben und die Bilder werden wohl für immer darin verborgen bleiben.
Aber bei meiner nächsten Reise werde ich noch einmal hierher kommen.
Trotz grosser Bemühung ist es mir nicht gelungen eine Aufenthaltsgenehmigung
von 8 Monaten für das Motorrad zu bekommen. Aus diesem Grunde Rückreise über
Iguazu nach Argentinien. Die Wasserfälle wie immer beeindruckend. Über
Misiones ging es gegen Süden. Ca. 300 km vor Santa Fee dann die Begegnung
der dritten Art. Polizeikontrolle! Wegen abgelaufener grüner
Versicherungskarte Geldstrafe von 340 US$. Sie wussten ganz genau, wonach
sie suchen mussten, um einen  Grund für eine Strafe zu finden.  Nun, mit
dickem Hals ging es weiter nach Pergamino, wo ich wieder von meinen
Motorradfreunden aufs herzlichste begrüsst wurde. Bei Pablo auf seiner
Hazienda konnte ich schlafen und auch mein Moto bis zum nächsten Mal
deponieren. In Argentinien bekommt man 8 Monate Aufenthalt für das Moto. In
Uruguay übrigens für 1 Jahr.
So muss ich im Oktober wieder in Argentinien sein um rechtzeitig vor Ablauf
der Genehmigung das Land zu verlassen. Ein Tag Uruguay würde genügen, um bei
erneuter Einreise wieder 8 Monate zu bekommen. Auch etwas seltsam. Aber wie
sagen wir: Nur nicht darüber nachdenken.
Bis zum naechsten Mal.
Euer Wolfgang
Viajero em moto