Abenteuer Südamerika auf 2 Rädern

28.5.05
Von Chile kommt es dunkel. Hoffentlich klappt es. ½ m Schnee hat es auf dem Weg zur Garage geschneit. Mit Hilfe von 2 jungen Maennern schaffe ich es durch den Schnee. Schon wieder durchgeschwitzt bis ich auf der Strasse bin.
Dann Richtung Grenze. 16 km sind es. Um 11:00 bin ich an der Grenze nach Chile. Sie sind hier schon sehr fortschrittlich. Eine Frau holt meine Daten aus
dem PC und druckt die Papiere fuer das Moped aus. Als ich fast fertig bin mit dem ganzen Schreibkram bemerkt ein Zoellner von der argentinischen Seite,
dass die Papiere nicht auf meinen Namen laufen und es sich auch um ein ganz anderes Fahrzeug handelt. Hat sie mir doch die falschen Daten ausgedruckt und ich hab es nicht kontrolliert. Da waere ich an der Grenze zu Bolivien
sauber da gestanden. Weiber!
Also das ganze noch ein mal von vorne. Fertig?
Draussen will dann der Zoellner in meinen Top - Koffer sehen. Abladen und mit viel Ueberredungskunst ueberzeuge ich ihn das in den Seitenkoffern nichts ausser Werkzeug und Ersatzteilen ist. Endlich fertig. Der Pass fuehrt in unendlichen Serpentinien nach unten.
Tausende Lkw´s nach unten und nach oben.
Die Schlange will nicht enden.
Ueber Los Andes geht es nach San Felipe und weiter nach Cabildo. Endlich wieder Kurven, Kurven, Kurven. Herrlich! In dem Kaff Cabildo kein Hotel zu finden und so fahre ich weiter zur Pan amerikana und nach Los Vilos. Schoene
Pension mit Innenhof gefunden. Nach dem Abladen kontrolliere ich meine Bremsbelaege und stelle fest das sie noch in Ordnung sind.
Haben schliesslich schon 18.000 km auf dem Buckel.

29.5.05
Wetter bestens. Von Los Vilos geht es auf kurvenreicher Strasse ueber Illapel, Dombarala und Monte Piedra nach Ovalle. Heute kann ich mein Kurvendefizit ausgleichen.
Die Landschaft ist einfach super. Man muss es gesehen haben. Die Fotos bringen es nicht rueber. Mir kommen unter dem Helm die Traenen so ergriffen bin ich.

von Dombarbala nach Monte Patria.

30.5.05
Bei bestem Wetter geht es weiter. Richtung La Serena.
Nach ca. 30 km kommt in einem Tal Bodennebel auf.
Es wird richtig kalt. Ich habe heute meine Sommersachen angezogen, da ich gestern mit den waermeren Sachen geschwitzt habe.
Die letzten 50 km bis La Serena also Nebel und frieren. Nach La Serena wird es wieder besser und dann beginnt
die Atacama und es wird heiss.
Um 14:00 bin ich in Vallenar. Es liegt im Tal und komischerweise ist es hier nicht so heiss.
Hotel ist Spitze. Da werde ich einen Tag laenger
bleiben und etwas Wartungsarbeiten am Moped vornehmen.
Abends im Restaurant nebenan hervorragend gegessen. Besitzer ist ein Canadier mit Chilena verheiratet.

31.5.05
Um 10:00 aufgestanden. Sehr kalt draussen.
Nach dem Fruehstueck Mopedgewartet.
Die mitgebrachten Zuendkerzen passen nicht.
So muessen die alten weiter ihren Dienst tun.
Luftfilter gereinigt, Hauptstaender befestigt,
Ersatzschlauch fuer das Hinterrad auf Dichtigkeit ueberprueft. Habe bei meiner Reifenpanne in der Eile
einige Dornen uebersehen. Lenkkopflager ist defekt.
Hakt so richtig schoen ein in der Geradeausstellung.
Muss bis Ecuador halten.

1.6.05
10:00 Fruehstueck auf dem Zimmer. Draussen ist es zu kalt und es gibt keinen Fruehstuecksraum.
Dann packen und raus in die Atacama. Es ist kalt.
Dieses mal bin ich waermer angezogen.
Nach 10 km kommt der Nebel und es wird noch kaelter. Gluecklicherweise ist er nach ca. 50 km weg.
150 km sind es bis Copiapo. Um 13:00 bin ich dort. Uebliches Prozedere. Centro und dann im
Kreis spiralfoermig nach aussen fahren.
Dieses mal jedoch hilft mir ein freundlicher Motorradfahrer.

2.6.05
Ueber Punta del Inka und Diego del Almargo nach Chañaral. 200 km.
Nach Copiapo wird es heiss. Handschuhe wechseln, Plastiktuete vom Oelkuehler nehmen und Halstuch entfernen. Ab Diego A. wird es wieder kalt. Handschuhe wechseln und Halstuch rausholen.
In Chañaral sind die Temperaturen angenehm.
Meine Tochter Daniela hat mich zum zweiten Mal zum Opa gemacht.
Anastasia heisst der neue Erdenbuerger.

3.6.05
Antofagasta. 410 km Atacama und sonst nichts.
Ueber den Nationalpark Pan de Azucar, 60 km Ripio,
geht es zur Routa 5 nach Antofagasta.
Die Sonne brennt runter.
Beim Fahren ist es aber nicht zu bemerken.
Erst wenn man stehen bleibt merkt man wie stark sie ist.
Nach 170 km die einzige Tankstelle.
Danach nach 330 km Posada zum Mittagessen.
½ Liter Mineral, Eintopf, 2,--€.
Um 14:00 bin ich in Antofagasta. Morgen treffe ich hier meinen neuen argentinischen Freund Rodolfo.
Ich habe ihn in Villa la Angostura kennengelernt und seitdem sind wir in E-Mail-Kontakt.
Er ist mit 15 Freunden auf dem Weg nach Cusco (Peru).
Der Zufall will es, dass wir zur gleichen Zeit in der Stadt sind. Sie steigen im Holiday Inn ab. 60,-- US$.
Wo mein Hotel liegt brauche ich wohl nicht mehr zu schreiben. 20,-- €.
Man muss schliesslich sparen.